Kapitel 58

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Jess:

Am nächsten Morgen war ich schon früh wieder auf den Beinen und fütterte schnell die Jungs, bevor ich kurz bei Kyle vor-bei schaute. An diesem Tag auch wirklich nur ganz kurz, denn dann ging es schon wieder in den Stall und ich ritt schnell alle drei Pferde, bevor ich wieder nach Hause fuhr und unter die Dusche sprang, um mich dann in mein Kleid zu schälen. Dazu schminkte ich mich ausnahmsweise auch mal und packte sogar die hohen Schuhe aus. Meine Haare lockte ich etwas und flocht auf jeder Seite eine Strähne nach Hinten. Damit war ich dann fertig und ging runter in das Wohnzimmer, wo die Anderen bereits warteten. Und während Johannes und ich Kleid und Anzug trugen, wirkte Thomas mit seiner Arbeitskleidung etwas fehl am Platz. Er schaute mich nur groß an.

"Du siehst unglaublich aus!", sagte Johannes und gab mir einen Kuss, den ich erwiderte.

"Da kann ich dir nur zustimmen!", meinte Thomas, bevor er fragte: "Wie läuft das heute Abend? Soll ich euch abholen?"

"Wie abholen? Du kommst mit! Das ist doch klar!", sagte ich.

"Jetzt ernsthaft?", fragte er entsetzt.

"Natürlich! Als ob du da verschont wirst!"

"Da gibt es nur ein Problem."

"Und das wäre?"

"Ich hab für solche Anlässe nichts zum Anziehen."

"Das kriegen wir schon. Raus reden ist nicht!"

"Gegen dich hab ich jeglichen Widerstand längst aufgegeben."

"Na dann ist ja gut. Dann können wir ja fahren, oder?"

"Ja."

So fuhren wir nun als erstes Thomas zur Arbeit, bevor es in die Uni ging, wo Johannes in der Aula ging.

Ich hingegen ging zu dem Raum, in dem wir uns treffen wol-lten.

Auf dem Weg dort hin traf ich auch auf Sue, die bereits auf mich wartete. Langsam ging ich zu ihr und dabei wurde mir mal wieder bewusst, wieso ich so ungern hohe Schuhe trug. Ich konnte damit einfach nicht laufen. Aber für solche An-lässe musste das dann doch mal sein.

"Du liebst diese Schuhe absolut, oder?", begrüßte Sue mich.

"Ich vermisse die Reitstiefel jetzt schon.", antwortete ich.

"Einmal alle paar Jahre wirst du es wohl überleben mal einen Tag ohne Reitklamotten aus zu kommen."

"Das glaubst aber auch nur du. Ich bin heute morgen schon geritten. Ich kann die Drei mitten in der Saison nicht die ganze Zeit stehen lassen."

"Und dann willst du morgen auch noch reiten?"

"Ich muss. Die Pferde wollen bewegt werden."

"Du bist doch krank!"

"Ja. Jetzt müssen wir aber wirklich los. Sonst verpassen wir unseren eigenen Abschluss."

So betraten wir nun den Raum, wo wir uns alle sammelten, be-vor wir gemeinsam die Halle betraten.

Nacheinander wurden wir nun auf die Bühne gerufen und beka-men unser Zeugnis. Ich bekam sogar noch eine Sonderehrung, da ich mit einem Durchschnitt von 1,0 mit Abstand die Beste war.

Nachdem der offizielle Teil dann durch war, fuhren wir nach Hause, wo ich als erstes meine Schuhe gegen die Reitstiefel umtauschte, um bei Halim vorbei zu schauen.

Nachdem ich mich versichert hatte, dass bei ihm alles gut war, schaute ich auch nochmal im Stall vorbei und fuhr dann los, um Thomas ab zu holen.

Gemeinsam fuhren wir schnell zu dem nächste besten Laden, um ihm ein ordentliches Hemd und eine Jeans zu besorgen, bevor es dann nach Hause ging, wo er sich um zog, während ich die Jungs fütterte und mich noch etwas frisch machte. Ein letz-tes Mal schaute ich nun noch nach den Dreien draußen und als ich mich versichert hatte, dass sie alles hatten, fuhren wir zu der Halle, wo die Feier stattfand.

Dort warteten wir noch auf Sue, die kurz darauf mit Jonathan bei uns an kam mit dem sie nun zusammen war. Ich war da nicht gerade begeistert von, aber das war ihre Entscheidung.

Wir begrüßten uns kurz und alle wurden miteinander bekannt gemacht, bevor wir gemeinsam rein gingen.

Dort lernte Thomas nach für nach alle kennen und wir hatten einen unglaublichen Abend mit eindeutig zu viel Alkohol. Thomas redete sich allerdings damit raus, dass er uns ja noch nach Hause bringen musste und ließ sich nicht zu mehr als einem Glas Sekt zum Anstoßen mit uns überreden. Es war allerdings trotzdem ein wirklich toller Abend, oder eher ei-ne tolle Nacht, denn als wir wieder zuhause an kamen, war es fünf Uhr morgens. Ich hatte also exakt eine Stunde Schlaf, bevor ich wieder aufstand und mir erstmal einen Kaffee mach-te, um halbwegs wach und nüchtern zu werden. Dann ging ich noch in dem Kleid vom letzten Tag nach draußen, um die Jungs zu füttern und schließlich raus zu lassen. Mit Pirat ging ich nur kurz vor das Tor und ließ ihn dort laufen. An sol-chen Tagen war ich dann wirklich froh, dass die nächsten Nachbarn weit genug entfernt waren, um mich nicht so sehen zu müssen.

Als Pirat dann wieder im Garten war, ging ich rein und setz-te mich in die Küche, wo ich einen Kaffee nach dem nächsten trank, um irgendwie wach und vor allen Dingen auch nüchtern zu werden. Dazu kamen dann noch Kopfschmerz Tabletten und ich fragte mich in dem Moment einfach nur, wie ich es in dem Zustand schaffen sollte drei Pferde zu reiten.

Irgendwann hatte ich allerdings so viel Kaffee getrunken, dass ich mich aufraffte und mich erstmal um zog, um dann mit Halim zum Stall zu gehen, wo ich mit allen drei Pferden trainierte.

Als das getan war, machte ich mich daran meine Sattelkammer einmal komplett auseinander zu nehmen und gründlich sauber zu machen.

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