Kapitel 18

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Johannes:

So verging die Woche und mir ging es mit jedem Tag ein wenig besser, bis ich den Entzug geschafft hatte. Ich war durch die Hölle gegangen, aber ich hatte es geschafft und das machte mich schon ein wenig stolz. Und da ich das nur dank der Hilfe von Jess geschafft hatte, hatten wir unser Programm ein wenig abgeändert. Anstatt einfach zu dem Haus meiner Eltern zu fahren, hatte ich sie in ein schickes Restaurant eingeladen in dem wir gemeinsam etwas essen und ein wenig feiern wollten. Daher hatten Jess und ich schon früh am Morgen die Pferde fertig gemacht, bevor sie mich dann nach einer Woche wieder zu meiner Wohnung brachte. So trennten sich also unsere Wege für eine kurze Zeit und wir machten uns beide ein wenig hübsch, denn in solch einem Restaurant erschien man nur mit Anzug und schicken Kleid.

So sprang ich schnell unter die Dusche, bevor ich meinen maßgeschneiderten, schwarzen Anzug an zog. Und dann hieß es warten. Und das war das, was mich schon fast zum Durchdrehen brachte. Schon seit ich mit Stephanie und Sue alles geplant hatte, war die Aufregung groß. Die ganze Zeit fieberte ich diesem Tag entgegen, hatte aber gleichzeitig auch eine heiden Angst davor. Auch wenn Stephanie und Sue sich mehr als nur sicher waren, dass wir an diesem Tag zusammen kommen würden, konnte es immer noch sein, dass Jess das nicht wollte und das machte mir Angst. Unruhig lief ich die ganze Zeit in meiner Wohnung hin und her und fand einfach keine Ruhe, bis ich in mein Auto stieg und zu der Wohnung von Jess fuhr. Als ich dort ausstieg, wurde ich ausnahmslos von allen Seiten angestarrt. In dieser Gegend war es alles andere als normal, dass ein junger Mann in Anzug aus solch einem teuren Auto stieg. Und das zeigte mir mal wieder, dass Jess hier einfach falsch war. Sie hatte etwas besseres verdient. Ich ignorierte die Blicke allerdings und betrat das kleine, zerfallene Haus, um hoch bis zu ihrer Wohnung zu gehen. Der Wohnung in der ich die letzten Tage gewohnt hatte und wo Jess gerade auf mich wartete. Ein letztes Mal atmete ich tief durch, bevor ich die Klingel drückte. Kurz darauf wurde mir auch schon die Tür geöffnet und ich sah Jess zum ersten Mal in einem Kleid. Und sie sah verdammt gut aus! Das dunkelgrüne Kleid stand ihr unglaublich gut! Dass die Farbe super an ihr aussah, hatte ich bereits bei der Bluse bemerkt, aber dieses Kleid sah an ihr so gut aus! Es ging ihr gerade so bis zu den Knien und betonte ihre perfekte Figur genau an den richtigen Stellen, sodass sie einfach nur unglaublich gut aussah! Mich störten lediglich die langen Ärmel, die sich in schwarzen Blumenornamenten über ihre Arme zogen, doch wir wussten beide warum sie immer lange Ärmel trug, wenn sie das Haus verließ. Ihre langen, schwarzen Haare hingen ihr in leichten Locken über die Schultern und sie hatte lediglich ein paar Strähnen hübsch nach hinten gesteckt. Eine weitere Premiere, denn sonst trug sie ihre Haare immer in einem Zopf. Und das obwohl ihr offene Haare so gut standen. Dazu hatte sie auch ganz dezent etwas Make up aufgetragen. Sie sah einfach nur unglaublich gut aus! So gut, dass es mir glatt die Sprache verschlug. Sie lächelte allerdings nur leicht peinlich berührt und berichtete: "Ich zieh nur schnell noch Schuhe an und dann können wir."

Daraufhin drehte sie sich von mir weg und zog sich schwarze Schuhe an, die doch einen relativ hohen Absatz hatten und vorne mit zwei schmalen Streifen zugeschnürt waren.

"Ich sags gleich: Ich bin nicht Sue. Ich kann in den Dingern nicht gerade gut laufen.", kündigte sie an, als sie wieder vor mir stand. Ich lachte nur und so verließen wir die Wohnung. Wie es sich gehörte hielt ich ihr noch die Tür meines Autos auf, bevor ich ebenfalls ein stieg und einmal durch die Stadt zu dem Restaurant fuhr. Dort angekommen stieg ich aus und öffnete ihr die Tür. Sie stieg ebenfalls aus und ich schloss die Tür, bevor ich ihr meinen Arm hin hielt. Mit einem Lächeln harkte sie sich unter und flüsterte: "Ich war noch nie in so einem Restaurant. Wenn ich was dummes mache, musst du mich retten!"

"Ist versprochen. Aber so viel kannst du da gar nicht falsch machen.", lachte ich.

"Das glaubst du! Mit den Eltern von Sue hab ich es mir wegen sowas schon vergrault."

Angel behind the AppearanceWo Geschichten leben. Entdecke jetzt