Kapitel 68

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Jess:

Die nächste Woche war dann noch relativ entspannt, aber am Montag war es dann vorbei mit der Entspannung. Ich musste arbeiten und auch für Johannes ging es schon früh wieder in den Stall. Dazu kam noch, dass Kyle seine Aufnahmeprüfung hatte und Magic durch gecheckt wurde und wir natürlich alle hofften, dass sie aufgenommen hatte.

Am Morgen fütterte ich noch die Jungs, bevor ich Kyle zur Schule brachte.

"Kannst du nicht doch irgendwas drehen und mit kommen?", fragte er unsicher. Er war tierisch nervös.

"Nein, aber du schaffst das auch alleine. Helfen kann ich dir sowieso nicht. Ich drück dir trotzdem ganz fest die Daumen und du rufst mich an, sobald du durch bist."

"Okay."

"Du schaffst das! Mach dich nicht verrückt!", sagte ich und umarmte ihn nochmal, bevor er ging und ich zur Klinik fuhr, um meinen Arbeitstag zu beginnen. Das verlief auch alles ganz entspannt, bis dann gegen Mittag Kyle an rief.

"Und?", fragte ich gespannt.

"Ich muss dich enttäuschen."

"Das heißt?"

"2,5 hab ich nicht geschafft."

"Wie nicht geschafft?"

"Das hab ich einfach nicht geschafft. Tut mir leid."

"Das heißt du bist raus?"

"Ne."

"Hä? Das versteh ich jetzt nicht."

"Ich war zu gut. 1,3."

"Klasse! Herzlichen Glückwunsch! Ich sag doch du schaffst das! Ich hätte nur nicht erwartet, dass du so gut bist!"

"Ich hab halt die beste Lehrerin."

"Ich bin nicht mal Lehrerin."

"Du bist die Erste, die mir das Zeug so erklären kann, dass ich das auch hin kriege."

"Das ist auch nicht so schwer. Hast du Johannes schon er-reicht oder soll ich dich gerade abholen?"

"Das mach ich jetzt. Kümmer du dich mal um deine Patienten."

"Ich hab sowieso Mittagspause. Ich komm dich gerade holen."

"Okay. Dann bis gleich."

"Ja. Bis dann."

"Kyle?", fragte Sue gespannt.

"Ja. Mit 1,3 bestanden!", berichtete ich zufrieden.

"Man merkt, dass du ihn unterrichtest. Da ziehst du einen Streber heran!"

"Das soll auch so sein. Mit dem Lebenslauf hat der sonst keine Chancen. Wenn da ein perfektes Zeugnis liegt, fällt der Rest nicht so auf."

"Stimmt."

"So. Ich muss jetzt mal eben ein bisschen Fuhrdienst machen. Ich komm gleich wieder."

"Okay. Dann bis später."

"Ja. Bis dann."

So fuhr ich nun schnell zur Schule. Wo Kyle bereits wartete. Mit ihm fuhr ich nach Hause, wo Thomas gerade raus kam.

"Was machst du denn hier?", fragte er verwundert.

"Ich hab gerade Mittagspause und hab eben Kyle geholt. Dann muss Johannes nicht extra fahren.", erklärte ich.

"Achso."

"Soll ich dich gerade mit nehmen? Das liegt eh auf dem Weg und du bist auch schon wieder sehr spät dran."

"Ja. Das wäre nett."

"Okay. Dann steig ein."

So stieg Thomas nun zu mir ins Auto und ich fuhr ihn zur Arbeit. Auf halbem Weg klingelte dann plötzlich mein Handy.

"Geh mal dran.", sagte ich und gab es Thomas.

"Wie jetzt?", fragte er leicht überfordert.

"Das ist nur Jana. Geh einfach dran.", meinte ich. Unsicher ging Thomas nun dran und meldete sich mit seinem Namen.

"Die will irgendwas von einem Fohlen. Ich hab keine Ahnung davon.", sagte er nach einer Weile.

"Stell mal auf Lautsprecher.", sagte ich und er tat dies.

"Hey, Jana. Was gibt's Neues?", fragte ich.

"Alles super. Sie hat aufgenommen. Du kriegst dein Fohlen.", kam es aus dem Lautsprecher.

"Klasse! Kann ich dich vielleicht heute Abend zurück rufen?"

"Ja klar. Kein Problem."

"Okay. Dann bis dann!"

"Ja. Bis dann!", sagte sie und legte auf.

"Das war nur Jana. Der gehört die Stute, die wir von Halim decken lassen hatten. Heute war der Tierarzt da und hat be-stätigt, dass sie tragend ist.", erklärte ich.

"Achso. Ich kam nur mit den ganzen Begriffen nicht klar."

"Das hab ich gemerkt. Aber du kannst dich schon mal drauf einstellen, dass wir nächstes Jahr um die Zeit wahrschein-lich zwei und bald 3 Pferde im Garten haben."

"Wieso?"

"Ende des Jahres kommt dann das Fohlen zu uns und ich über-lege, ob ich Summer kaufe. Den kann ich nach zwei Jahren glaube ich nicht abgeben."

"Und in dem Jahr danach werden es dann vier Pferde, weil der Neue genauso bescheuert ist."

"Der ist schon so gut wie verkauft. Wenn er einigermaßen vernünftig läuft, geht er nach England zu Charlotte."

"Jetzt echt?"

"Ja. Die wollte gerne ein Pferd von uns als Nachwuchspferd und hat sich in die Gänge von dem Kleinen verliebt. Mehr Pferde werden es dann definitiv nicht."

Nun kamen wir auch schon an dem Laden an und verabschiedeten uns von einander, bevor ich weiter zur Klinik fuhr.

Nachdem ich dort noch einen Kaffee mit Sue trank, ging es dann auch schon wieder an die Arbeit.

Nach der Arbeit fuhr ich direkt in den Stall, wo ich mit Summer und Dancer trainierte, bevor ich nach Hause fuhr. Dort kümmerte ich mich noch kurz um Halim und kochte dann etwas. Kurz danach kamen auch die Anderen und wir aßen gemeinsam etwas, bevor es ins Bett ging.

So ungefähr sahen die nächsten Wochen ebenfalls aus. An sich total unspektakulär und das einzig spannende war zwischen-durch der erste Schultag von Kyle. Als kleinen Gag bekam er dafür sogar eine Schultüte von uns. Etwas peinlich für ihn, aber im Nachhinein fand er es dann auch lustig. An sich war also alles gut, bis Sue meinte, dass sie dringend alleine mit mir sprechen musste.

Wir ritten also an einem Samstag Morgen entspannt aus. Sie auf Halim und ich auf Summer.

"Was ist denn jetzt?", fragte ich, als wir im Wald an kamen.

"Ich hab ein riesiges Problem.", antwortete sie.

"Und das wäre?"

"Ich bin schwanger."

"Hast du einen Neuen?"

"Nein."

"Von wem denn dann?"

"Kyle."

Angel behind the AppearanceWo Geschichten leben. Entdecke jetzt