Jess:
Dann klingelte es allerdings auch schon an der Tür.
"Das sind bestimmt die Anderen.", spekulierte ich und öf-fnete die Tür. Vor mir standen Carol und Stephanie, die ich kurz begrüßte und rein ließ. Plötzlich stand da allerdings noch jemand.
"Was machst du denn hier? Musst du nicht in England sein?", fragte ich erstaunt und umarmte Charlotte.
"Ich dachte ich komm euch mal besuchen und überrasche dich.", erklärte diese.
"Das ist dir auf jeden Fall gelungen! Komm rein!", sagte ich und ging mit den Dreien zu den Anderen, wo sich alle kurz begrüßten, bevor wir uns dann an den Tisch setzten und ge-meinsam etwas aßen.
Wenig später kam dann allerdings das Essen vom Tisch und es folgte der Alkohol.
"Ihr müsst doch echt Alkoholiker sein! Jedes Mal, wenn ich euch sehe, seid ihr am Trinken!", schimpfte Charlotte.
"Wenn wir uns sehen, gibt es ja auch immer irgendwas zu fei-ern.", erklärte ich.
"Aber diesmal bitte ohne Zwischenfälle!", sagte sie ernst mit einem Blick auf Sue und Kyle.
"Ach warum? Tara freut sich bestimmt über ein kleines Ge-schwisterchen.", meinte ich spaßeshalber.
"Das ist schon unterwegs.", sagte Sue allerdings um so erns-ter und erntete sechs sehr erstaunte Blicke.
"Was?", fragte Stephanie, die als erstes ihre Stimme wieder fand.
"Ich bin im dritten Monat schwanger.", erklärte Sue.
"Herzlichen Glückwunsch!", sagte ich und auch von den Ande-ren regnete es Glückwünsche. Thomas und Carol tauschten nun viel sagende Blicke aus, bevor Thomas dann sagte: "Wenn wir einmal bei den Geständnissen sind, hätten wir euch auch noch was zu sagen."
Schon waren alle Blicke auf sie gerichtet und Thomas erklär-te: "Carol und ich sind jetzt zusammen."
Und schon herrschte allgemeines Jubeln. Alle hatten natür-lich gemerkt, wie sehr sich die Beiden mochten.
"Mein Gott! Da sehen wir uns mal ein Jahr lang nicht und schon verändert sich hier so viel!", bemerkte Charlotte.
"Ja. Und es wird sich auch noch etwas verändern.", sagte ich und alle Blicke waren auf mich gerichtet, sodass ich keinen Ton mehr heraus brachte.
"Du bist auch schwanger?", fragte Charlotte mit einem Lä-cheln, doch mir war nicht nach Lachen zu mute.
"Nein. Diese Veränderung ist leider nicht so erfreulich.", sagte ich und Sue fragte besorgt: "Ist irgendwas passiert? Du bist auf einmal so blass."
"Ich hab Krebs. Um genau zu sein Lungenkrebs. Ich werde im besten Fall noch zwei Jahre leben.", erklärte ich und damit war es endlich raus. Irgendwie tat das gut, aber gleichzei-tig schaute ich in die betroffenen und geschockten Gesichter der Anderen, die nicht so recht wussten, wie sie darauf re-agieren sollten.
"Ach du scheiße!", fand Sue, ihre Stimme als erstes wieder, bevor betroffenes Schweigen herrschte
"Und wie geht's jetzt weiter?", fragte Stephanie irgendwann.
"Johannes und ich heiraten jetzt so schnell wie möglich und ich bring ihm in den nächsten Monaten alles bei, damit er dann meinen Job im Stall übernehmen kann. Ansonsten werde ich solange ich kann noch voll arbeiten und die Pferde sel-ber reiten. Die nächsten zwei Jahre werden auf jeden Fall sehr voll und garantiert nicht immer einfach. Und ich möchte von euch jetzt auf jeden Fall nicht wie ein rohes Ei behan-delt werden! Noch geht es mir gut und ich will Spaß haben und nicht darüber grübeln, dass es bald vorbei ist! Das gilt auch jetzt! Das sollte kein Stimmungskiller sein."
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Angel behind the Appearance
Teen Fiction!Achtung! In diesem Buch werden Themen wie Gewalt, Drogen, selbstverletzendes Verhalten und verschiedene psychische Krankheiten behandelt. Wenn diese Themen dich triggern, solltest du dir gut überlegen, ob du dieses Buch wirklich lesen möchtest. "En...