Kapitel 27

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Jess:

Zu Dritt stiegen wir also in das Auto und ich bemerkte mit einem Blick auf die Uhr: "Wir müssen doch nochmal nach Hause. Ich muss mein Pferd füttern."

So fuhren wir als erstes zu der Villa, wo Halim bereits mit den anderen Beiden an der Einfahrt wartete. Ich fütterte sie nur schnell und wollte gerade wieder einsteigen und zur Klinik fahren, als mein Handy klingelte.

"Ja?", meldete ich mich.

"Hey! Sue hier.", kam es von der anderen Seite der Leitung.

"Hey! Das ist super, dass du anrufst!"

"Wieso?"

"Bist du in der Klinik?"

"Nein. Ich bin gerade zuhause angekommen. Ich wollte fragen, ob wir zusammen lernen."

"Das ist momentan ein bisschen schwierig."

"Wieso?"

"Ich hab hier zwei Heroinsüchtige auf Entzug sitzen."

"Du hast was?"

"Frag nicht. Ich erklär dir das irgendwann in Ruhe. Hättest du noch Kapazität für einen Patienten?"

"Klar. Ich würd die auch beide nehmen. Ich hab Platz."

"Ne. Um den einen kümmer ich mich lieber selber. Wann bist du wieder im Dienst? Dann bring ich ihn dir vorbei."

"Morgen früh ab acht. Du kannst den aber auch einfach in der Klinik abgeben und sagen, dass der für mich ist."

"Ne. Ich muss dir da eine Einführung geben. Ich bring ihn dann morgen früh direkt um acht."

"Okay. Und ich muss dann wohl alleine lernen."

"Ja. Tut mir leid."

"Nicht schlimm. Du hast da schon genug zu tun."

"Dann bis morgen!"

"Ja. Bis dann!"

Ich legte nun wieder auf und ging zurück zum Auto, wo die anderen Beiden warteten.

"Plan Änderung. Meine Freundin ist gerade nicht im Dienst. Du bleibst über Nacht bei uns und ich fahr dich morgen früh.", verkündete ich.

"Ist das denn in Ordnung?", fragte Kyle unsicher.

"Ja. Ich weiß, wie schlimm die Entzugserscheinungen werden können und da ist es mir lieber, wenn du hier bist als wenn du irgendwo auf der Straße liegst."

"Ist das so schlimm?"

"Ja. Das wird verdammt hart. Wie viel nimmst du?"

"Meist so drei Gramm pro Tag."

"Dann bist du fast da, wo ich damals auch war. Ganz kurz vorm Tod. Das wird hart, aber es ist machbar. Wenn ich das geschafft habe, schaffst du das auch. Keine Sorge. Es sind höchstens zwölf Tage. Dann ist es vorbei."

"Zwölf Tage?"

"Ja. Und die werden sich ewig ziehen, aber du schaffst das! Das ist deine letzte Chance ein normales Leben führen zu können. Ergreif sie! Du kriegst da Unterstützung und du schaffst das!"

"Ich weiß nicht..."

"Es geht los, oder?"

"Womit?"

"Den Entzugserscheinungen. Du wirkst unruhig."

"Eigentlich würde ich mir jetzt den nächsten Schuss setzen."

"Das tust du aber nicht. Wir gehen jetzt erstmal rein."

Dies taten wir und ich wand mich Kyle zu.

Angel behind the AppearanceWo Geschichten leben. Entdecke jetzt