Kapitel 160

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Jess:

Kurz berichtete ich ihm, was ich mit Amy abgesprochen hatte, bevor ich wieder zum Round Pen ging und die beiden Mädels mit samt Tirana mit nahm. Die Beiden durften wir dann helfen Lord warm zu reiten und ihn schließlich auch trocken reiten, bevor ich Tara nach Hause fuhr und es auch für uns nach Hause ging, wo wir schon bald zu Bett gigen.

Müde legte ich mich zu Johannes und er schloss mich sanft in seine Arme.

"Erstaunlich. Du gehst tatsächlich mal früh ins Bett.", be-merkte er.

"Ja. Mal sehen wie lang das anhält."

"Beschrei es bloß nicht!"

"Das hab ich nicht vor, aber ich kenne meine Chaoten."

"Ja. Leider schon."

"Was meinst du denn zu dem Mustang?"

"Mit ihr zu arbeiten ist ein unglaubliches Gefühl. Auch wenn man das bis jetzt noch nicht wirklich als arbeiten bezeich-nen kann. Sie hat irgendwie was ganz besonderes an sich. Et-was wildes, freies und gleichzeitig unheimlich waises. Ich hatte erwartet, dass es langweilig sein könnte stundenlang neben ihr zu sitzen, aber sie hat so eine faszinierende Aus-strahlung. Wenn man ihr zuschaut, vergisst man die Zeit."

"Ja. Sie hat Erfahrungen gemacht, die unsere Pferde niemals machen werden. Sie war frei. Sie ist in freier Wildbahn ge-boren und aufgewachsen. Das macht etwas ganz besonderes mit den Pferden."

"Ich freu mich jetzt schon so sehr auf den Moment in dem ich sie zum aller ersten Mal berühren darf."

"Nicht nur du. Das kannst du glauben. Da geht es uns allen ganz genauso. Aber sie braucht noch Zeit. Sie wird uns noch sehr ausgiebig in Sachen Geduld schulen."

"Das Gefühl hab ich auch. Ich freu mich so sehr auf die Zeit mit ihr."

"Ich mich auch, aber verlier dein Herz nicht zu sehr an sie. Wir haben nur diese paar Monate mit ihr und dann müssen wir sie abgeben. Mach es dir bitte nicht schwerer als nötig."

"Ich bemühe mich, aber ich glaube das wird verdammt hart."

"Ja. Das wird es auch. Bemüh dich einfach dich nicht zu sehr in sie zu verlieben."

"Ich geb mein Bestes. Und jetzt sollten wir schlafen, bevor doch noch irgendwas dazwischen kommt. Auch du brauchst ab und an ein bisschen Schlaf.", sagte er und zog mich sanft in seine Arme. Ich kuschelte mich an ihn und so schlief ich we-nig später tief und fest. Zumindest für ein paar Stunden, denn um halb zwei nachts, klingelte plötzlich mein Handy und wir schreckten beide hoch.

"Ja?", meldete ich mich noch etwas verschlafen.

"Kannst du kommen?", hörte ich Thomas fragen.

"Was ist los?", fragte ich, während ich aufstand und mir etwas zum Anziehen suchte.

"Amy. Sie wirkt völlig verstört und durcheinander und sieht komische Dinge."

"Okay. Ich komme. Versuch sie zu beruhigen. Ich beeile mich so gut ich kann."

"Danke!"

"Kein Problem.", sagte ich und legte auf, um mich schnell an zu ziehen.

"Was ist?", fragte Johannes verschlafen.

"Amy ist scheinbar am durchdrehen. Ich muss da schnell hin. Schlaf einfach weiter."

"Okay. Dann bis morgen."

"Ja. Bis dann.", sagte ich, bevor ich raus rannte. Kurz überlegte ich, ob ich das Pferd nehmen sollte, aber ich ent-schied mich dazu einfach zu rennen.

Angel behind the AppearanceWo Geschichten leben. Entdecke jetzt