Kapitel 111

13 0 0
                                    

Jess:

In der Klinik angekommen war erstaunlicherweise alles ziem-lich ruhig und so fuhr ich schon gegen drei Uhr nachmittags zum Stall, um da alle Pferde zu bewegen und nach Hause zu fahren. Dort angekommen hatte Bruce bereits angefangen zu kochen und schaute mich sehr verwundert an.

"Was machst du denn schon hier?", fragte er verwirrt.

"Überraschung! Heute war wenig los. Da konnte ich eher auf-hören.", erklärte ich.

"Achso. Okay."

"Ja. Ich geh mich erstmal umziehen und dann gucken wir mal eure Texte durch."

Kaum hatte ich den Satz ausgesprochen, klingelte mein Handy. Mit einem Blick auf das Display wusste ich, was los war.

"Was gibt's? Wie schnell muss ich kommen?", fragte ich.

"Sehr schnell. Dein Sensibelchen spricht mit niemanden mehr und fragt nur nach dir. Bei dem gehen die Entzugserschei-nungen jetzt so richtig los.", berichtete meine Kollegin.

"Ach scheiße! Sag ihm ich bin in zehn Minuten da."

"Okay. Dann bis gleich."

"Ja."

Ich legte wieder auf und sagte: "Das war's mit den Plänen. Ich muss nochmal in die Klinik. Keine Ahnung, wann ich wie-der komme. Wenn ich Glück hab ziemlich bald und wenn nicht irgendwann heute Nacht."

"Okay. Ich sag den Anderen Bescheid."

"Danke! Dann bis später irgendwann."

"Ja. Bis dann."

Und schon fuhr ich wieder in die Klinik, wo ich direkt hoch zu Nithan ging. Dieser lag eng eingerollt und stark zitternd in dem Bett und sah gar nicht gut aus.

"Was ist denn los?", fragte ich und setzte zu ihm an die Bettkante. Er schien mich erst jetzt wahr zu nehmen und fiel mir völlig fertig um den Hals.

"Was ist denn los? Solche Schmerzen?", fragte ich. Von ihm kam nur ein Nicken.

"Wo liegt denn das Problem?", fragte ich weiter, doch von ihm kam keine Antwort.

"Du musst schon mit mir sprechen. Sonst kann ich dir auch nicht helfen.", sagte ich und strich ihm tröstend über den Rücken. Er redete allerdings auch weiterhin nicht mir mir. Stattdessen merkte ich deutlich, wie er sich verkrampfte.

"Magenkrämpfe?" fragte ich und nun kam ein schwaches Nicken von ihm.

"Und dazu vermutlich Übelkeit?", riet ich weiter und wieder kam ein Nicken von ihm.

"Sonst noch irgendwelche Probleme?", fragte ich und diesmal schüttelte er den Kopf.

"Okay. Das kriegen wir hin. Dann müsstest du mich mal los lassen. Dann kann ich dir ein paar Medikamente holen.", sag-te ich, doch er machte keine Anstalten mich los zu lassen.

"Nithan, du müsstest mich mal los lassen. Ich bin in zwei Minuten wieder bei dir. Ich will dir nur schnell ein paar Medikamente holen. Dann bin ich auch schon wieder bei dir.", redete ich auf ihn ein und er ließ mich los, sodass ich raus eilen konnte, um ihm ein paar Medikamente zu holen, die ich ihm direkt gab.

"So. Jetzt dauert es noch eine halbe Stunde und dann geht's dir besser.", sagte ich und setzte mich wieder zu ihm.

"Kannst du so lange hier bleiben?", fragte er mit zittriger Stimme.

"Natürlich. Ich gehe nicht, bevor es dir nicht besser geht."

"Dein Mann muss mich hassen."

"Warum sollte er das?"

Angel behind the AppearanceWo Geschichten leben. Entdecke jetzt