Kapitel 31

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Jess:

"Hey! Du sollst doch schlafen!", schimpfte ich und setzte mich zu ihm.

"Kann ich nicht, wenn du nicht da bist.", sagte er.

"Ich war doch nur kurz im Nebenraum."

"Du bist aber nicht bei mir."

"Ist da etwa jemand eifersüchtig?"

"Nein!"

"Und wie du das bist! Musst du nicht. Ich geh dir nicht fremd und garantiert nicht mit Kyle. Wie gesagt. Er ist höchstens ein Freund. Ich liebe nur dich. Und Halim."

"Sollte ich jetzt glücklich oder traurig sein, dass du mich mit einem Pferd gleich stellst?"

"Definitiv glücklich. Das hat außer dir noch niemand geschafft. Du weißt genau, wie viel er mir bedeutet."

"Oh ja. Das hab ich gelernt, als ich ihn fast umgebracht habe. Da warst du völlig fertig mit den Nerven. Erst schreist du mich an, dann heulst du dich bei ihm aus und dann hilfst du mir beim Entzug."

"Das hast du gesehen?"

"Ja. So verzweifelt hab ich dich auch nur einmal gesehen."

"Ne. Heute Mittag zum zweiten Mal. Da ging es mir genauso."

"Das hab ich nur eher weniger mit bekommen."

"Das hab ich gemerkt. Jetzt wird aber erstmal geschlafen.", sagte ich und legte mich zu ihm. Er schloss mich direkt in seine Arme und ich kuschelte mich müde an ihn.

Am nächsten Morgen war ich schon früh wieder auf den Beinen und ging raus, um die Tiere zu füttern und Halim raus zu lassen. Als er dann draußen war, mistete ich schnell noch seine Box, bevor ich wieder rein ging, wo Kyle und Johannes bereits mit jeweils einem Apfel am Küchentisch saßen.

"Na? Fertig?", fragte ich und von ihnen kam ein Nicken.

"Super. Dann können wir ja los. Du bleibst am Besten hier, oder?", fragte ich Johannes und von ihm kam ein Nicken.

"Kann ich dich denn so lange alleine lassen? Das dauert eine Weile.", fragte ich unsicher. Der Schock des letzten Tages lag mir noch immer in den Knochen.

"Ich komm schon klar.", meinte er jedoch.

"Wenn irgendwas ist dann ruf an! Ich hab mein Handy dabei."

"Jess! Ich kann schon auf mich selber aufpassen!"

"Das hab ich ja gestern gesehen!"

"Ich komme schon klar! Wirklich!"

"Okay. Bis gleich!", sagte ich und gab ihm noch einen Kuss, bevor ich mit Kyle zu der Klinik fuhr. Dort angekommen ging ich direkt in den Aufenthaltsraum, wo Jakob saß.

"Jess. Was machst du denn hier? Fängst du schonmal an oder wie?", begrüßte er mich.

"Hätte ich dann Reitsachen an?", stellte ich die Gegenfrage.

"Wer weiß, wie du arbeitest? In der Uni warst du ja auch nicht selten in Reithose und mit Stroh im Haar.", meinte er.

"Ne, also als Ärztin ist so ein bisschen Hygiene dann doch wichtig. Da komm ich nicht in den Klamotten in denen ich gerade gemistet hab. Keine Sorge."

"Na dann ist ja gut. Und warum bist du dann hier?"

"Ich suche Sue. Ist die schon da?"

"Du kennst doch Sue. Die ist eher zehn Minuten eher da als zu spät zu sein. Die ist vorne in der Aufnahme."

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