Kapitel 56

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Jess:

Wie genau ich dann ins Bett gekommen war, wusste ich nicht mehr, aber ich wachte am nächsten Morgen in diesem mit höl-lischen Kopfschmerzen auf und stellte fest, dass es schon wieder ein Uhr mittags war. So quälte ich mich aus dem Bett und fand neben mir auf dem kleinen Schränkchen ein Glas Wasser und Kopfschmerz Tabletten. Dafür liebte ich Johannes so sehr. Er wusste einfach, was ich wann brauchte und vor allen Dingen wusste er, wann er mich am Besten einfach in Ruhe ließ. Dankbar nahm ich eine der Tabletten und ging in das Wohnzimmer, wo Thomas Gitarre spielte. Als er mich sah, hörte er allerdings auf und fragte: "Na? War wohl nicht die beste Idee gestern Abend so viel zu trinken, oder?"

Ich schüttelte nur den Kopf und setzte mich zu ihm. Mir ging es echt nicht gut und das, was ich an diesem Tag noch alles erledigen musste, machte das auch nicht besser.

"Was hast du heute noch so vor?", fragte Thomas.

"Dich zur Arbeit fahren, bei Kyle vorbei schauen, drei Pfer-de reiten, dich wieder abholen, was kochen und die Reise nach Aachen organisieren.", zählte ich auf.

"Ich kann aber auch laufen und kochen kann ich auch."

"Fahren tu ich dich auf jeden Fall. Das liegt sowieso auf dem Weg. Wenn du kochen könntest, wäre das nett."

"Okay. Kann ich sonst irgendwie helfen?"

"Reit mal Summer für mich. Der ist drei Tage nicht richtig gelaufen. Das wird heute lustig!"

"Das kann ich leider nicht. Tut mir leid, aber das musst du wohl selber machen."

"Ja. Wo sind eigentlich die Anderen?"

"Sue ist zur Arbeit und Johannes mistet Halims Box aus."

"Okay.", sagte ich und stand wieder auf, um mir einen Kaffee zu machen. In dem Moment kam Johannes rein und fragte vor-sichtig: "Darf ich mit dir reden?"

"So schlimm ist es nicht.", antwortete ich.

"Na dann ist ja gut. Dafür, dass du nur kurz mit den Anderen anstoßen wolltest, warst du aber doch ganz schön betrunken."

"Das Thema lassen wir bitte aus."

"Okay. Wie ist es mit dem Stall? Soll ich mit kommen?"

"Das mach ich lieber alleine. Heute kann das so schon lustig werden. Nach drei Tagen ohne richtiger Bewegung sind die ga-rantiert alle total überdreht."

"Deshalb hätte ich gerne, dass da irgendwer daneben steht. Summer kann unberechenbar sein und du bist nicht so zurech-nungsfähig, dass das gut gehen könnte."

"Das geht schon."

"Nein. Ich hätte gerne jemanden, der daneben steht und im Notfall eingreifen kann."

"Ja, ja.", sagte ich genervt und ging mit meinem Kaffee zurück zu Thomas.

"Ich mein das ernst!", schimpfte er jedoch und folgte mir.

"Ja ja."

"Jessica! Du reitest dieses Pferd heute nicht ohne, dass ir-gendwer in der Nähe ist!"

"Boah Johannes! Du kotzt mich gerade echt an mit deiner Übervorsichtigkeit! Ich kann reiten, also hör auf zu ner-ven!", sagte ich genervt und verschwand in unserem Zimmer, um mir meine Reitsachen an zu ziehen. Dann schnappte ich mir nur Thomas und zog ihn nach draußen. Er folgte mir etwas überfordert mit der Situation und fragte vorsichtig: "Dir ist bewusst, dass wir ziemlich früh dran sind, oder?"

"Ja. Du lernst jetzt Kyle kennen.", antwortete ich nur und so fuhren wir zu der Klinik, wo ich Thomas und Kyle mit ein-ander bekannt machte. Wir unterhielten uns dann noch ein wenig, bis wir die Klinik wieder verließen und ich Thomas zur Arbeit fuhr.

Nachdem ich ihn dort abgesetzt hatte, fuhr ich direkt weiter zum Stall, wo ich direkt los ging und meine Beiden Schütz-linge von der Weide holte, um sehr ausgiebig mit ihnen zu trainieren. Gerade mit Summer gestaltete sich das ziemlich lang, denn er brauchte neben der halben Stunde Bocken an der Longe auch noch weitere zwanzig Minuten unter dem Reiter, bis er ordentlich lief. Da war er dafür um so besser und so gönnte ich uns zum Trocken Reiten noch eine entspannte Schrittrunde durch das Gelände.

Zum Schluss kam dann noch Halim an die Reihe mit dem ich etwa zwei Stunden ausgiebig trainierte und dann auch schon wieder los fuhr, um Thomas ab zu holen.

Zuhause angekommen begann er direkt zu kochen, während ich erstmal unter die Dusche sprang. Nach sechs Stunden inten-sivem Training war ich doch ziemlich fertig.

Nachdem ich mich etwas frisch gemacht hatte, verschwand ich in meinem Büro und begann die Reise nach Aachen zu planen. Alle Tickets wurden gebucht und ich plante alles bis ins kleinste Detail durch, sodass auch wirklich alles klappte.

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