Kapitel 100

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Jess:

Ich war gerade kurz davor einfach ebenfalls ein zu schlafen, als sich die Tür öffnete und Sue leise herein schaute.

"Wie süß ist das denn bitteschön?", fragte sie entzückt.

"Was ist daran jetzt so süß?", fragte ich verwundert.

"Du solltest das jetzt von außen sehen. Es sieht einfach me-ga süß aus, wie er dicht an dich gekuschelt schläft."

"Wenn man die Hintergründe kennt, ist das nicht niedlich. Ihm geht's echt beschissen. Sonst würde er das nicht machen. Wenn er anhänglich wird, geht es ihm nicht gut."

"Ihm geht's aber jetzt schon deutlich besser, oder?"

"Jetzt hat er ja auch genug von den richtigen Medikamenten drin. Ich kann den nur nicht zwei Wochen mit sämtlichen Me-dikamenten voll pumpen."

"Da hast du dir echt was vor genommen. Wenn das so weiter geht, wünsch ich dir noch viel Spaß."

"Dankeschön. Ich hoffe ich krieg das irgendwie hin, weil in eine Klinik krieg ich den nicht."

"Das macht das jetzt nicht unbedingt einfacher. Das heißt das muss irgendwie ohne Methadon gehen."

"Das sowieso. Er hat eine spezielle Meinung zu Medikamenten. Der muss schon verzweifelt sein, wenn er Schmerztabletten nimmt."

"Das muss man auch erstmal verstehen. Spritzt sich Unmengen an Heroin, aber will keine Medikamente nehmen."

"Ja. Das ist alles nicht so einfach."

"Du kennst ihn aber schon sehr gut auch in solchen Situatio-nen oder interpretiere ich das jetzt falsch?"

"Wir haben schon sehr viel zusammen durch gemacht."

"War das schon öfter so hart, wie heute?"

"Nein. So extrem nur ein paar mal. Ihm ging es heute schon sehr beschissen."

"Das hab ich wohl gemerkt. Ich hab ihn immer als sehr ruhig und unheimlich hart im Nehmen kennen gelernt. Da war es heu-te schon echt hart ihn so zu sehen."

"Ja. Ich war auch erstmal geschockt. Vor allen Dingen, weil es ihm davor eigentlich noch relativ gut ging."

"Und dann ging es radikal abwärts."

"Kommst du damit klar, oder muss ich mir um dich auch Sorgen machen?"

"Nein. Das geht schon. Ich kann das ab. Und Carol kommt da-mit mittlerweile auch recht gut klar."

"Für sie ist das alles schon sehr hart."

"Aber für diese Situation, geht es ihr doch noch echt gut."

"Du kannst auch rein kommen. Er schläft jetzt und ich hab sowieso nichts zu tun. Bring Carol ruhig mit. Ich glaube es ist ganz gut, wenn wir uns mal ein bisschen unterhalten."

"Ich hatte vor Stephanie zu helfen. Ich wollte nur fragen, ob es okay ist, wenn ich dir Carol rüber schicke."

"Achso. Die kann sich ruhig zu mir setzen."

"Gut. Deine Drei hattest du ja selber gemacht, oder?"

"Ja. Die reitet Johannes hauptsächlich. Das passt schon."

"Okay. Dann bis irgendwann heute Abend."

"Ja. Bis dann."

Sue verschwand nun und stattdessen kam Carol vorsichtig rein. Als sie uns sah, zauberte es auch ihr erstmal ein Lächeln auf die Lippen.

Angel behind the AppearanceWo Geschichten leben. Entdecke jetzt