Jess:
Als ich am nächsten Morgen von dem lauten Piepsen meines We-ckers mit höllischen Kopfschmerzen wach wurde, war ich doch sehr froh über die Kopfschmerztablette, die Johannes mir be-reits mit samt einem Glas Wasser neben das Bett gestellt hatte. Doch es half alles nichts. Die Pferde mussten gefüt-tert werden und in die Klinik musste ich auch. So stand ich auf und machte mich etwas frisch, um dann erstmal Kaffee zu kochen. Schon bald kamen dann auch Norris und Ty dazu und Norris fragte mit einem Lächeln: "Eine lange Nacht?"
"Für unsere Verhältnisse ging es eigentlich noch. Sonst noch jemand einen Kaffee?", fragte ich.
"Das Klischee, dass alle Ärzte haufenweise Kaffee trinken stimmt also doch.", bemerkte Norris.
"Ja. Irgendwie muss man ja wach werden. Außerdem ist Kaffee bei den Nervenzusammenbrüchen manchmal echt lebensrettend."
"Bei deinem Alltag kann ich das echt verstehen."
"Momentan geht es eigentlich noch. Richtig stressig wird es erst am Wochenende, wenn dann alles zusammen kommt."
"Also wenn das jetzt noch normal ist, will ich nicht wissen, wie es aussieht, wenn du Stress hast."
"Das siehst du schon noch. Und jetzt müssen wir die Pferde füttern.", sagte ich und schon setzte die morgendliche Rou-tine wieder ein. Pferde füttern, raus lassen und ab in die Klinik. Chaos in der Notaufnahme, lauter Patienten, die an andere Kliniken weiter geschickt werden müssen und dann war da auch noch Amy. Für sie hatte ich allerdings nur eine hal-be Stunde, bevor ich los fuhr, um Thomas ab zu holen.
Am Stall angekommen, kam Carol mir bereits entgegen.
"Hey! Du bist ja schon da!"
"Ja. Aber nur kurz um Thomas zu entführen."
"Ich weiß. Der dreht schon den ganzen Tag durch, aber will mir auch nicht sagen warum."
"Das ist ein sehr schwieriges Thema. Ich erklär dir das spä-ter in Ruhe."
"Okay."
"Ist Thomas drinnen?"
"Ja."
"Gut. Wir sehen uns dann später bestimmt nochmal.", sagte ich und ging rein, wo Thomas bereits wartend in der Küche saß und unruhig auf dem Stuhl hin und her rutschte.
"Da bist du ja schon.", sagte er und sprang auf.
"Hallo Bruderherz. Ich freue mich auch dich zu sehen.", sag-te ich.
"Entschuldigung.", kam es von ihm.
"Alles gut. Ich weiß wie nervös du bist."
"Wie geht's ihr?"
"Sie steckt im Heroin Entzug. Wie soll es ihr schon gehen?"
"Sehr schlimm?"
"Mit den richtigen Medikamenten geht's. Von der Psyche her ist es halt sehr hart."
"Ich weiß nicht in wie weit ich das kann."
"Das ist kein Problem. Ich bin dabei und wenn es nicht geht, gehen wir einfach wieder. Wir kriegen das schon hin."
"Musst du nicht arbeiten?"
"Das ist alles mit Kasey abgesprochen und gar kein Problem. Außerdem ist mein Job ihr zu helfen und das tue ich so."
"Und die Methoden sind erlaubt?"
"Nein, aber wir nehmen das nicht so genau mit den Vorschrif-ten. Das Wohl der Patienten geht vor."
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Angel behind the Appearance
Teen Fiction!Achtung! In diesem Buch werden Themen wie Gewalt, Drogen, selbstverletzendes Verhalten und verschiedene psychische Krankheiten behandelt. Wenn diese Themen dich triggern, solltest du dir gut überlegen, ob du dieses Buch wirklich lesen möchtest. "En...