Kapitel 116

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Jess:

Ich verabschiedete mich nun noch von den Beiden, bevor ich wieder nach Hause fuhr. Mein erster Weg führte jedoch in die Klinik zu Nithan vor dessen Tür ich eine sehr blasse und völlig fertige Sue erkannte.

"Ist alles okay?", fragte ich besorgt und verwirrt zugleich.

"Ja. Er hat mir nur gerade seine Geschichte erzählt."

"Wie geht's ihm?"

"Ich hab keine Ahnung. Nachdem er mir die Vergewaltigung so detailliert beschrieben hat, bin ich raus."

"Fahr nach Hause. Ich kümmere mich schon um ihn. Wir sehen uns dann."

"Nach Hause ist nicht. Wir haben gleich noch Probe."

"Wir warten auf dich. Du fährst jetzt erstmal nach Hause und atmest mal tief durch. Und sprich mit jemanden. Das hilft."

"Danke!"

"Kein Problem. Und wenn du das heute nicht schaffst, ist das auch okay. Wirklich wichtig wird es doch sowieso erst mor-gen. Ich erklär das den Anderen. Die verstehen das."

"Du bist echt die Beste!", sagte sie und umarmte mich noch einmal, bevor sie ging. Ich klopfte nun an die Tür und be-trat den Raum, wo Nithan auf dem Bett saß und mich verwirrt anschaute.

"Hey! Ist alles okay?", fragte ich und setzte mich zu ihm.

"Bei mir schon. Aber was war mit deiner Kollegin los? Die ist auf einmal einfach raus."

"Ja. Für die war das alles ein bisschen zu viel. Sie ist so krasse Geschichten nicht gewohnt und war jetzt einfach ein bisschen fertig. Aber keine Sorge. Die kommt schon klar."

"Sicher?"

"Ja. Die hat zuhause einen tollen Mann sitzen. Der kümmert sich schon um sie."

"Okay. Und wie lief es bei dir?"

"Sehr positiv. Ich hab so das Gefühl deine gesamte Familie liebt mich. Und mit Alex hast du ja selber gesprochen."

"Ja. Nochmal vielen, vielen Dank dafür! Das ist viel mehr als ich mir jemals von diesem Tag erhofft habe!"

"Ich hab das echt gern gemacht. Du hast wirklich eine tolle Familie. Deine Mutter ist der sympathischste und herzlichste Mensch, den ich jemals kennen gelernt habe und deine kleine Schwester ist einfach zuckersüß!"

"Welche meinst du denn?"

"Naomi. Die Kleinste."

"Wie alt ist die jetzt?"

"Vier Jahre. Und darauf mehr als nur stolz."

"Die Kleine wird mich wohl gar nicht mehr kennen."

"Nein. Aber sie weiß, dass sie noch einen Bruder hat und ich soll dir von ihr sagen, dass sie sich ganz doll darauf freut dich endlich kennen zu lernen."

"Hat sie viel von Nora?"

"Deine Mutter sagt ja. Warum hast du eigentlich nie von die-nen ganzen Geschwistern erzählt?"

"Ich weiß es nicht. Hast du die alle kennen gelernt?"

"Fast alle. Norris war noch auf der Arbeit, aber der weiß auch Bescheid. Den hat dein Vater direkt angerufen. Der mus-ste sofort allen erzählen, dass du tatsächlich lebst."

"Und Nadja hat jetzt auch ein Pferd?"

"Ja. Die hat eine junge, braune Stute namens Judy gekauft. Ein ganz tolles Pferd und sie reitet wirklich gut. Aus den Beiden kann noch wirklich was werden."

Angel behind the AppearanceWo Geschichten leben. Entdecke jetzt