Jess:
Nachdem ich mit Silvano fertig war, übergab ich ihn direkt an Johannes, um stattdessen Ginger zu übernehmen. Diese lon-gierte ich, wie in den letzten Tagen auch, bis dann Johannes kam und ich die Stute durch parierte.
"Meinst du wirklich, dass das so gut ist? Ich hab das noch nie gemacht. Soll ich nicht lieber Stephanie holen?", fragte er unsicher.
"Du musst sie nur festhalten. Das kriegst du hin. Komm her."
Unsicher stellte er sich neben mich.
"Du führst und hältst sie jeden Tag. Du kannst das doch."
"Ja, aber nicht wenn jemand versucht auf zu steigen."
"Viel anders ist das auch nicht. Da kann es höchstens sein, dass sie zur Seite springt oder in die Höhe geht, aber das ist bei ihr doch nichts neues."
"Aber diesmal hängst du da dran."
"Ja und? Ich mach das schon seit ein paar Jahren. Ich komm da schon klar. Keine Sorge."
"Bist du sicher?"
"Ja. Ich weiß, was ich tue. Und wenn ich fliege, dann flieg ich halt. Ich hab doch einen Helm auf."
"Okay. Dann sag mir, was ich tun soll."
"Als erstes ziehst du dir mal Handschuhe an. Wenn sie sich los reißt, zieht sie dir die Zügel durch die Hand und das ist ohne Handschuhe nicht angenehm."
So zog Johannes sich Handschuhe an, bevor er mich fragend an schaute.
"Jetzt hältst du sie mit der linken Hand hier am Zügel und mit der rechten Hand hilfst du mir hoch.", wies ich ihn an.
"Okay. Du musst sagen, wie hoch.", sagte er und nahm die Zü-gel der Stute. Ich ging nun zu ihr und klopfte ihren Hals, bevor ich mein linkes Bein hob.
"Und jetzt einmal ganz langsam so hoch, dass ich mich ein kleines Bisschen über sie lehnen kann.", erklärte ich.
Langsam hob Johannes mich nun an dem Bein hoch, bis ich an dem Rücken der Stute hing.
"Super, Ginger! Ganz fein!", sagte ich und auf ein Nicken, ließ Johannes mich wieder runter. Da die Stute ganz brav stehen geblieben war, bekam sie nun ein dickes Lob.
"Das hat doch schonmal gut geklappt. Jetzt nochmal, aber dieses Mal so, dass ich über ihrem Rücken liege."
Langsam hob Johannes mich wieder hoch, bis ich über dem Rü-cken der Stute lag. Und schon konnte ich sehen, wie ihre Oh-ren nach hinten schnellten.
"Halt sie! Lass mich ruhig los, aber halt sie!", sagte ich und schon startete sie einen Versuch zu steigen. Johannes konnte sie jedoch noch halten und ich sprang wieder ab.
"Du hast genau richtig reagiert. Es klappt doch! Das ging ihr jetzt nur zu schnell. Nochmal nur ein bisschen hoch und wenn sie brav stehen bleibt, ist Schluss.", beschloss ich.
Dies taten wir und da die Stute, brav stehen blieb, durfte sie schon wieder auf die Weide.
Weiter ging es mit Windy, den Johannes unter meiner Aufsicht longierte, bevor er ihn dann zu sich in die Mitte holte.
"So. Und jetzt holst du dir mal einen Helm und das Höcker-chen.", wies ich ihn an.
"Wieso?", fragte er unsicher.
"Das siehst du dann schon.", meinte ich nur.
Wenig später stand Johannes mit beidem vor mir und schaute mich fragend an.
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Angel behind the Appearance
Teen Fiction!Achtung! In diesem Buch werden Themen wie Gewalt, Drogen, selbstverletzendes Verhalten und verschiedene psychische Krankheiten behandelt. Wenn diese Themen dich triggern, solltest du dir gut überlegen, ob du dieses Buch wirklich lesen möchtest. "En...