Jess:
Sue verschwand nun wieder, während ich rein eilte.
"Jess?", hörte ich Carol aus dem Schlafzimmer rufen.
"Ja. Ich bin's.", sagte ich und betrat den Raum.
"Gut, dass du so schnell bist! Ich weiß echt nicht weiter.", sagte Carol völlig verzweifelt.
"Ganz ruhig. Wir kriegen das schon hin. Eine Schmerztablette hast du ihm schon gegeben?"
"Ja."
"Wann?"
"Heute Morgen irgendwann. Sie hätten auf jeden Fall schon längst wirken müssen."
"Ich befürchte er verträgt die Dinger nicht mehr. Wenn das der Fall ist, wird das kein schöner Vormittag. Du kannst schonmal irgendwie sowas wie einen Eimer oder so besorgen.", sagte ich und wand mich nun Thomas zu.
"Jessie?", schluchzte er völlig fertig.
"Ja. Ich bin hier. Alles wird gut. Ich helfe dir.", sagte ich beruhigend und setzte mich zu ihm.
"Ich kann nicht mehr! Diese Schmerzen hören nicht auf!", schluchzte er, dass es mir fast das Herz zerriss.
"Shhh. Ganz ruhig. Ich helfe dir. Kannst du dich irgendwie hinsetzen?", redete ich beruhigend auf ihn ein und half ihm sich langsam auf zu setzen.
"Sehr gut.", sagte ich und legte einen Arm um ihn. Mittler-weile war auch Carol wieder bei uns angekommen und hatte den Eimer neben uns gestellt.
"Mir ist schlecht.", brachte Thomas nach einer Weile hervor und im letzten Moment konnte ich ihm noch den Eimer reichen in den er sich nun übergab.
"Tut mir leid.", schluchzte er.
"Dir muss nichts leid tun. Du hast nur die Tabletten nicht vertragen.", sagte ich und strich ihm immer wieder tröstend über den Rücken.
"Jess?", hörte ich Johannes nun von draußen rufen.
"Einen Moment!", rief ich zurück und wand mich Thomas zu.
"Kann ich dich ganz kurz alleine lassen? Nur zwei Minuten? Ich muss nur mal eben mit Johannes sprechen."
Von ihm kam ein Nicken und so ging ich raus zu Johannes.
"Was ist denn los?", fragte er.
"Du sollst dann jetzt Sue ablösen. Die muss nach Kyle gucken und kümmert sich um die Jungs.", erklärte ich.
"Okay. Stimmt irgendwas nicht mit Kyle?"
"Heute vor zwölf Jahren war der schlimme Tag. Der braucht jemanden zum Reden."
"Oh. Okay. Und ich soll jetzt einfach Stephanie zur Hand ge-hen oder wolltest du noch irgendwas von mir?"
"Ja. Du gehst bitte vorher nochmal zurück und lässt dir von Sue leicht verträgliche Schmerzmittel geben, die aber so stark, wie möglich sind. Die soll einfach mal bei mir im Schrank gucken. Irgendwas werde ich da haben."
"Okay. Geht's Thomas schon wieder so schlecht, oder wie?"
"Ja. Der hat die Schmerzmittel nicht vertragen und kotzt sich neben den Schmerzen jetzt auch noch die Seele aus dem Leib."
"Schön!"
"Ja. Absolut. Deshalb muss ich jetzt auch wieder rein. Der braucht mich jetzt. Komm dann einfach rein."
"Okay. Dann bis gleich."
"Ja. Bis dann."
So ging ich nun wieder rein, wo Thomas unverändert über dem Eimer hing, während Carol völlig verzweifelt daneben stand.
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Angel behind the Appearance
Teen Fiction!Achtung! In diesem Buch werden Themen wie Gewalt, Drogen, selbstverletzendes Verhalten und verschiedene psychische Krankheiten behandelt. Wenn diese Themen dich triggern, solltest du dir gut überlegen, ob du dieses Buch wirklich lesen möchtest. "En...