Kapitel 173

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Johannes:

Die folgenden Wochen und Monate waren für uns alle nicht ge-rade einfach. Natürlich gab es auch tolle Momente wie zum Beispiel die Hochzeit von Carol und Thomas, der Tag der of-fenen Tür in Irland bei dem wir ziemlich spontan für Diana und Liam auftraten, der Olympia Sieg von Liam und vor allem auch der Sieg beim Mustang Makeover mit dem Mustang. Doch gleichzeitig sahen wir auch, wie es Jess mit jeder Woche schlechter ging und das zu sehen tat unglaublich weh. Mit-tlerweile schaffte sie es kaum noch ein Pferd am Tag zu rei-ten und ich hatte so ziemlich alle Pferde von ihr übernom-men. Dafür hatte sie allerdings auch um so mehr Zeit um mich zu trainieren und wir arbeiteten wirklich mehr als nur hart und so schafften wir tatsächlich das Unmögliche. Nachdem ich vor zwei Jahren in meine erste A Dressur rein geritten war, hatte ich nun eine S**** Meisterschaft gewonnen und mich für meine erste Grand Prix Dressur in Deutschland qualifiziert. Genau wie Jess damals. Und genau wie sie verbrachte ich von diesem Zeitpunkt an jede freie Sekunde mit einem mehr als nur ehrgeizigen Training. Ich wollte das ganze gewinnen. Für Jess und auch für mich. Ich wollte beweisen, dass ich es zu etwas bringen konnte und kein jämmerlicher Nichtsnutz war, wie es meine Eltern gesagt hatten.

Und dann war es soweit. Alles war perfekt geplant und wir flogen mit Summer nach Deutschland. Und wie damals trafen wir wieder auf Charlotte, allerdings war dieses Jahr auch Liam und mit ihm auch Diana dort. Auf die Beiden trafen wir auch direkt, als sie uns mit ihrem imposanten Schimmel am Zügel entgegen kamen.

"Hey! Da seid ihr ja!", begrüßte uns Diana fröhlich wie im-mer und umarmte uns beide kurz, bevor wie fragte: "Wo habt ihr denn den Rest gelassen? Ihr seid doch garantiert nicht alleine gekommen, oder?"

"Ne. Für das erste Mal Grand Prix kommt der ganze Fanclub mit. Carol und Thomas sind schon im Hotel die Koffer vertei-len, Sue und Kyle sind mit Tara, Hannah und Collin Pferdchen gucken und Stephanie streut schon die Box ein und macht al-les so weit fertig.", berichtete Jess.

"Na dann sind ja alle Aufgaben perfekt verteilt."

"Ja. Und wo habt ihr eure Kinder gelassen?"

"Die kümmern sich zuhause drum, dass es den anderen Pferden gut geht und dass sie alles bereit haben, wenn es auf's Col-lege geht."

"Achso. Dann wird es ernst."

"Ja. Dann ziehen die ersten Beiden aus."

"Oh je. Und das klappt ganz ohne Tränen?"

"Glaub ich nicht. Aber sie sind ja nicht weit weg. Im Zwei-fel bin ich in einer Stunde bei ihnen."

"Na dann."

"Und wie sieht es bei euch aus? Bereit für das erste Mal Grand Prix?"

"Meiner Meinung nach ja. Er sieht das ein bisschen anders."

"Das dachte ich mir schon fast. Mach dir nichts draus. Die Nervosität hört niemals auf. Stimmt's Liam?"

Von ihm kam nur ein Nicken.

"Na dann. Wir müssen jetzt erstmal eine Runde gehen. Der Kleine wird langsam unruhig. Ich denke wir sehen uns dann.", sagte Jess, als Summer neben uns nervös zu tänzeln begann. So gingen wir also weiter und bewegten den Hengst ausgiebig, bevor wir ihn in die Box brachten und in das Hotel gingen.

Hier aßen wir gemeinsam noch etwas, bevor es dann ins Bett ging. Schlafen konnte ich allerdings nicht und als ich auf stand, richtete auch Jess sich auf.

"Wo willst du hin?", fragte sie.

"Keine Ahnung. Schlafen kann ich jedenfalls nicht. Aber bleib du ruhig liegen.", antwortete ich, während ich die weiße Reithose an zog.

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