Jess:
Spät am Abend klingelte dann mein Handy und mit einem Blick auf den Bildschirm verließ ich direkt den Raum.
"Hey. Was gibt's?", fragte ich.
"Kannst du kommen?", fragte Thomas und ich konnte hören, dass es ihm gar nicht gut ging.
"Ich bin sofort bei dir.", sagte ich daher und legte auf, um zurück zu den Anderen zu gehen.
"Ich geh mal eben bei Thomas gucken.", verkündete ich und joggte rüber zum Stall, wo ich wenig später auch schon das Haus betrat.
"Thomas?", rief ich und kurz darauf stand dieser sehr blass und völlig fertig vor mir.
"Schmerzen?", fragte ich und von ihm kam ein schwaches Ni-cken.
"Hauptsächlich im Herzen, oder?", fragte ich weiter und er-kannte, wie seine Augen langsam glasig wurden. Vorsichtig schloss ich ihn in meine Arme und achtete dabei vor allen Dingen darauf, seine Schulter nicht zu berühren.
"Wir kriegen das alles hin.", redete ich beruhigend auf ihn ein und strich ihm tröstend über den Rücken.
"Es tut so verdammt weh sie so zu sehen! Ich will sie nicht verlieren!", schluchzte er.
"Das wirst du nicht. Sie liebt dich genauso sehr, wie du sie. Sie braucht nur Zeit, um das alles zu verarbeiten."
"Warum bin ich auf die bescheuerte Idee gekommen, dass das klappen könnte? Warum hab ich ihr das angetan?"
"Ich weiß es nicht. Ich kann ja schon viel aus dir lesen, aber komplett in deinen Kopf rein gucken, kann ich nicht."
"Was mach ich denn jetzt? Wie kann ich das jemals wieder gut machen? Wie schaffe ich es, dass sie mir wieder verzeiht?"
"Sie hat dir schon lange verziehen und mit allem Anderen helf ich dir. Wir kriegen das schon wieder hin."
"Danke! Du bist echt die Beste!"
"Ich bin immer für dich da. Egal, wie viel Scheiße du baust. Auch, wenn ich dich heute Morgen am liebsten erwürgt hätte."
"Ich kann's verstehen. Im Nachhinein war die Aktion echt dämlich."
"Einsicht ist der erste Schritt zur Besserung. Und ich hof-fe, dass du davon jetzt für immer geheilt bist. Ich kann dir nicht mehr ewig den Arsch retten."
"Ja. Das war's. Der Meisterdieb hat seinen Job jetzt endgül-tig abgelegt. Auch wenn ich zugeben muss, dass du mittler-weile echt gut darin bist mich zu retten!
"Ich hab ja auch lange genug geübt. Und mit genug Wut und Angst geht alles."
"Du und Angst?"
"Kannst du dir eigentlich vorstellen, was für einen Schiss ich hatte, als Spike mir erzählt hat, was ihr vor hattet? Ich dachte dieses Arschloch macht sonst was mit dir!"
"Tut mir echt leid! Das wollte ich wirklich nicht! Ich hab einfach nicht nachgedacht."
"Ist schon gut. Ich bin einfach nur froh, dass du das halb-wegs heil überstanden hast."
"Dank dir. Hättest du nicht so schnell reagiert, wäre ich jetzt tot. Danke, meine Kleine!"
"Ich lass dich nicht sterben. Wie sollte ich das denn Carol erklären? Außerdem hab ich dir damals geschworen, dass ich dich niemals im Stich lasse."
"Das weißt du noch?"
"Ja klar! Wie sollte ich diesen Tag jemals vergessen?"
"Ich dachte immer das hättest du längst vergessen. Da warst du ja doch noch ziemlich klein."
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Angel behind the Appearance
Teen Fiction!Achtung! In diesem Buch werden Themen wie Gewalt, Drogen, selbstverletzendes Verhalten und verschiedene psychische Krankheiten behandelt. Wenn diese Themen dich triggern, solltest du dir gut überlegen, ob du dieses Buch wirklich lesen möchtest. "En...