Kapitel 104

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Jess:

"Was macht ihr denn da?", fragte sie.

"Ich ziehe Thomas eben die Fäden aus der Schulter. Wenn es dich interessiert, kannst du gerne gucken kommen, aber das ist echt nichts für schwache Nerven.", erklärte ich.

"Ach. Ich hab schon einiges gesehen.", meinte Carol unbeein-druckt.

"Okay. Aber klapp mir hier nicht zusammen! Ich lass dich dann liegen, bis ich mit Thomas fertig bin."

"Wie nett von dir."

"Ohnmächtig kannst du eine Weile liegen bleiben. Das ist un-gefährlicher, als wenn Thomas hier verblutet. Der Patient geht immer vor. Dazu bin ich verpflichtet."

"Aha."

"Und ich mach jetzt erstmal weiter.", sagte ich und trennte ganz vorsichtig die erste Naht auf. Carol schaute mir inte-ressiert zu, wie ich dann schließlich auch die zweite Naht durchtrennte und vorsichtig die Fäden entfernte.

"Das sieht echt schon wieder wirklich gut aus. Wenn das so weiter heilt, ist das bald alles zu.", sagte ich zu Thomas, während ich die Wunde ganz vorsichtig noch einmal säuberte und desinfizierte. Dabei redete ich die ganze Zeit mit ihm, um ihn ab zu lenken. So bekam er gar nicht mit, wie seine Schulter kurz darauf wieder zugenäht und verbunden war.

"So. Geschafft. Alles gut bei dir?", fragte ich nun und von Thomas kam ein Nicken.

"Sehr gut. Dein Kreislauf ist auch noch einigermaßen in Ord-nung?", fragte ich weiter.

"Ja.", antwortete er.

"Super. Und wenn das so weiter heilt, kann ich in ein paar Tagen die anderen Fäden ziehen und dann sind wir durch."

"Schön."

"Und bei dir ist auch alles okay?", fragte ich an Carol ge-richtet.

"Ja. Ich find sowas nur irgendwie interessant.", meinte sie.

"Ist ja okay. Sowas kann nur nicht jeder ab, der das nicht gewohnt ist. Deshalb frag ich lieber nochmal nach."

"Ne. Alles gut. Keine Sorge."

"Okay. Dann ist ja gut."

So saßen wir nun zu dritt auf dem Bett und unterhielten uns noch lange, bis ich mich daran machte schnell ein bisschen was zu kochen und draußen die Tiere zu füttern. Auf dem Weg schaute ich auch noch einmal nach den drei Jungs, denen es allerdings noch immer relativ gut ging. Wo ich einmal dabei war, schaute ich auch noch einmal bei Kyle und Sue vorbei. Auch bei denen war allerdings alles in Ordnung und so gab es an diesem Abend relativ entspannt ein Abendessen mit allen zusammen, bevor dann alle ins Bett gingen. Zurück blieben nur Johannes, Kyle, Sue, Stephanie und ich. Wir unterhielten uns nun eine Weile, bis Sue plötzlich rief: "Oh mein Gott!"

"Was ist jetzt los?", fragte ich direkt alarmiert.

"Wir haben in zwei Wochen unseren ersten öffentlichen Auf-tritt!", jubelte sie und mir fiel ein Stein vom Herzen.

"Mein Gott! Schock mich nicht so! Ich dachte schon es wäre irgendwas passiert!", schimpfte ich.

"Entschuldigung, aber das ist ja mal mega geil! Ihr glaubt nicht, wo wir spielen dürfen!"

"Wo denn?", fragte ich interessiert.

"Drüben in der Bar dürfen wir einen ganzen Abend spielen! Die haben wieder die live Musik Woche."

"Das nenn ich mal einen perfekten ersten Auftritt!", sagte ich und auch die Anderen hatten ein breites Lächeln im Ge-sicht.

"Kann Thomas bis dahin wieder spielen?", fragte Sue nun.

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