Kapitel 80

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Jess:

Wieder zuhause angekommen setzte ich mich zu Thomas in die Küche und fragte: "Na? Wie war dein Tag?"

"Wie immer. Nervige Kunden und ein unfähiger Chef.", ant-wortete er.

"Du kennst meine Meinung dazu. Ich würd dir das Studium so-fort bezahlen."

"Und wie sieht's bei dir so aus? Du wirkst so ausgeglichen. Hast du mit ihm gesprochen?"

"Ja. Wir sind ganz entspannt aus geritten und haben den gan-zen Nachmittag am Waldrand gesessen und uns unterhalten."

"Und?"

"Er war total fertig. Ich hab ihn im Normalzustand noch nie weinen sehen und selbst während dem Entzug, wo seine Eltern gestoben sind und er Depressionen hatte, war er nicht so fertig. Das ist echt hart."

"Er liebt dich wirklich und du bist alles für ihn."

"Ja."

"Und wie geht's jetzt weiter?"

"Ich bringe ihm so schnell es geht alles bei, was ich weiß und er tritt im Prinzip in meine Fußstapfen. Und wir heira-ten jetzt so schnell wie möglich."

"Und wie definiert ihr so schnell wie möglich?"

"Ich wollte Charlotte anrufen und fragen, wie spontan die kommen kann. Danach richtet sich dann alles. Ich vermute mal so grob in einem Monat."

"Aber schon im weißen Kleid und nicht in Reithosen, oder?"

"Ja, aber das muss reit freundlich sein. Und ich weiß noch nicht, ob es weiß sein wird. Das entscheide ich spontan."

"Und wie ich dich kenne danach, welche Farbe am besten zu deinen Pferden passt, stimmt's?"

"Das sowieso, aber da hab ich ja einen großen Spielraum. Auf Summer sieht prinzipiell jede Farbe gut aus und auf Windy und Halim nur schwarz nicht."

"Na dann überleg dir mal was. Nur nicht pink mit Einhörnern! Dann komm ich nicht!"

"Schade. Das war eigentlich mein aktueller Favorit."

"Tja. Dumm gelaufen."

"Nein. Mal sehen. Ich will nicht klassisch in weiß heiraten. Das ist irgendwie langweilig. Und vor allen Dingen will ich nicht so ein Monster Tüll Dingen mit dem du nicht weißt, wie du dich hinsetzen, geschweige denn aufs Klo gehen sollst. Wenn ich schon heirate, dann will ich auch richtig feiern."

"Du hast Kriterien! Bei anderen ist das Hauptaugenmerk, dass es hübsch aussieht und ordentlich was her macht und du meckerst, dass man in Kleidern nicht feiern kann."

"Nicht in Kleidern allgemein, aber sowas, wie Sue zum Bei-spiel hatte. Zum einen verdoppelt sich dein Durchmesser di-rekt und niemand kommt mehr an dich dran, du kannst nicht auf Toilette gehen ohne, dass irgendwas im Klo hängt und für die Hochzeitsnacht ist es auch unpraktisch. Da musst du erst mal haufenweise Tüll zur Seite schaffen, bevor du irgendwo dran kommst."

"Du machst dir Gedanken!", lachte Thomas.

"Ja was? Ist doch so! Hab du mal den ganzen Tag so ein Kleid an! Das ist total unpraktisch!"

"Oh man! Ich kann nicht mehr! Du bist so genial!", brachte Thomas nur unter Lachen hervor. Nun kam auch Johannes rein und fragte verwirrt: "Was hast du denn mit dem angestellt?"

"Ich hab ihm nur erklärt, warum so ein Hochzeitskleid, wie Sue das hatte, total unpraktisch ist."

"Du musst dir mal ihre Kriterien für ihre Kleiderwahl anhö-ren.", brachte Thomas nur unter Lachen hervor.

Angel behind the AppearanceWo Geschichten leben. Entdecke jetzt