Kapitel 135

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Jess:

"Was gibt's?", meldete ich mich.

"Bist du schon wieder zuhause?", fragte sie.

"Nein. Wieso?"

"Wir haben hier einen neuen Patienten, der eindeutig ein Fall für dich ist."

"Was ist mit ihm?"

"Überdosis. Wir konnten ihn noch zurück holen."

"Und wo liegt das Problem?"

"Er ist verdammt aggressiv. Ich hab keine Ahnung, was ich mit ihm machen soll. Am besten wäre glaube ich die Geschlos-senen."

"Bloß nicht! Wenn du den jetzt auf die Geschlossene findest du nach den zwei Wochen eine Leiche."

"Und was soll ich sonst machen? Der kann einem echt Angst machen!"

"Versuch ihn zu beruhigen. Wenn irgendwas ist dann ruf Tho-mas an. Ich komme dann."

"Okay. Wie lang dauert das ungefähr noch?"

"Ich hab keine Ahnung. Vielleicht drei Stunden."

"Das geht niemals gut!"

"Notfalls gibst du ihm Beruhigungsmittel. Ihr schafft das."

"Dann bis bald."

"Ja. Bis dann."

Ich legte nun wieder auf und rief Thomas an, damit auch er vorgewarnt war, bevor ich mein Handy wieder einsteckte.

"Probleme in der Klinik?", fragte Norris.

"Ja. Ein neuer Notfall. Scheint als würde ich heute noch eine Nachtschicht machen."

"Und wann schläfst du?"

"Wenn ich Zeit habe. Ich bin es gewohnt mit wenig Schlaf aus zu kommen."

"Was heißt wenig?"

"Zur Not geht es auch mal zwei drei Tage ohne. Zu länger als fünf Stunden komm ich eigentlich fast nie."

"Wirklich gesund ist das aber auch nicht."

"Ich hab Medizin studiert. Ich weiß das selber."

"Na dann ist ja gut."

Nun ging die Tür auf und Nithan kam mit Naomi auf dem Arm rein.

"Alles okay?", fragte ich.

"Ja. Danke Jess! Ernsthaft! Ich kann dir gar nicht oft genug danken.", sagte er und das Strahlen in seinen Augen war mehr als nur Bestätigung genug.

"Ich hab dir versprochen, dass ich dir helfe und das tu ich auch.", sagte ich zufrieden. Besser hätte dieser Tag gar nicht laufen können!

Lange saßen wir an diesem Abend noch im Wohnzimmer und un-terhielten uns, bis wir dann nach Hause fuhren. Dort setzte ich Nithan allerdings nur kurz ab und fuhr zur Klinik, wo Sue mir bereits entgegen kam.

"Gott sei Dank! Ich weiß echt nicht weiter. Thomas hat ihn zwar ihm Griff, aber ich hab keine Ahnung, was ich mit ihm machen soll.", sagte sie verzweifelt.

"Fahr nach Hause. Ich komm schon klar.", wies ich sie an.

"Gut. Danke! Das gleiche Zimmer wie Nithan hatte."

"Kein Problem. Wir sehen uns dann."

Sue ging also wieder, während ich zu dem Zimmer ging.

Vor der Tür angekommen, atmete ich noch ein letztes Mal tief durch, bevor ich die Tür öffnete und den Raum betrat. Und offensichtlich kam ich exakt im richtigen Moment, denn Tho-mas war sehr kurz davor die Kontrolle über den jungen Mann bei ihm zu verlieren.

Angel behind the AppearanceWo Geschichten leben. Entdecke jetzt