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Fünf Tage waren nun vergangen. Fünf verdammt lange Tage und Nächte seit dem ich das letzte Mal Vegas gesehen hatte. Ich wurde verrückt. Die Sekunden fühlten sich wie Jahre an und ich konnte mich auf nichts konzentrieren. Nachts im Bett war meine Sorgen so groß dass ich nach wenigen Minuten Schlaf aus Alpträumen hochschreckte und lange brauchte um mich zu fangen. Ich klammerte mich an seinem Kissen fest, was jede Nacht mehr von seinem Geruch verlor und schlief in seinen Pullovern. Ich rief ihn immer wieder an, doch sein Handy war ständig aus und seine Mailbox konnte nicht noch eine weitere Nachricht von mir aufnehmen.

Als ich diese Nacht schreiend wach wurde, weil ich geträumt hatte, wie Vegas in einem dunklen, dreckigen Raum hingerichtet wurde, kamen Macau und Eric herein gestürmt. Die Bilder in meinem Kopf waren so echt, dass ich ins Badezimmer rannte, um mich zu übergeben. Magensäure verätzte meinen Hals. Ich brach kraftlos auf dem Boden zusammen und versuchte meine Atmung zu regulieren. Macau kam herein und setzte sich neben mich. -Vegas wird wieder zurückkommen. Er lässt sich nicht unterkriegen und er würde uns niemals allein lassen.-
-Genau das hat er aber getan! Er hätte mich mitnehmen sollen!- schrie ich wütend. Doch als ich Macaus trauriges Gesicht sah, versuchte ich mich zu beruhigen. -Ich ertrage keine weitere Stunde ohne ihn. Was ist nur passiert?-

Das Geräusch einer Explosion ließ Vegas und mich hochschrecken. Vegas warf sich ein Shirt über und knöpfte seine Hose zu. -Hast du hier eine Waffe?- fragte er.
-Im Schrank. Warte, ich komme mit.-
-Nein! Du bist angetrunken. Bleib hier.-
-Du auch!- Sagte ich wütend. Ich sah wie er die Waffe heraus holte und dann kam er zu mir und küsste mich auf die Stirn. Danach stürmte er zur Tür. Als ich mir eine Shorts anzog hörte ich wie er sagte. -Geh zurück ins Zimmer! Bleib da drin, bis dich jemand holt!- Danach hörte ich Macau Zimmertür. Ich ging Vegas hinterher und was im Anschluss passierte, war nur noch verschwommen. Ich sah, wie meine Garage brannte und hörte Schüsse. Als ich die Treppe runter lief, sah ich Porsche, der blutend auf dem Boden lag und Kinn, der ihn hinter eine Couch zog. Unzählige bewaffnete Männer kamen in das Haus und umstellten Vegas, der mitten im Raum stand.

Auf einmal wurde ich gepackt und ein Waffenlauf drückte auf meine Schläfe. Ich wurde die Treppe herunter gezogen und als Schutzschild benutzt.
-Nein! Fass ihn nicht an!- schrie Vegas und richtete die Waffe auf ihn. In der Zeit liefen eine Hand voll zu Vegas und hielten ihn fest. -Gib auf, oder du kannst das Gehirn von deiner Schlampe auf dem Boden aufsammeln.- sagte der Mann, der mich festhielt. Das Adrenalin pulsierte in meinen Venen. Mit einer schnellen Bewegung schmiss ich den Mann zu Boden und warf die Waffe, die ich ihm abgenommen hatte zu Kinn. Allerdings war sein Kollege genau so schnell und warf mich auf den Boden.
-Nicht!- hörte ich Vegas verzweifelten Schrei in meinen Kopf wiederhallen. Dann spürte ich einen Schlag auf meinen Hinterkopf, der sich mit einem pochenden Schmerz durch meinen ganzen Körper zog.

Als ich wieder zu mir kam, saß Macau neben mir. -Wo sind alle?- fragte ich ihn.
-Kinn ist mit Porsche im Krankenhaus. Er meldet sich sobald er etwas weiß. Nop ist vom Erdboden verschluckt.-
-Wo ist Vegas?- fragte ich ihn und stand auf. Meine Sicht war noch verschwommen und mir war schwindlig.
-Er ist mitgegangen.-
-Wieso?-
-Weil er keine andere Chance hatte. Kinn sagte es gab sonst keine Möglichkeit dich ihn, Porsche und mich zu retten.-
-Und wer rettet Vegas? Wer waren diese Leute?-
-Ich weiß es nicht..-

Am Abend kam Eric, der die letzten zwei Tage Termine hatte. Er war zuerst im Haus, aber da war niemand. Vegas Haus war komplett leer. Danach kam er zu mir. Seit dem wich er mir nicht von der Seite. Wir haben versucht den Abend zu rekonstruieren, aber konnten nichts herausfinden. Vegas Handy konnte nicht geortet werden, genau so wie Nops. Porsche hatte eine Schussverletzung im Oberschenkel, aber es wurde nichts schlimmes getroffen. Kinn versuchte auch herauszufinden was passiert war, kam allerdings an keine brauchbaren Informationen.

Seit dem du da bistWo Geschichten leben. Entdecke jetzt