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Vegas POV

Obwohl dieser rückgratlose Bastard auf Tays Ausstellung aufgetaucht war, konnte es mir nicht besser gehen. Tay hatte mich in seinen Bildern mit eingebracht und als er mir noch dieses wahnsinns Geständnis gemacht hatte, hätte ich fast vor Freude Einhörner gekotzt. Ich hatte mir so lange vorgestellt, wie perfekt mein Leben mit Tay an meiner Seite wäre, aber wie absolut perfekt es wirklich war, hätte ich mir niemals vorstellen können. Es waren sehr viele Augen, die mir neidische Blicke zugeworfen hatten, was ich zufrieden angenommen hatte. Tay war besonders und vor allem die Leute aus seiner Branche wussten es. Aber er hatte sich für mich entschieden und diese Entscheidung würde ich niemals für selbstverständlich nehmen.

Als wir spät abends als letzte die Galerie verlassen hatten, schlug ich vor Burger essen zu gehen. Ich hoffte, dass Burger die Geheimwaffe gegen Tays Essstörung war. An einem Abend hatte er in diesem Laden mehr gegessen, als sonst. Sein Essverhalten bereitete mir immer Kopfzerbrechen, vor allem wenn ich den ganzen Tag unterwegs war. Er tat immer so, als ob alles gut sei, aber so langsam kam ich dahinter, wann er freiwillig auf Essen verzichtete.

In dem Burgerladen bestellte Tay sich den selben Burger, wie letztes Mal und als er sich immer wieder Pommes und Zwiebelringe von meinem Teller klaute, warf ich Porsche und Pol, denen ich ansah, dass sie es kommentieren wollten, einen kalten warnenden Blick zu. Macau, Kinn und meine Männer hingegen wussten von dem Problem und freuten sich heimlich, sagten aber nichts um ihn nicht unter Druck zu setzen.

Auf dem Weg nach Hause fing es an, dass Tay sich müde an mich kuschelte und mir dann gestand, dass ihm nicht wohl war. Zu Hause legte ich mich sofort mit ihm ins Bett und streichelte und massierte immer wieder über seinen Bauch, bis er friedlich am meiner Schulter einschlief. Ich sah mir noch die Tagesberichte und Tabellen an, bis ich auch müde wurde. Kurz bevor ich selber einschlief, zog ich ihn auf mich und als er zufrieden seine Wange an meine Brust kuschelte, platzte mein Herz vor Freude.

Doch dann wurde ich wach, als Tay seinen Kopf gegen mein Kinn schlug. Ich brauchte ein paar Sekunden, um zu realisieren, dass er träumte. Ganz leise, kaum hörbar nuschelte er. -Nein, bitte! .. hör auf...- Ich drehte ihn auf den Rücken und sah, dass seine Stirn gestresst in Falten lag und auf seiner Wange Spuren von Tränen waren. Ich wollte ihn gerade schütteln, damit er aufwachte, doch da rief er plötzlich mitten in die stille Nacht und bescherte mir damit einen Schock. -Lass mich los! Geh von mir runter! Fass mich nicht an!- Seine Stimme war klar und laut, als ob er die ganze Zeit wach war. Ich erschrak von seinen Vorwürfen. Im nächsten Moment schlug er um sich. Er trat sein Knie mit voller Wucht gegen meinen Oberschenkel, nicht weit von meinem besten Stück entfernt und verpasste mir ohne Vorwarnung eine gewaltige Ohrfeige. Ich ignorierte das ziehen auf meiner Haut und zog ihn an mich, aber so, dass er mich nicht mehr schlagen konnte. Er musste einen schrecklichen Alptraum gehabt haben, wenn er so neben sich stand. Ich drückte ihn an meine Brust und redete beruhigend auf ihn ein. -Tay, Baby beruhige dich! Du hast geträumt. Alles ist gut.- Er war schweißgebadet und ich spürte seinen wilden Herzschlag in jedem Körperteil.

Alles was danach passierte, war wie mein schlimmster Alptraum. Er sah mich panisch an und verbat mir, mich ihm zu nähern, aber das womit er mir mein Herz heraus riss, war als er die Badezimmer Tür abgeschlossen hatte. So musste es sich anfühlen, wenn er mich nicht mehr bei sich haben wollte. Oder noch schlimmer, wenn er erkannt hatte wie abgefuckt ich wirklich war und Angst vor mir bekam.

Wie in Trance saß ich weiter auf der Bettkannte und starrte ins Nichts. Wir werden das hinbekommen! Wir müssen das hinbekommen! Licht! Ich musste Tay die Möglichkeit geben, mich sehen zu können, damit er wusste wo ich war. Also schaltete ich das Licht an der kleinen Lampe an und blieb vor dem Badezimmer stehen. Sollte ich fragen, ob alles gut war? Nein, ich durfte ihn jetzt nicht bedrängen.

Seit dem du da bistWo Geschichten leben. Entdecke jetzt