Vegas POV
Es tat so verdammt weh. Zuzuhören, wie die Liebe meines Lebens litt, war unerträglich. Wieso war ich nur so dumm und habe behauptet einen Liebhaber zu haben? Ich wusste doch, dass es seine Achillessehne war. Und natürlich stimmte es auch nicht, aber ich war überfordert und habe nicht nachgedacht. Dabei weiß ich, was Worte anrichten können und auch das mein Ehemann sehr sensibel ist. Aber warum um alles auf der Welt durchwühlte er meine Sachen? Ich hätte immer geantwortet. Er hätte doch nur fragen müssen...
Auf eine Antwort konnte ich, nachdem was ich getan hatte, nicht mehr hoffen. Aber ich konnte unsere Tochter beschützen und versuchen mich zu erklären, auch wenn Tay mir jetzt gerade niemals zu hören würde.
Also rief ich erst Miles an und trug ihm auf Tay daran zu hindern das Haus zu verlassen. Danach öffnete ich die GPS Daten und hatte sowohl Nops als auch Tays Standort offen. Ich fuhr zu meiner Tochter und rief währenddessen Pran an.
-Vegas, was gibt's?- ging er gut gelaunt dran.
-Hallo, kann Araya heute bei euch übernachten? Tay und ich haben uns gestritten und ich muss eine Menge erklären und wieder gut machen.-
-Natürlich kann sie das. Meine Frau wird sich sehr freuen und ich mich auch.-
-Ich habe nur keine Kleidung dabei und gegessen hat sie auch noch nicht.- fiel mir ein und sofort fühlte ich mich wie ein Versager. In Tays Auto wäre jetzt bestimmt ein Satz Kleidung für unsere Tochter.
-Das macht nichts. Wir haben hier Wechselklamotten und meine Frau wird sie sowieso von vorne bis hinten verwöhnen.- rettete er mich und fügte dann noch ernst hinzu. -Muss ich mir Sorgen machen?-
-Nein, ich werde es erklären und Tay wird mir verzeihen.- sagte ich zuversichtlich und legte auf.Vor dem Spielplatz parkte ich meinen Wagen und ging zu Nop, der auf einer Bank saß und auf das Klettergerüst schaute. Wortlos setzte ich mich neben ihn und suchte meine Tochter, die gerade wieder herunter kletterte. Sie fand ich immer sofort. Araya war um einiges hübscher, als alle anderen Kinder und durch meinen Mann hatte sie auch immer wunderschöne Sachen an und tolle Frisuren. Während ich ihr beim spielen zusah, spürte ich wie ich wieder ich selbst wurde und genoss es, meine Tochter lachen zu hören.
Nop war ich dankbar, dass er keine Fragen stellte und mich den Moment genießen ließ.-Krümel!- rief ich sie, sobald ich bereit war. Sie wollte gerade zur Rutsche laufen, aber sobald sie meine Stimme hörte, machte sie einen Bogen und versteckte sich. Verwundert zog ich meine Augenbrauen zusammen. -Sie denkt ihr habt ihretwegen gestritten.- erklärte Nop.
-Wieso?-
-Sie hat deine Aktentasche ausgeräumt, weil sie dir helfen wollte, damit du schneller fertig bist. Tay hat es gesehen und offensichtlich alles wieder aufgeräumt bevor wir ins Büro kamen.-
-Oh...- flüsterte ich.Diese Version ließ mein schlechtes Gewissen noch größer werden. Tay hatte meine Sachen nicht durchsucht. Der Umschlag war ihm zufällig in die Hände gefallen und ich hatte ihm dafür sofort einen Vorwurf gemacht.
-Konntet ihr alles klären?- fragte er vorsichtig.
-Nein. Ich habe ihm wehgetan. Ich habe ihm nicht einmal zugehört. Ich bin ein Idiot- gab ich zu und stand auf. Ich wollte Araya bei mir haben. Also ging ich zu ihrem Versteck und stellte mich vor das kleine Häuschen. -Araya, komm raus.- forderte ich. Ein paar Sekunden vergingen, aber dann kam sie heraus und sah schuldbewusst auf ihre Füße.
-Es tut mir leid Papa. Ich wollte wirklich nur helfen.-
-Ich weiß. Komm her.- lenkte ich sofort ein und war froh, dass sie sich von mir hoch heben ließ. Ich drückte die fest an mich und schloss einen Moment die Augen. Araya tat es mir gleich und legte ihre kleinen Arme um meinen Hals.
-Wo ist Papa?- fragte sie plötzlich und sah sich um.
-Zu Hause. Was hältst du davon, heute bei Oma und Opa zu schlafen? Und morgen komme ich dich mit Papa abholen.- schlug ich ihr meinen Plan vor.
-Ist Papa noch böse?-
-Nein. Er war nie böse auf dich und ich auch nicht.-
-Und ihr kommt mich wirklich morgen abholen?-
-Versprochen.-
Ich gab ihr einen Kuss auf den Scheitel und ging zu Nop, um ihre Jacke und ihren Stoffhasen zu holen.
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Seit dem du da bist
RomanceEine Geschichte über Tay und Vegas. Seid offen, ich war es auch