Seit dem du da bist

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Am vorletzten Tag im Wellnesshotel trafen wir uns morgens mit Nop und Eric zum gemeinsamen Training. Wir machten Kraftsport, Konditionstraining und am Ende meldeten wir uns spontan an einem kleinen internen Kampfturnier an, das heute Abend hier im Hotel stattfinden sollte. Nop verweigerte die Teilnahme. Er würde aber als Zuschauer dazu kommen. Nach dem Duschen nahmen Vegas und ich das erste Mal beim Frühstücksbuffet teil.
Die restlichen Tage haben wir immer in unserer Suite gegessen und die Zweisamkeit genossen.

Jetzt standen wir vor einem Buffet und sahen uns sehr viel außergewöhnliches Essen an. Da mir nichts wirklich zusagte, steuerte ich auf die Kaffeemaschiene zu.
-Findest du nichts?- fragte Vegas neben mir.
-Doch, wenn ich mich noch mal umsehe bestimmt. Ich wollte erst den Kaffee holen.-
-Worauf hast du Lust?- Fragte er ernst.
-Hmm, ich glaube Suppe, oder Fleischspieße und Obst.- überlegte ich laut. Allerdings war alles in so großen Massen hier, dass mir der Appetit verging.
-Dann hole ich unser Essen und du machst mir eine Tasse Kaffe, ok?- fragte er und haute auf meinen Po. Erschrocken drehte ich mich um und überprüfte, ob es jemand gesehen hatte. Glücklicherweise schienen sich alle nur für das Essen zu interessieren.

Mit zwei Tassen schwarzem Kaffe und einem Glas Orangensaft für Vegas ging ich an den Tisch, an dem Nop bereits saß. -Willst du wirklich nur Kaffee trinken?- fragte er und sah erschrocken auf die Tassen. -Nein, Vegas wollte das Essen aussuchen. Ich habe oft Probleme, mich zu entscheiden und dann gefällt mir am Ende garnichts mehr.- erklärte ich ihm wahrheitsgemäß.
-Tay, ich will dir nicht zu nahe treten, aber du solltest dir überlegen, woher es kommt. Man merkt es nicht, aber so ein Verhalten kann lebensbedrohlich sein.-
Ertappt nickte ich. Ich wusste, dass mein Essverhalten nicht normal war, allerdings konnte ich es auch nicht einfach ablegen. -Es gibt gute Selbsthilfegruppen, oder du sprichst mal mit einem Arzt darüber. Ich kann dir einige heraussuchen, wenn du möchtest.-
Dankbar lächelte ich ihn an. Er meinte es gut. -Ich werde darauf zurück kommen, wenn es ernster wird. Aber Vegas hat so langsam den Dreh raus und mit ihm fällt es mir leichter und ich denke sogar oft nicht mehr nach, sondern esse einfach.-
-Das beruhigt mich, ein wenig.-

Vegas kam mit Eric an seiner Seite zu uns. Sie unterhielten sich angeregt über das Turnier heute Abend und als sie sich setzten, stellte mir Vegas eine Schüssel Suppe hin. Die klare Brühe und das Gemüse sahen wirklich gut aus. Ich probierte sie und war begeistert, wie gut sie war. -Schmeckt es?- fragte Vegas leise an meinem Ohr. -Ja, danke.- erwiederte ich und küsste seine Wangen. Mit einem zufriedenen Lächeln legte er eine Hand auf mein Knie und sprach wieder mit Eric und dann machten sich beide über Nop lustig, weil er nicht kämpfen wollte. Wir lachten alle sehr viel und als die Suppe leer war, bot mir Vegas Fleischspieße, von seinem Teller an. Ich nahm mir zwei und zwischendurch immer wieder etwas von seinem Gemüse. Am Ende teilten wir uns noch eine große Schüssel Obst.

Ich wusste, dass er es für mich tat. Vegas aß gerne Eier und Reis zum Frühstück. Oder eine Fleischsuppe. Die Spieße und das gegrillte Gemüse mit der Obstschale war nichts davon. -Dankeschön!- flüsterte ich ihm zu und nahm seine Hand unter dem Tisch. Sobald wir alle fertig waren, gingen Nop und Eric zu einer Massagestunde und Vegas und ich wollten zurück in unser Zimmer, um uns für das Salzbecken umzuziehen.

Dieses Kampfturnier war größer aufgebaut als gedacht. Gefühlt war das gesamte Hotel und alle Mitarbeiter anwesend. Es standen Stühle für Zuschauer rund um den Ring aufgebaut und die Punktrichter saßen an einem Tisch. 17 Kämpfer waren eingetragen, allerdings hatte einer seine Teilnahme wieder zurück gezogen. Jeder bekam eine Nummer und dann wurde gelost. Vegas Nummer wurde als erste gezogen und sein Gegner, die Nummer 13, war ungefähr seine Größe und seine Breite, allerdings wirkte Vegas Gesichtsausdruck und Körpersprache viel bedrohlicher. Er hatte eine lange enge Jogginghose und ein Muskelshirt an. Passend zu seinen Haaren komplett in Schwarz. Er sah verdammt heiß aus und seine Miene war steinhart. Ich freute mich wirklich, ihn beim Kampf zu sehen. Die Regeln waren einfach, Boxen und Tritte waren erlaubt und entweder hatte man seinen Gegner für 5 Sekunden auf die Matte gelegt, oder nach 5 Minuten wurde nach Punkten entschieden.