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Tay POV

Verschwitzt, aber endlich ruhiger zog ich mich aus und ging duschen. Nur noch ein paar Stunden und ich würde Vegas sehen. Ich würde endlich seine Hand halten und seinen Ring tragen. Nur noch ein paar Stunden und wir würden uns als verheiratetes Ehepaar den ersten Kuss geben und uns nie wieder los lassen. Nur noch ein paar Stunden und wir würden endlich unser gemeinsames Leben beginnen.

Ich war unfassbar aufgeregt, aber nicht vor der Zeremonie oder, dass ich im Fokus aller Gästen stand. Nein ich war aufgeregt, weil ich mich fragte, ob Vegas mein Anzug gefallen würde und ob er sich genau so freute wie ich endlich wieder bei mir zu sein.

Ich duschte extra lang, cremte mich ordentlich ein und versuchte meine Haare so zu legen wie ich sie haben wollte. Als ich aus dem Badezimmer trat, sah ich zum Schrank, an dem Ma meine Sachen sauber aufgehangen hatte. Vegas und ich trugen heute traditionell weiß. Allerdings hatte ich mich für eine eng sitzende Chinohose und einem Sakko mit Schulterpolster, Puffärmeln und 413 mit der Hand aufgestickten Perlen entschieden, die von meinen Schultern über meine Brust fielen. Ich hatte es selbst entworfen und eine bekannten Schneiderin gebeten, es umzusetzen. Ich war sobald es fertig war hin und weg und sogar jetzt noch, 4 Monate später konnte ich mir nichts schöneres vorstellen. Meine Bluse war schlicht, allerdings hatte sie einen tiefen V-Ausschnitt, der mit weißem Glitzertüll den fehlenden Stoff ausglich.
Als Schmuck hatte ich minimalistische Kreolen und meinen Verlobungsring.

Obwohl ich meine Liste zum wiederholten Mal durchgegangen war, verfolgte mich das Gefühl etwas wichtiges vergessen zu haben. Ich stellte mir vor, dass ich die falsche Location auf die Einladungen geschrieben hatte, vergessen hatte das Essen zu bestätigen oder den Mann, der uns trauen sollte das falsche Datum übermittelt hatte. Es war zum Haare raufen, aber ich hatte keine Zeit mehr. Ich wollte Vegas keinesfalls auch nur eine Minute warten lassen.

Gerade als ich die Hose und die Bluse anhatte, klopfte es an der Tür. Ich öffnete sie und sah meine Eltern, Macau, Key und Kinn mit Porsche.
-Wow! Du wirst heute eindeutig der bestaussehenste sein!- rief Macau und kam als erster ins Zimmer, gefolgt von meinen Eltern und Key.
-Mein Schatz! Und ich dachte immer noch viel schöner kannst du gar nicht mehr aussehen!- rief Ma und nahm mich in den Arm.
-Verzeihst du mir? Ich wollte dich nicht noch verrückter machen, es ist nur alles so aufregend für mich!- sagte sie und küsste meine Wange.
-Natürlich. Und du siehst wunderschön aus. Diese Farbe schmeichelt dir.- sagte ich und lächelte Pa an der tatsächlichen aussah, als hätte er Tränen in den Augen.
-Bitte, ich will nicht anfangen sonst werde ich nicht mehr aufhören können!- flehte ich und hielt meine Hand in seine Richtung. Er kam zu mir und löste meine Mutter ab. -Ich werde mich zusammen reißen. Ich bin nur so verdammt stolz auf dich. Du bist so viel mehr, als ich mir jemals gewünscht habe. Danke, dass wir heute dabei sein dürfen.- flüsterte er in mein Ohr und brachte mich zum weinen.
-Ich hätte diesen Tag niemals ohne euch haben wollen. Ich liebe dich.- versprach ich und schmiegte mich noch einmal eng an ihn. Danach schüttelte ich meine Emotionen bei Seite.
-Ihr seht alle aus, als würdet ihr auf eine Hochzeit gehen.- sagte ich laut und brachte alle zum lachen.
Ich hatte alle Gäste gebeten in perlgrün, oder gold zu kommen und allen standen die Farben unheimlich gut.
-Wir machen uns auf den Weg. Wir wollten dich nur noch einmal sehen.- versicherte mir Macau und nahm mich in den Arm. -Hier, den soll ich dir heimlich geben.- flüsterte er in mein Ohr und drückte mir unauffällig einen Zettel in die Hand.

Ich verabschiedete alle und bat Kinn im Wagen zu warten. Er und Porsche waren meine Fahrer. Sobald ich wieder allein war, öffnete ich aufgeregt den Zettel.
"Mein Herz, ich kann es gar nicht abwarten dich endlich zu sehen. Mach dich nicht verrückt, du bist perfekt und deine Planung ist es ebenso. Atme und komm einfach zu mir. Ich warte auf dich. In unendlicher Liebe."
Ich las mir Vegas Worte durch. Einmal, zwei Mal und tatsächlich konnten sie mich beruhigen. Es wird alles perfekt sein, so wie er es gesagt hatte! Ich faltete den Zettel, steckte ihn ordentlich in meine Hosentasche und zog meine Schuhe an.
Endlich bereit zog ich mir nun auch mein Sakko an, legte noch Parfüm auf und betrachtete mich ein letztes Mal im Spiegel.

Seit dem du da bistWo Geschichten leben. Entdecke jetzt