Macau POV
Die Wartezeit war unerträglich. Ich wusste nicht wie viel Zeit vorbei war und was ich fühlte. Ich hatte gerade angefangen Key für seine scheiß Aktion zu hassen, aber seit dem Anruf seiner Mutter war ich nur noch besorgt. Und jetzt hatte ich unheimliche Angst, dass er es nicht schaffen wird und ich niemals eine Antwort von ihm für alles bekommen würde. Ich wollte zumindest verstehen, wieso er mich plötzlich hat sitzen lassen. Wenn es ihm nur um Sex ging, dann hätte er mir nicht vormachen müssen, dass er mich liebt.
Tip kam gerade mir einem Tee zu mir, als ein Arzt auf Nop zu ging. -Er ist auf seinem Zimmer. Der Junge hatte viele innere Blutungen, aber wir konnten alles stoppen. Ob sein Gehirn etwas abbekommen hat, wissen wir erst wenn er aufwacht. Aber sie können jetzt zu ihm.- Nop bedankte sich und nahm sofort sein Handy heraus. -Soll ich mit dir kommen?- bot Tip an, was ich dankbar annahm. Ich wollte nicht allein sein wenn ich ihn nach all der Zeit wieder sah.
Ich hasste Krankenhäuser. Alles war kalt und steril, fast so wie mein altes zu Hause, nur dass es hier heller war. Key lag in diesem weißen Bett, mit zu vielen Pflastern auf und Nadeln in ihm. Aber er sah friedlich aus. Immerhin schien er keine Schmerzen zu haben. Ich ging zu ihm, zog die Decke ordentlich und setzte mich auf einen der Stühle. Tip gab mir den Tee und setzte sich selber auf die andere Seite des Raums auf die Couch.
Und dann saß wir da. Stunde um Stunde, bis er auf einmal seine Augen öffnete und mich direkt ansah. Ich starrte ihn erschrocken an, doch nach einem leichten Lächeln fielen seine Augen wieder zu und ich fragte mich, ob ich mir das eingebildet hatte. Konnte er so schnell wach werden, oder war es reines Wunschdenken?
Ich setzte mich wieder entspannt in den Stuhl und das nächste Mal als ich aufsah, kamen Vegas und Tay herein. Tay nahm mich in den Arm und bot an zu bleiben, wenn es für mich zu schwer war, aber ich lehnte ab. Er war sichtbar erschöpft und außerdem wollte ich immer noch Antworten. Trotzdem leisteten sie mir noch ein wenig Gesellschaft und brachten Tip und mir etwas zu essen, bevor sie sich auf den Weg machten.
Während ich einfach nur da saß spielten sich tausend Szenarien in meinem Kopf ab, was ich ihm sagen wollte und wie er reagieren würde. Ich wurde ungeduldig, nur um mir im nächsten Moment noch mehr Zeit zum Nachdenken zu wünschen. Es war wirklich anstrengend. Doch irgendwann mitten in der Nacht öffnete er seine Augen und sah sich benebelt um, bis er mich sah und seine Hand zu mir streckte. -Süßer..- sagte er mit trockener Stimme. In diesem Moment platzte mir der Kragen und all meine Wut kam zurück. -Nenn mich nie wieder so!- fuhr ich ihm an, atmete dann aber einmal durch. -Du bist wach.- sagte ich und stand auf. -Du bist der größte Arsch den es auf dieser Welt gibt und jetzt da ich weiß, dass du nicht stirbst, werde ich gehen. Ich wünsche dir noch ein schönes Leben.- sagte ich verächtlich und ging raus. Wahrscheinlich war ich etwas zu dramatisch, aber ich konnte es nicht ertragen. Wie schaffte er es, dass seine Worte so warm waren, wobei er mir ganz eindeutig gezeigt hatte, dass er mich nicht mehr bei sich haben wollte?
Mir war auch der Grund egal. Er hätte sowieso nichts sagen können, was es besser gemacht hätte.
-Willst du dir nicht anhören was er zu sagen hat? Ich finde das ist er dir schuldig.- fragte Tip als wir im Treppenhaus waren.
-Weißt du was er mir schuldig ist? Den Respekt mich nicht zu zwingen seine dämliche Entschuldigung anhören zu müssen.- entgegnete ich wütend.
-Ok. Sollen wir noch was essen gehen?-
-Nein. Ich will nach Hause.- Entschied ich. Ich wollte mich in mein Bett legen und an nichts mehr denken.Zu Hause angekommen öffnete Eric uns die Tür und sah mich mit dem selben bemitleideten Blick an, wie in den letzten zwei Wochen.
Nach einem Abstecher in die Küche, wo ich das Essen für meine Gleithörnchen hatte, ging ich leise an Vegas und Tays Schlafzimmer vorbei. Es war still, weshalb ich davon ausging, dass beide schon schliefen.

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Seit dem du da bist
RomanceEine Geschichte über Tay und Vegas. Seid offen, ich war es auch