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Wir saßen in einem Privatjet zurück nach Bangkok. Ich wurde in der hintersten Ecke mit einer Handschelle an ein Gestell fixiert. Mein Gesicht, mein Arm und meine Stulter pochten immer noch, aber der taube Schmerz ließ langsam nach. Ken saß vorne und trank einen Kurzen nach dem anderen. Seine Männer saßen verteilt und sahen aus dem Fenster. Vegas saß neben mir. Er hatte sich geweigert sich auch nur einen Meter weiter zu entfernen. Seit dem das Flugzeug gestartet war, sah er mich mit leeren Augen an. Er versuchte nicht zu kommunizieren, er sah mich einfach nur pausenlos an.

Seit dem wir das Hotel über den Lieferanteneingang verlassen hatten und zum Flugplatz gefahren waren, hatte er kein Wort mehr gesagt. Nur sein Blick klebte auf mir.

Still, nur mit meinen Lippen fragte ich ihn -Ist alles gut bei uns?- Diese Frage begleitete uns schon so oft. Nach jedem Problem und nach jedem Streit, stellen wir sie uns um sicher zu sein, dass die Welt in Schutt und Asche liegen könnte, solange wir einander hatten. Allerdings antwortete er mir nicht. Als sein Blick von meiner Lippe zu meinem Arm glitt, versuchte ich die stellte, an der sein Vater mich getroffen hatte zu verstecken. Ich ertrug Vegas mit noch mehr Scherz und Selbsthass in seinen Augen nicht. Ich wusste, dass er sich für alles die Schuld gab. Dass er unsere gemeinsame Zeit hinterfragte und ich hatte keine Möglichkeit ihn vom Gegenteil zu überzeugen. Ich würde jetzt gerne in seinem Arm liegen und seinem Herzschlag zuhören. Solche einfachen Dinge, bekamen in Ausnahmesituationen erst ihren Wert.

Kurz bevor das Flugzeug zur Landung ansetzte, kam einer der Männer in meine Richtung. -Was wird das?- fragte Vegas und stellte sich hin. -Anweisungen vom Boss.-
-Kein Schritt näher. Was will er?- Vegas Präsenz schüchterte den Mann ein. Er blieb stehen und wirkte unschlüssig. -Ich soll ihm nur eine verpassen, damit er gleich keinen Ärger macht. Er ist ein Mann, auch wenn er sich ficken lässt, wird er es überstehen.- sagte er abwertend in meine Richtung. -Wer sagt, dass er mich nicht jede Nacht durchnimmt?- sagte Vegas provokant, aber ich konnte hören, wie sehr er sich zusammen nahm. Er musste mich nicht verteidigen, ich wusste, worauf ich mich bei meinem Outing eingelassen hatte und solche Aussagen trafen mich schon lange nicht mehr. -Ha! Wer es glaubt.- sagte der Bodyguard, doch als er einen weiteren Schritt auf mich zu machte, stellte sich Vegas vor ihn. -Wenn du ihn anfasst, dann hacke ich dir deine dreckige Hand ab! Ich mach das selber.-

Ich wusste nicht, was mir gerade lieber war, aber so würde ich ihn noch einmal bei mir haben. Vegas kam auf mich zu, hockte sich vor mich und legte seine Hand an meine Wange. -Es tut mir so leid. Das hier wollte ich nie für dich.- sagte er leise. Ich schmiegte meine Wange in seine Hand und sagte. -Für dich würde ich noch weiter gehen.- Er küsste mich. Ganz leicht, es war eher nur eine Berührung aber es war mehr als tausend Worte sagen könnten. Danach stand er auf und hockte sich hinter mich. Er nahm meine Hand und hielt sie. Mit dem anderen Arm umschlang er meinen Hals. Ich konnte spüren wie er zitterte. Er kämpfte mit sich. -Es ist ok. Wirklich.- sagte ich ihm, aber er drückte nicht zu. Er blieb in dieser Position wie versteinert. -Ich kann nicht.- flüsterte er irgendwann leise in mein Ohr.

Während wir mit einander schliefen, hatte er mir schon oft die Luft abgedrückt. Jetzt wäre es nur ein wenig länger. Aber das einzige, was Druck auf meinen Körper ausübte, war seine Hand, die die meine hielt.

Ich musste ihm helfen. -Küss mich.- sagte ich und drehte meinen Kopf. Kurz sah er zu dem Schrank, der genervt zu uns sah, dann aber angeekelt den Blick abwendete. Vegas erfüllte meinen Wunsch und suchte meine Lippen. Liebevoll küsste er mich. Danach hielt ich meinen Mund an seinen und biss in genau die Stelle, die sowieso schon aufgeplatzt war. Als ich mein Blut in meinem Mund schmeckte, drückte ich ihm einen letzten Kuss auf und zog mich etwas zurück um seine Lippen zu sehen. Ein kleiner verschmierter Tropfen Blut befand sich auf seiner Lippe, den ich gerade noch sehen konnte bevor er ihn mit seiner Zunge auffing. Danach streichelte ich mit meinen Daumen beruhigend über seinen Handrücken. Ich spürte, wie sich die Ohnmacht in mir breit machte und alles immer verschwommener und dunkler wurde. Kurz danach sackte ich zusammen und alles wurde schwarz.

Seit dem du da bistWo Geschichten leben. Entdecke jetzt