Eric POV
Meine Entscheidung hier zu blieben, war die am meisten unüberlegte Entscheidung meines Lebens. Ich hatte alles in meinem Leben. Einen Job, der hart war, aber mir das nötige Geld einbrachte, ein Dach überm Kopf und die wunderschönste und wundervollste Frau an meiner Seite. Lu war alles für mich. Sie hatte diese Art, die Welt auf eine andere Weise zu sehen und lehrte mich die Natur und die Elemente zu lieben. Lu liebte die Sonnenaufgänge, dann wenn die ganze Welt noch schlief und alles in den verschiedensten blauttönen schimmerte. Sie liebte es an windigen Tagen durch den Wald zu spazieren und bei Flut dem Meer zuzusehen. Lu war voller Leben und obwohl ich ihr nicht viel bieten konnte, schenkte sie mir ihre unerschöpfliche Liebe und nahm meinen Antrag an. Ich hatte in meinen jungen Jahren schon das größte Glück gefunden, welches ein Mensch haben konnte. Ich hatte Zukunftspläne, die bis zu meinem Tod im hohen Alter gingen und ich hatte eine klare Vorstellung, was ich ihr alles bieten und ermöglichen wollte.
Doch dann hatte eine einzige Sekunde mein ganzes Leben aus den Bahnen geworfen. Ein Straßengauner hatte wegen ein bisschen Schmuck ihr Leben beendet und sie mir für immer weggenommen. Als ich ankam, lag die Liebe meines Lebens schon blass und bewegungslos auf dem dreckigen Boden. Die Vorstellungen nie wieser ihre Augen zu sehen, ihr Lachen zu hören oder ihre Zuneigung zu spüren zerstörte mich. An dem Tag starb auch etwas in mir. Ich sah keinen Sinn mehr und keinen Ausweg. Von da an hatte ich nichts mehr, was mir wichtig war. Nicht mehr wofür ich leben wollte und nichts mehr, wofür ich sterben würde. Außer meinen abgrundtiefen Hass und meine Rache Gedanken. Ich hatte alles hinter mir gelassen. Mein zu Hause, meinen Job, mein Herz und mein Leben. Ohne sie wollte ich all das nicht mehr. Nach der Beerdigung machte ich mich nur mit einer Tasche mit Kleidung und einem Foto monatelang auf die Suche. Der einzige Gedanke der mich antrieb war diesem Bastard dabei zuzusehen, wie ich sein Leben und dann ihn zerstören würde. Genau so wie er meins zerstört hatte.
In dieser Zeit traf ich auf Vegas. Er hatte diesen Scheißkerl in wenigen Tagen ausfindig gemacht und mir sehr viele Möglichkeiten dargelegt mich zu rächen. Das war das erste Mal, dass ich einem Menschen das Leben genommen hatte. Doch als meine Rache vorbei war, hatte ich nichts mehr übrig. Ich wollte nicht mehr weiter leben, doch Vegas hatte mich gefunden und mir eine Option gegeben. Von da an bin ich an seiner Seite geblieben. Aus Loyalität und tiefer Dankbarkeit.
Allerdings kam erst mit Tay meine Lebensfreude zurück. Er erinnerte mich sehr oft an Lu. Seine Ansichten, seine Zufriedenheit und seine Wärme. Es war als würde ein Teil ihrer Seele in ihm weiter leben, obwohl die beiden sich nie getroffen hatten.
Nun hatte ich eine neue Lebensaufgabe. Ich wollte ihn beschützen. Es gab so wenig gute Menschen und sein Licht wollte ich für uns alle erhalten.Als Lai auf der Bildfläche auftauchte und offensichtlich keine Chance ausließ Vegas anzugraben, entwickelte ich trotz ihrer Schönheit eine extreme Abneigung gegen sie. Ich verachtete sie für Tay und redete mir ein, dass sie ein schlechter Mensch war. Ich weigerte mich mir einzugestehen, dass sie mir unter die Haut ging, doch dann hörte ich, wie sie Tay auf der Toilette geholfen hatte und erkannte, dass in ihr ebenso wie in Vegas ein gutes Herz steckte, welches sie durch ihr Erbe gut zu verstecken gelernt hatte.
Das war der Moment, wo ich dieser beeindruckenden Frau nicht mehr wiederstehen wollte. Sobald ich die Chance sah, ergriff ich sie und entschied entgegen all meinen Prinzipien die Nacht mit ihr zu verbringen. Tay würde es gut gehen. So lange Vegas bei ihm war, müsste sich erst die Hölle auftun, bevor ein fremder es wagen würde Hand an ihn zu legen.So kam es, dass ich das erste Mal nach all den Jahren an mich dachte. Lai faszinierte mich und obwohl sie Lus Platz in meinem Herzen niemals ersetzen könnte, wollte ich wissen, was das zwischen uns war.
-Pass auf dich auf großer.- verabschiedete sich Nop stolz grinsend von mir und richtete meine Anzugjacke. Natürlich hatte ich als Kopf Bodyguard bemerkt, wie er mir etwas in die Tasche gesteckt hatte. Allerdings hatte ich einen Peilsender erwartet, weshalb mich die Kondompackung wirklich überrascht hatte.

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Seit dem du da bist
RomanceEine Geschichte über Tay und Vegas. Seid offen, ich war es auch