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Nachdem wir Dr. Ross zur Tür gebracht hatten, gingen wir gemeinsam auf die Terrasse und zu den Liegen. -Danke, dass du dich mir geöffnet hast. Ich kann gar nicht sagen wie leid mir das alles tut. Aber ich werde dafür sorgen, dass dir nie wieder so etwas passiert.- sagte Vegas und zog mich zwischen seine Beine. Ich lehnte meinen Rücken an seine Brust und schraubte seine Arme weiter um meine Hüfte. -Es ist vorbei. Ich bin hier bei dir und habe überlebt.- sagte ich laut, mehr für mich als für Vegas.
-Ich will nicht, dass du dich jemals wieder so fühlst. Ich habe mich nicht von dir entfernt. Mein Herz und meine Seele sind bei dir. Und wegen deinem Körper, in meinen Augen siehst du immer atemberaubend perfekt aus. Selbst jetzt. Die Blutergüsse beweisen mir nur wie stark du bist und was du alles ertragen hast um bei mir zu sein.- versprach er mir, nahm meine Hand und küsste meinen Ringfinger. -Ich habe den Antrag ernst gemeint. Ich will mein ganzes Leben mit dir verbringen. Und nur weil wir mit dem Sex im Moment warten müssen, heißt es nicht, dass ich dich nicht mehr will.-
-Ich liebe dich Vegas. Danke, dass du so viel Geduld mit mir hast.- 

Jeder in seinen Gedanken versunken saßen wir still zusammen. Vegas hielt mich fest und ich schmiegte mich an ihn.
"Ich denke dass Sex für dich eine Art Bestätigung ist. So lange der Sex da ist, fühlst du dich geliebt und sicher. Aber vielleicht solltest du auch auf andere Zeichen achten. Mir fällt jetzt spontan ein, dass Vegas dir sehr viel Körperkontakt gibt. Und ich bin mir sicher, da ist noch mehr. Bewerte deine Beziehung nicht nur danach, wie oft ihr Sex habt." Dr. Ross hatte den Nagel auf den Kopf getroffen. Ich fühlte mich sicher, solange ich mit meinem Partner Sex hatte. Bei Time hatte ich mir eingeredet, dass solange ich ihm so viel Sex gab, wie er wollte, er sich nicht nach anderen umsehen würde. Wahrscheinlich hatte ich diese Gedanken auch auf Vegas übertragen, dabei war es mit ihm anders. Bei ihm wollte ich Geschlechtsverkehr. Es erfüllte mich. Der Sex mit ihm drückte unsere Liebe aus. Allerdings tat Vegas noch viel mehr. Er schenkte mir seine Zeit und wie Dr. Ross schon sagte Körpernähe. Er war jede Minute in unserer Beziehung anwesend und gab mir immer das Gefühl besonders zu sein. So wie jetzt. In seinen Armen zu sitzen gab mir mehr Bestätigung, als ich jemals erwartet hätte. Ich dachte an die ersten Tage zurück, in denen ich nicht wusste, wo unser Onenightstand uns hinführen würde. Aber sogar an diesem Abend fand ich an seinen Schultern gelehnt meinen Frieden. Und ich dachte an seinen Antrag, mit dem er sich an mich gebunden hatte.

-Es fällt mir schwer zu akzeptieren, was du alles durchmachen musstest. Dass du alleine leiden musstest zerreißt mich. Ich fühle mich so schuldig, nicht früher bei dir gewesen zu sein. Aber ich werde es nie wieder so weit kommen lassen. Eher würde die Hölle zufrieren.- holte er mich aus meinen Gedanken.
-Es ist ok. Das Reden hat mir geholfen. Es fühlt sich nicht mehr wie ein Tabuthema an, welches auf meiner Seele lastet. Danke. Dr. Ross hat recht. Du forderst mich immer heraus und hilfst mir damit.-
-Ich möchte dir wirklich nur helfen. Und für dich da sein.- sagte er und drückte seine Nase in meine Haare. -Das bist du. Die ganze Zeit. Und dafür bin ich unendlich dankbar.- flüsterte ich und drehte meinen Kopf zu ihm. Mit meinem Finger fuhr ich seine Gesichtskonturen nach und legte meinen Kopf an seine Schulter. -Ich liebe dich wirklich am aller meisten auf dieser Welt.-
-Ich liebe dich auch. Auch ohne Sex.- sagte er zwinkernd und legte seine Arme enger um mich.

-Vegas? Tay?!- hörte ich Macaus Stimme, die mich aus meiner Fantasie holte. Kurz darauf kam er auf die Terrasse. -Hier seid ihr.- rief er und setzte sich zu uns. -Hi. Wie war die Schule?- fragte ich ihn und zupft mein Shirt zurecht. -Langweilig. Heute wurde abgestimmt, wo es dieses Jahr hingeht.- erzählte er. Die Jahresabschlussfahrt! Jeder Kurs machte ein Mal im Jahr eine Reise. Es ging um Teambildung Spaß und heimliches Trinken. Ich erinnerte mich, wie aufgeregt Kinn und ich immer waren. -Aber das ist doch cool!- rief ich aufgeregt. Allerdings sah Macau mich etwas niedergeschlagen an. Verwirrt versuchte ich zu verstehen, womit ich ihn so traurig gemacht hatte. Doch bevor ich reagieren konnte, legte Vegas seine Hände an meine Hüfte und platzierte mich neben sich. -Möchtest du da mit?- fragte er ihn.
-Ich... weiß nicht.... Darf ich denn?-

Seit dem du da bistWo Geschichten leben. Entdecke jetzt