Vegas POV:
Auch wenn ich es nicht zugeben wollte, hatte Kinn recht. Tot nützte uns dieser Typ gar nichts. Also riss ich mich zusammen und gab ihm die Möglichkeit zu sprechen. Er erzählte, dass er nur wegen einer Anzeige in der Zeitung in diesem Zimmer saß. Jemand hatte damit geworben, viel Geld an einem Wochenende zu verdienen. Er hatte sich darauf gemeldet und ihm wurde erklärt, dass er dieses Wochenende nur unter dem Namen eines Bekanten dieses Hotelzimmer buchen sollte. Der Auftraggeber sagte, ihm gehöre das Hotel und er wollte seine Schwiegereltern, die in der Stadt waren beweisen, dass es gut lief. Für ihn klang es nach wirklich schnell verdientem Geld und hatte für das Wochenende einen Serienmarathon geplant, wofür er sogar bezahlt wurde.
Ohne Widerworte gab er uns die Nummer seines Auftraggebers, zeigte uns die Anzeige, die er abfotografiert hatte und gab uns die Kontodaten, von denen er die erste Hälfte des Geldes erhalten hatte. -Wir könnten über die Nummer weiter kommen.- sagte Kinn und ging zur Tür. -Beeil dich!- verlangte er und schloss sie wieder hinter sich. Ich drehte mich zu meinem Opfer um und sah pure echte Angst in seinen Augen. Normalerweise befriedigte mich diese Angst, allerdings konnte ich es gerade nicht genießen. Nicht wenn mein Tay Gott weiß wo misshandelt wurde. -Was haben sie vor? Ich habe ihnen doch alles erzählt. Bitte! Ich werde niemanden etwas sagen.-
-Zieh dich aus!-
-Was?! Nein bitte!- jammerte er. Nur half es ihm nicht. Niemand konnte mich umstimmen. Ungeduldig dehnte ich meinen Nacken und sah ihn weiter starr an. Der Typ heulte wie ein Schlosshund, fing aber an, sich mit zitternden Händen langsam auszuziehen. -Bitte! Ich werde nichts sagen! Niemanden!-Als er endlich nackt war, weinte er so laut, dass ich befürchtete, die Nachbarzimmer würden etwas mitbekommen. -Geh ins Badezimmer.- sagte ich ruhig mit meiner kalten emotionslosen Stimme. Er tat was ich wollte und stellte sich wie von mir angewiesen unter die Dusche. Ich selber stellte mich neben die Dusche und nahm seinen Kopf in meine Hände. Ich liebte es, Todesangst in den Augen meiner Opfer zu sehen. Ich liebte es, wenn ihre Herzen so schnell schlugen, dass ich beinahe das Blut rauschen hören konnte und ich liebte es die Macht zu besitzen über Leben und Tot entscheiden zu können.
Ich sah ein letztes Mal in seine Augen und brach ihm ohne Vorwarnung das Genick. Sein Körper sackte zusammen, aber ich hatte meinen Griff weiter fest um seinen Unterkiefer. Jetzt schlug ich mit einer schnellen Bewegung seinen Schädel an der Steinwand ein. Dank seiner Angst strömte weiterhin Blut aus der offenen Wunde, obwohl sein Herz nicht mehr schlug. An der Wand gelehnt ließ ich ihn los, sodass er an den Fliesen entlang rutschte und in einer passenden Position verharren konnte. Ich drehte das Wasser zwei Grad wärmer, als seine Körpertemperatur, damit so viel Blut wie möglich aus seinem Körper heraus lief bevor es verhärtete. Es sollte wie ein Unfall aussehen. Ich prüfte, ob ich spuren hinterlassen hatte und verließ dann das Zimmer.
Auch wenn es niemand wusste, hatte ich einen Kodex, an den ich mich immer hielt. Jeder, bei dem ich entschieden hatte, dass er sterben wird, hatte die Macht seinen eigenen Tot zu wählen. Unser Glückspilz hier, hatte ihn nicht mal kommen gesehen. Einen schmerzlosen Tod musste man sich verdienen. Das war mein Geschenk an einen Dummkopf, der eine falsche Entscheidung getroffen hatte. Ein schneller Tod für schnelle Informationen.
Zurück bei Nop nahm ich das Handy und sah auf den Bildschirm. -Hat sich was getan?- fragte ich, doch ein Blick genügte um zu wissen, dass Tay sich kein Stück bewegt hatte. Er hing weiter an diesen Seilen und musste schreckliche Angst haben. Liebevoll und ganz vorsichtig berührte ich den Bildschirm da, wo sein Kopf war, in der Hoffnung, ihm Trost spenden zu können. Wir packen alles zusammen und beschlossen in Richtung Bangkok zu fahren, um an einer großen Gabelung einen Rastplatz zu finden. Von dort aus konnten wir sofort in die richtige Richtung aufbrechen.
-Wie gehts ihm?- fragte Kinn und setzte sich neben mich auf die Motorhaube. Ich änderte den Winkel des Bildschirms, damit er auch drauf sehen konnte. Nop hatte mir den Link auf einem Tablet geöffnet, damit mein Handy laden konnte. -Tay wollte mit mir kommen. Hätte ich ihn mitkommen lassen, dann wäre er jetzt in Sicherheit. Alles was er gerade durchmacht, ist meine Schuld.- flüsterte ich. Kinn platzierte mitfühlend seine Hand auf meinem Knie. -Wir werden sie finden. Beide. ... Da! Ich habe einen Schatten gesehen.- rief er plötzlich aufgebracht und zeigte in eine Ecke des Videos. Zum ersten Mal löste ich meinen Blick von Tay und überprüfte die Ecke. Ein Mann trat ins Bild. Er hatte einen Anzug an, kurze Haare und eine Sonnenbrille. In seiner Hand befand sich ein Eimer, den er ohne Vorwarnung über Tay kippte. Ich hörte das Wasser wie einen Wasserfall an ihm abprallen. -Das Video ist mit Ton!- sagte ich aufgeregt. Bisher gab es kein einziges Geräusch, weshalb ich dachte, es sei nur eine Bildaufnahme. Sobald das Wasser Tays Haut berührte, zuckte er zusammen und bewegte erschöpft seinen Kopf. Erleichtert atmete ich auf. Die letzten drei Stunden hatte ich immer wieder den Gedanken, ob er noch lebte.
-Genug ausgeruht. Mach dich bereit für die zweite Runde.- sagte das Arschloch und kam zur Kamera. -Sieh Mal! Wir haben zwei Zuschauer.- Er ging zu Tay und fasste unsanft sein Kinn. Ohne etwas tun zu können, musste ich mit ansehen wie er den wichtigsten Menschen in meinem Leben anfasste und verletzte. -Begrüß deine Fans!- Er hob Tays Kopf an und zwang ihn in die Kamera zu schauen. Mein wunderbarer Mann war erschöpft und sein leerer Blick schmerzte mehr als ich ertrug.
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Seit dem du da bist
RomansaEine Geschichte über Tay und Vegas. Seid offen, ich war es auch