Macau POV
Ich freute mich unheimlich auf zu Hause. Es fehlte mir sehr abends mit meinen Bruder und Tay zusammen zu sitzen, oder ihnen am Wochenende zu begegnen. Auch wenn die Uni super cool war und ich jede Menge tolle Erlebnisse hatte, wurde mein Heimweh immer größer. Wahrscheinlich war auch einer der Gründe, dass Key und ich im Moment nicht so gut zusammen kamen. Es war schrecklich. Wir sahen uns super selten und wenn, dann war die Stimmung gedrückt und es war, als würde niemand das aussprechen, was wir uns beide fragten. Waren wir überhaupt noch ein Paar?
Es lag definitiv nicht an meinen Gefühlen für ihn. Obwohl wir uns die meiste Zeit anschwiegen, wusste ich dass mein Herz noch nicht aufgegeben hatte. Ich liebte ihn und träumte oft von der Vergangenheit. Zu der Zeit, als wir als geschlossenen Front gemeinsam alles und jedem in die Augen gesehen hatten. Nein, meiner Zuneigung zu ihm, war ich mir sicher. Es war eher so, dass wir an verschiedenen Punkten im Leben waren. Ich war noch nie der Partygänger und fühlte mich zu Hause wohler, als bei irgendwelchen Freunden im Wohnheim. Key hingegen war immer sehr lange unterwegs. Sein Studiengang war verdammt anspruchsvoll und ich verstand, dass er viel Zeit zum lernen investierte. Dazu kam, dass er die meisten Abende durch seinen Job in einer Cocktailbar unterwegs war.
Diese ganze graue Zeit zog sich, monatelang, bis zu dem Morgen an dem es endlich nach Hause, zu meinem Bruder, Tay und meiner Nichte ging. Ich kletterte heimlich aus dem Bett, ging duschen und als ich fertig war, stand ich noch kruz an unserem Bett und sah ihn mir an. Seine Haare bedeckten seine Augen und sein Arm hatte er unter seinem Kopf platziert. Es gab eine Zeit, in der ich mich sofort für die für mich perfekt vorbereitete Kule gelegt hätte, doch das war lange her.
Ich schüttelte den Gedanken ab und weckte ihn, indem ich meine Tasche laut auf den Boden warf. Key drehte sich auf die Seite und sah mich aus lichtempfindlichen Augen an. -Habe ich verschlafen? Sorry, ich habe eine Doppelschicht rein gedrückt bekommen und bin erst seit 2 Stunden im Bett.- Entschuldigte er sich bei mir. Seine wunderschöne Stimme war noch viel tiefer und ihre Vertrautheit ließ mein Herz bluten.
-Ist schon gut. Ich werde alleine nach Bangkok fahren. Und wenn ich wieder komme, dann reden wir. Ich hoffe wir haben so genug Zeit um uns über alles klar zu werden.- erläuterte ich meinen Entschluss und lächelte ihn an, damit er nicht sah, wie sehr es mich brach. Diese Entscheidung tat mir unendlich weh und ich wollte es nicht, aber wir mussten uns endlich klar werden, wie wir weiter machen wollten.Key sah mich fassungslos an, aber bevor er etwas erwidern konnte, war ich schon aus dem Schlafzimmer und im Wagen. Die Fahrt über hatte ich Kopfhörer aufgesetzt und versuchte nicht über den Abschied nachzudenken. Wir waren jung und vielleicht, wollten wir einfach zu unterschiedlich Dinge... Konnte ich erwarten, dass wir mit so jungen Jahren schon über für immer nachdachten? Wie Tay einmal sagte Liebe ist das schönste auf der Welt, solange es von beiden Seiten kommt.
Als Tip den Wagen auf unser Grundstück lenkte, zog ich meine Kopfhörer aus, atmete tief durch und ließ mich von der Ruhe, die dieser Ort ausstrahlte beruhigen. Ich freute mich riesig, endlich wieder hier zu sein. Und vor allem auch Araya kennenzulernen.
Gerade als ich ausstieg, ging die Haustür auf und Tay strahlte mich an. Hinter ihm tauchte Vegas auf, der meine kleine Nichte auf dem Arm hatte. Sie hatte wunderschöne große Rehaugen und sah mich interessiert, wenn auch schüchtern an.
-Macau! Ich bin so froh, dass du wieder zu Hause bist.- begrüßte Tay mich und nahm mich in den Arm. Ich erwiderte die Umarmung und mein Heimweh war wie weggeblasen. Sobald er sich von mir löste, setzte Vegas die kleine Maus auf den Boden, worauf sie sich sofort hinter seinen Beinen versteckte.
-Willkommen zurück. Wow, du hast Muskeln bekommen. Und deine Haare sind länder.- begrüßte mich nun auch mein Bruder und nahm mich in den Arm, wobei er so wie immer durch meine Haare wuschelte. Ich löste die Umarmung und sah neugierig zu meiner Nichte. -Sie ist unfassbar süß. Und genau so hübsch wie auf den Fotos. Hallo du süße, ich werde alles tun um dein lieblings Onkel zu werden.- versprach ich und konnte mein Lächeln nicht zurück halten, als sie ihr Gesicht in Vegas Oberschenkel drückte. Ich war fasziniert davon, wie selbstverständlich dieser Körperkontakt für ihn war.

DU LIEST GERADE
Seit dem du da bist
Roman d'amourEine Geschichte über Tay und Vegas. Seid offen, ich war es auch