Ich atmete tief durch. Diese Situation war so unglaublich verrückt. Ich musste Porsche von der Frau weg bekommen und ich musste Vegas beruhigen, ansonsten würde er in kürzester Zeit hier sein.
-Babe, alles ist gut. Bitte vertrau mir und bleib im Haus. Ich rufe dich in 10 Minuten wieder an ok?- versuchte ich Vegas zu beruhigen.
-Nein, sag mir was los ist. Leg jetzt nicht einfach auf!-
-Vegas bitte.-
Ich hörte ihn genervt ausatmen, aber dann lenkte er ein.
-10 Minuten und keine Sekunde länger!- Und dann war die Leitung tot. Ich ging zu Porsche und legte ihm eine Hand auf die Schulter. -Komm, wir gehen.- sagte ich bestimmt und sah dann die Frau an.
-Bitte entschuldigen sie, wenn sie sich von mir beleidigt oder angegriffen gefühlt haben. Das war nie meine Absicht.-
-Du sie beleidigt? Das kann jetzt nicht dein Ernst sein!- mischte sich Porsche ein.
-Wenigstens siehst du es selber ein! Wir wollen hier keine Schwuchtel, die denken, sie wären ein Popstar!- rief die Frau, doch ich ignorierte sie und konzentrierte mich auf Porsche.
-Doch, ist es. Lass uns gehen.- sagte ich mit Nachdruck und zog ihn mit mir mit.
-Ja! Hau endlich ab, bevor ich mir noch Krankheiten von dir einfange! Leuten wie dir sollte es verboten sein, frei auf den Straßen zu laufen und die selbe Luft einzuatmen! Wiederling! Lass dich hier bloß nie wieder blicken! ...-
Die Frau rief noch mehr Beleidigungen hinter uns her, aber ich schaltete auf Durchzug.
Erst an der nächsten Kreuzung blieben wir stehen. -Du kannst doch nicht zulassen, dass man so mit dir umgeht! Du hast nichts falsches getan!- wütend warf er seine Hände in die Luft.
-Das habe ich auch nicht. Du weißt es, ich weiß es. Mehr brauche ich nicht. Es gibt immer wieder Menschen, die mich, mein Aussehen oder meine Kleidung nicht akzeptieren können, aber ich habe mit der Zeit gelernt, dass es sehr oft nichts bringt, sich zu rechtfertigen. Egal was wir gesagt hätten, sie würde morgen immer noch so über mich denken. Verschwenden wir unsere Energie nicht an engstirnige Leute.-
Porsche dachte einen Moment über meine Worte nach, dann nickte er und holte sich eine Zigarette heraus. Er bot mir auch eine an, die ich dankend ablehnte.
-Sollen wir noch einen Kaffee trinken gehen?- fragte ich ihn und zeigte auf ein Café. Ich bat Porsche vorzugehen, da ich Vegas noch kurz anrufen musste. Ich wählte seine Nummer und er hob nach dem ersten klingen ab. -Ich habe die Minuten gezählt.- begrüßte er mich.
-Ich weiß.- sagte ich lächelnd.
-Also was war los?- fragte er.
-Da war eine Verkäuferin, die mich nicht in ihrem Laden haben wollte. Porsche hat es mitbekommen und ist ihr an den Hals gesprungen. Aber wir sind jetzt weit weg, also alles in Ordnung.- versicherte ich ihm.
-Nichts ist in Ordnung. Mit welcher Begründung lässt du so mit dir umgehen?-
-Das ist ihr Laden. Sie darf entscheiden wen sie darin haben möchte und wen nicht.- erklärte ich kurz.
-Du weist dass ich anders darüber denke oder? Wie fühlst du dich? Kann ich etwas tun, damit es dir besser geht? Ich würde auch kommen und diesen Laden in Schutt und Asche legen.-
Lachend lehnte ich sein Angebot ab.
-Danke, allein deine Stimme hat schon geholfen. Ich liebe dich. Bis nachher.-
-Ich liebe dich, mein Herz.-Im Café erzählte Porsche mir, dass seine Eltern früh gestorben sind und er sich allein für Porchay durchboxen musste. Für ihn wurde es leichter, als er die Menschen um sich herum direkt konfrontiert hatte, anstatt alles still schweigend zu ertragen. Er erzählte mir auch, wie er Kinn kennen gelernt hatte. Dass er ihm mit Schlägern geholfen hatte und dafür seine Uhr als Pfand nahm. Wir lachten viel und gerade als wir gehen wollten, fiel mir noch was ein.
-Ach, ich wollte noch was sagen. Vegas hat mich nach meiner Beziehung zu Kinn gefragt und ich denke, es ist wichtig, dass ich dir das Selbe sage, wie ihm.- fing ich an. Porsches Ohren wurden rot und er sah beschämt in seine leere Tasse. -Kinn ist seit ich denken kann mein bester Freund. Ich liebe ihn, so wie ich meinen Bruder lieben würde, wenn ich einen hätte. Meine Verbundenheit mit ihm hat aber nichts erotisches an sich. Außerdem ist er unglaublich glücklich mit dir und ich bin auch mehr als zufrieden mit seiner Wahl.- sagte ich zwinkernd.
-Ich wollte nicht, dass du dich erklären musst. Es ist nur, eure Vertrautheit kann für einen außenstehenden wie mich beunruhigend wirken. Aber danke für deine Worte und bitte entschuldige, dass ich Vegas damit angesteckt habe.- sagte er kleinlaut.
Ich versicherte ihm, dass er jederzeit mit mir sprechen könnte und gemeinsam gingen wir zur Kletterhalle um uns dort mit allen zu treffen.
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Seit dem du da bist
RomantikEine Geschichte über Tay und Vegas. Seid offen, ich war es auch