Eric gab mir Eis für meinen Wangenknochen und nahm das Portmone und das Handy entgegen. -Da waren keine Kameras. Ich habe es heute noch Mal geprüft. Es wird als Raubmord im Sand verlaufen. Wie geht es dir?- fragte er und stellte mir eine weitere Tasse Kaffee hin. Macau hatte entschieden Key weiter leiden zu lassen. Allerdings hatte er seinen Mut zusammen genommen und Key mitgeteilt, dass er hier bleiben sollte, wenn ihm wirklich etwas an Macau lag. Das tat er für mich. Macau wusste, wie wichtig es war Key vorerst nicht unter Leute zu lassen. Key willigte sofort ein und war seit dem auch nicht mehr aus dem Zimmer gekommen.
-Gut. War nicht mein erster und mit den für mich richtigen Gründen.... Trotzdem möchte ich dich bitten mir eine Auflistung seiner Familie zu besorgen. Ich möchte seinen Hinterbliebenen Geld zukommen lassen.- erklärte ich Eric mein Vorhaben.
-Das ist sehr nobel von dir. Du weißt, dass er es nicht verdient hätte, oder.-
-Ich mache das nicht für diesen Mann. Ich mache das für seine Frau oder für sein Kind, das nichts für seine Entscheidungen kann und wahrscheinlich ohne Beistand auf der Straße landen wird.-
Eric verstand mich und willigte ein, mir die gewünschten Information zu besorgen.-Was machen wir mit dem Jungen?- fragte Eric, nachdem er sich den Ausweis des Mannes abfotografiert hatte.
-Ich weiß es nicht. Ich habe vor seinen Augen einem Mann das Genick gebrochen, aber irgendwie denke ich, dass er ok damit war. Wissen wir was seine Eltern machen? In welchen Kreisen er sich bewegt?-
-Nop hat das übernommen. Aber ich frage ihn später.- Eric musterte mich besorgt. -Wir können ihn zwingen nichts zu sagen.- versprach er mir. Natürlich könnten wir. Vor allem Vegas ist sehr überzeugend.
Aber zu welchem Preis? Macau hatte Key sein Herz geschenkt und er sollte diesen Lebensabschnitt ohne ein böses Ohmen und ohne dunklen Schatten beginnen.Mit dem Gedanken ging ich zwei Stunden später zurück ins die Höhle des Löwen. Key lag mit einem Arm unter seinem Kopf auf dem Rücken und starrte die Decke an. Zu meiner Überraschung hatte er aber alles aufgegessen. Mit einem lauten Knall schloss ich die Tür und legte zwei Haufen Anziehsachen aufs Bett, die ich vorher leise aus dem Schlafzimmer geholt hatte. Key musterte erst mich und dann die Kleidung, sagte aber kein Wort. -Ich habe dir eine Jogginghose und ein Shirt von Vegas mitgebracht, das müsste dir passen.- Mit den Worten setzte ich mich zurück auf den Stuhl, legte ein Bein auf meinem Knie ab und lehnte mich zurück. -Ich weiß nicht, wie viel dir deine Kleidung bedeutet hat, aber ich habe dir eine meiner Hosen und ein Hemd mitgebracht, die ich sehr gerne trage. Du kannst sie als Ausgleich zerschneiden, verbrennen oder drauf rumtrampeln.- sagte ich schweren Herzens. Vegas liebte die Hose an mir und das Hemd hatte ich an dem Tag bei meinen Eltern getragen, als wir offiziell zusammen gekommen waren. Meine Erinnerungen waren schon immer an Kleidungsstücken geknüpft und ich hoffte, Key erkannte, was ich für einen Neustart mit ihm opfern würde. Er sah mich einen Augenblick mit hochgezogenen Augenbrauen an, doch dann nahm er sich den Haufen mit Vegas Sachen, zog sich das Shirt über und stieg in die Hose. -Schon gut. Macau hat mir erzählt, wie sehr du deine ausgefallenen Sachen magst. Außerdem war das nur ein Vorwand. Nimm sie ruhig zurück.-
Erleichtert atmete ich auf und nahm meine kostbaren Kleidungsstücke entgegen.
-Zwischen Macau und mir ist rein garnichts. Du musst dir deswegen keine Sorgen machen. Macau ist Vegas Bruder, also ist er mein Bruder. Wie schon gesagt ich würde alles für ihn tun, aber mein Herz gehört Vegas allein.- versicherte ich ihm und nahm mein Handy, entsperrte es und warf es aufs Bett. -Ich bin nicht dein Feind, Key. Guck alles durch wenn du willst. Chatverläufe, Fotos... Ich schwöre dir, da ist nichts. Weder von ihm noch von mir aus.-Key nahm wirklich mein Handy und sah es durch. Er musste gerade bei meinen Fotos sein, denn zwischendurch lächelten seine Augen. Als die Tür aufging und Vegas im Rahmen stand, sah er fragend von Key zu mir und kam näher. -Ich habe dich gesucht.- sagte er, beugte sich zu mir und gab mir einen Kuss. Danach sah er Key ausdruckslos an. -Wie geht es dir?- fragte er, nahm mein Handy aus seiner Hand und gab es mir.
-Gut. Danke, dass ich mich hier ausruhen durfte.- sagte Key und verneigte sich.
-Ich weiß, dass deine Eltern diese Woche noch in Europa sind. Es wäre für alle das Beste wenn du zumindest bis Sonntagabend hier bleiben wirst. Tip wird dir alles besorgen, was du brauchst. Ich....- Vegas stockte. Sein Blick glitt zu meinen Händen, in denen meine Kleidung waren, redete dann aber unbeirrt weiter. -... Tay und ich werden morgen Abend zurück sein. Bis dahin solltest du dir überlegt haben, wie du mit letzter Nacht umgehen möchtest und dir dem entsprechend den Konsequenzen bewusst sein.- Vegas Worte waren kühl und distanziert.
-Darüber muss ich nicht nachdenken. Ich werde Macau nie wieder solch einer Gefahr aussetzen und das was nach meinem Scheitern passiert ist, war die einzig richtige Lösung. Ich bin Tay sehr dankbar. Und sobald ich ein Fuß aus diesem Haus setze, werde ich nie wieder darüber reden.- Key klang sehr entschlossen. Nicht weil er von Vegas eingeschüchtert wurde und ihm keine andere Wahl blieb, sondern eher so, als hätte er schon gründlich darüber nachgedacht.
-Morgen Abend, so lange hast du Zeit, über deine Entscheidung nachzudenken. Fühl dich so lange wie zu Hause. Du kannst in die Küche und ins Wohnzimmer, nur der erste Stock ist verbotene Zone für dich.- Mit den Worten nahm Vegas meine Hand und führte mich aus dem Zimmer.
-Sollte ich wissen, wieso du meine Lieblingshose in der Hand hältst?- fragte er und strich eine Strähne hinter mein Ohr.
-Ich habe gestern seine Kleidung zerschnitten und ich wollte mich revanchieren.-
-Du und dein großes, gerechtes Herz.- flüsterte er und küsste mich. -Darf ich mich wenigstens von ihr verabschieden?-
Lachend legte ich eine Hand an seine Wangen und streichelte mit meinem Daumen darüber. -Keine Sorge, er war nicht interessiert. Diese Hose wird dir erhalten bleiben.-
-Was für eine Erleichterung. Wie wäre es, wenn du sie jetzt anziehst, ein paar Sachen für eine Nacht einpackst und wir danach losfahren.- sagte er geheimnisvoll.
-Sollten wir jetzt wirklich wegfahren?-
Die Situation war heikel und Macau sollte auch nicht allein sein.
-Babe, mein Leben wird immer Stress bereit halten. Wir würden zu Grunde gehen, wenn wir uns davon bestimmen lassen. Es ist nur eine Nacht.-
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Seit dem du da bist
RomanceEine Geschichte über Tay und Vegas. Seid offen, ich war es auch