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Seit Vegas und ich uns ausgesprochen und mehr als ausgiebig versöhnt hatten, verlief die nächsten drei Wochen wie ein Traum. Ich war morgens motiviert, mit Vegas gemeinsam aufzustehen, bekam Morgensex in der Dusche und nach einer Joggingrunde mit Eric setzte ich mich vor die Leinwand. Nachmittags ging ich abwechselnd zum Yoga oder Capoeira und abends aßen wir zu dritt mit Macau und Vegas. Danach gehörte Vegas mir. Wir gingen spazieren, entspannten auf der Couch oder fuhren Motorrad. Irgendwann gingen wir gemeinsam duschen und nachdem er mich völlig ausgelaugt hatte, schlief ich in seinen Armen ein. Die Wochenenden verbrachten wir meistens im Bett, bis er los musste und abends trafen wir uns mit Kinn und Porsche. Oder mit Jon. Vegas war der perfekte Partner. Er gab mir so viel Bestätigung, dass ich meine Zufriedenheit nach außen strahlte. Ich hörte von allen Seiten, wie glücklich und gesund ich aussah, was mein Selbstvertrauen noch mehr stärkte. An Vegas Seite fühlte ich mich endlich gesehen und gewollt und mit ihm war sogar der Alltag mehr als erfüllend.

Am Samstag feierte mein Vater seinen Geburtstag. Er, oder eher Mam hatte eine größere Party geplant, um Vegas offiziell als meinen Partner vorzustellen. Sie wollte prahlen. Mit Vegas als ihren Schwiegersohn ging ein Traum für sie in Erfüllung. Er war sehr erfolgreich, gutaussehend und hatte tadellose Manieren. Obwohl meinen Eltern so etwas nicht wichtig war, wollten sie allen, die mich mein lebenlang belächelten ins Gesicht spucken. Sie sagte zwar, dass er mir gut tat, aber ich konnte sehen, wie sehr sie ihn mochte. Sie schimpfte mit mir, wenn sie zu Besuch kam und Vegas erst später dazu stieß, da er arbeiten war und ich ihn nicht schon an der Haustür empfing.

Ich freute mich. Meine Eltern sahen Vegas jetzt schon wie einen weiteren Sohn und er besuchte sie sogar oft, wenn er in der Nähe war und Zeit hatte.

So kam es, dass ich Dienstag Mittag in der Stadt war um sowohl etwas zum Anziehen, als auch ein Geschenk zu besorgen. Eric begleitete mich. Er wich mir seltenst von der Seite sobald ich aus der Tür war, woran ich mich immer noch gewöhnen musste. Allerdings machte er alles mit und beschwerte sich nicht ein einziges Mal. Wir waren bereits seit über vier Stunden unterwegs und ein Ende war nicht in Sicht. Heute war mein Glückstag. Ich fand nicht nur die perfekte Bluse und noch unzählige andere Kleidungsstücke, sondern entschied auch, für jeden etwas mitzubringen. Für Vegas fand ich eine Krawatte, die perfekt zu meiner Bluse passte, für Macau nahm ich eine Lederjacke und einen neuen Rucksack mit, für Tip fand ich eine Sonnenbrille, für Nop einen wirklich hochwertigen Gürtel und für Eric habe ich ein neues Portmonee ausgesucht. Mir viel auf, als er in einem Geschäft Vegas Karte herausnahm, um meinen Einkauf zu zahlen, dass es schon Abnutzungen hatte. Es sah sehr gepflegt aus, aber man erkannte, wie alt es war. Vegas hatte ihm aufgetragen für mich zu zahlen und nach einer lautstarken Diskussion, gab ich nach, da die Verkäuferin wirklich genervt aussah. Ich willigte ein, unter dem Kompromiss, den Rest selber zahlen zu dürfen. Es waren Geschenke und ich wollte wirklich nicht Vegas Geld annehmen.

Ein Geschäft weiter fand ich sehr gemütlich aussehende Pyjamas und beschloss für Vegas, Macau und mich einen zu besorgen. Selbst wenn Vegas am liebsten nackt schlief, war so ein Pyjama für Filmabende optimal.

-Tay, können wir kurz zum Auto? Meine Arme fallen langsam ab.- meldete sich Eric irgendwann zu Worten. Gerade als wir vor einem Juwelier standen. -Kannst du zum Auto gehen und ich bleibe in diesem Laden?- fragte ich ihn. Ich hatte nicht mehr viel Zeit und wollte nicht unnötigerweise hin und her laufen. -Wie kannst du immer noch nicht genug haben? Tun deine Augen von dem ganzen Licht nicht weh?- fragte er ungläubig. Lachend schüttelte ich den Kopf. -Wie wäre es, wenn du zum Auto gehst und da auf mich wartest. Ich werde nur noch in diesen Juwelier gehen und dann in den Tierladen. Ich brauche nur 20 Minuten, versprochen.-
-Wenn es 20 Minuten sind, dann warte ich hier auf dich. Willst du was trinken? Oder essen? Dann besorgen ich gegenüber etwas.-
-Ja ein Wasser, aber nur wenn du dir auch was holst. Du kannst aber auch im Auto warten. Ich beeilen mich.- rief ich, während ich schon halb im Laden war.

Seit dem du da bistWo Geschichten leben. Entdecke jetzt