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Wir lagen bis mittags im Bett. Küssten uns, streichelten uns und hielten Blickkontakt. Trotz der vollen Bekleidung war dieses Zusammensein intiemer als Geschlechtsverkehr.

Wir redeten über unsere Ängste und wie wir sie dem Anderen nehmen konnten. Vegas wusste diese Nacht nicht, wie er mit mir umgehen sollte. Er wollte mich nicht gegen meinen Willen festhalten und entschied aber auch, mich in diesem Zustand nicht allein zu lassen.
Ich gestand ihm, meine Angst, ihn an jemand anderen zu verlieren und meine Sorge, ihn mit meiner Art zu erdrücken und dass er sich als Folge von mir entfernen würde.

Es tat gut offen und ganz ohne Zeitdruck in einer ruhigen Atmosphäre über alles sprechen zu können.
Alles war gefühlsintensiver mit Vegas. Sex, Begierde, Streit aber auch Ruhe, Geborgenheit und Liebe. Es war, als würde ich all diese Emotionen erst mit ihm richtig kennenlernen.

-Bist du bereit das Bett zu verlassen?- fragte er mich irgendwann. -Ja, danke. Das habe ich gebraucht.-
-Dann geh in Ruhe duschen und ich besorge in der Zeit was zu essen. Irgendwelche Wünsche?-
-Irgendwas mir Käse.- sagte ich und stand auch auf.

Nach dem Duschen fühlte ich mich wie ein neuer Mensch. Vegas hatte sich den Tag heute frei genommen und ich wollte mit ihm unbedingt etwas unternehmen. Vor meinem Kleiderschrank nahm ich eine schwarze enge Lederhose heraus und zog sie an. Gerade als ich zwischen einem weißen Hemd und einem Oversizepullover schwankte klopfte es und ich hörte Erics Stimme durch die Tür. -Tay? Darf ich reinkommen?- fragte er.
-Jaa!- rief ich und hielt direkt beide Teile hoch. -Pullover oder Hemd?- fragte ich, sobald er hereinkam. Er ignorierte die Kleidung und sah mich an. Sein Blick glitt an meinem Körper entlang. Es war kein sehnsüchtiger, anschmacktender Blick, eher so, als würde er nach etwas suchen, aber trotzdem fühlte ich mich etwas unwohl. -Also?- versuchte ich ihn auf die Oberteile in meinen Händen zu konzentrieren.
-Das Hemd.- sagte er und schloss die Tür hinter sich. Ich drehte mich zurück zum Kleiderschrank und bügelt den Pullover wieder auf. Danach zog ich das Hemd an und knöpfte es zu. -Was gibt's?- fragte ich ihn. Ich wusste natürlich, was er wollte, aber es war mir peinlich. Gestern hatte er eine Seite von mir gesehen, die ich selber nicht leiden konnte.

-Ich weiß nicht mehr, wie viel du von gestern noch weißt, aber du hast mich um ein Gespräch gebeten.- sagte er ernst.
-Ich weiß noch alles, obwohl ich zugeben muss, dass mir ein Filmriss lieber wäre.
Ich wäre jetzt auch zu dir gekommen. Ich wollte mich für mein Verhalten entschuldigen. Es war unangemessen und ich wollte dich weder beunruhigen, noch da mit reinziehen.-
-Das kannst du aber. Ich stehe hinter dir, nicht nur weil ich dafür Geld bekomme.-
-Danke. Das ist wirklich nett, aber bitte unterstell Vegas nie wieder, dass er falsch mit mir umgeht. Er war im Recht. Mein Kopf ist mit mir durchgegangen.-
-Geht's dir denn wirklich gut? So aufgelöst, wie du warst, kann ich nicht glauben, dass es eine Kleinigkeit war.-
-Ich bekomme meine dumme Eifersucht einfach nicht in den Griff. Jane hat mir gestern von einem Dean erzählt und dann hab ich überreagiert und als ich es gemerkt hatte, wollte ich es nicht schlimmer machen also bin ich gegangen und dann haben wir uns getroffen. Vegas hat nichts falsches getan. Er geht mit mir immer wie mit einem rohen Ei um.-
-Der Meinung bin ich auch, aber ich kann nicht durch verschlossene Türen sehen und er ist sehr impulsiv. Manchmal, da reagiert er, bevor er denkt und ich hatte Sorge, dass es gestern so war. Aber wenn du mir sagst, dass das nicht der Fall war, dann bin ich beruhigt. Niemand in diesem Haus könnte es verkraften wenn du gehst.- sagte Eric und nickte, als ob er seine Worte unterstreichen wollte. -Und was wolltest du gestern mit mir besprechen?- Fragte er hinterher.
-Ich wollte dich um die Akte von Dean bitten,  aber ich habe entschieden, nicht wissen zu wollen wie er aussieht. Sonst suche ich ihn, sobald wir draußen sind.- erklärte ich und stand auf.
-Gut. Wie du willst. Aber wenn doch, dann frag einfach.-
Dankbar lächelte ich und wir gingen gemeinsam in die Küche. -Ach, Eric. Du kannst immer du zu mir sagen. Dieses sie zwischendurch verwirrr mich.-
-Das werde ich. Es ist Gewohnheiten in meinem Job, aber wenn wir reden fühlt es sich eher wie mit einem Freund an, da vergesse ich es schnell.- erklärte er sich.
Ich bot ihm an mit uns zu essen, aber er war mit Nop zum Sport verabredet.

Seit dem du da bistWo Geschichten leben. Entdecke jetzt