Mit meinem Pinsel in der Hand korrigierte ich noch die letzten Linien und betrachtete anschließend mein Werk. Mehr als zufrieden wusch ich meine Utensilien aus und legte sie in eine bestimmte Lösung. Bis zum Wochenende sollte es getrocknet sein. Die Tür ging auf und Vegas kam herein. Er konnte die Tür seit dem letzten Mal auch öffnen. Tip hatte den Feuermelder versehentlich ausgelöst und dummerweise habe ich von all dem nichts mitbekommen. Irgendwann hatte Vegas die Tür eingetreten und mir somit einen halben Herzinfarkt beschert. Er war wütend und verstand nicht, wieso ich das System in diesem Zimmer ausgelassen hatte. Seine Sorge war begründet. Das Türsystem, hatte ich damals wegen Time und seiner unzähligen Liebhaber anbringen lassen. Vegas sollte sich nicht ausgeschlossen fühlen, ich hatte nur nie darüber nachgedacht. Obwohl er nie danach gefragt hatte, installierte ich einen Tag nach dem Vorfall auch seinen Abdruck in der Tür.
-Hallo, mein Herz. Brauchst du noch lange? Ich habe Essen mitgebracht.- sagte er und kam zu mir. -Vorsicht, Farbe.- warnte ich ihn und streckte mich ihm entgegen, um mir einen Kuss abzuholen. Allerdings darauf bedacht, ihm nicht die Kleidung zu versauen. -Ich bin gerade fertig geworden. Ich gehe schnell duschen und dann können wir essen.-
Die Beerdigung von Ken war mittlerweile über zwei Monate her und in unser Leben war Ruhe eingekehrt. Unsere Tage hatten Abläufe und ich genoss die Zeit zu zweit in vollen Zügen. Vegas glücklich zu sehen, war die reinste Wohltat für meine Seele. Er hatte enorm viel Spaß an seiner Arbeit und das Verhältnis zu Kinn hatte sich um einiges gebessert. Auch wenn kleine Sticheleien dazugehörten, schafften sie sogar Abende zu Viert zu verbringen. Macau hatte sich auch eingelebt und seine gute Laune färbte auf uns alle ab.
Big hatte sich in der selben Nacht, in der er entlarvt wurde die Zunge durchgebissen und verblutete allein. Vegas zerschlug seinen Laptop, als er morgens davon erfahren hatte und schrie das gesamte Haus zusammen. Er hatte gehofft seine Wut die er in sich trug an ihm auslassen zu können. Insgeheim war ich dankbar, denn obwohl Big mich unglaublich enttäuscht hatte, tat es mir leid, was ihm bevor stand. An dem Tag versuchte ich Vegas auszupowern. Ich ging fast drei Stunden mit ihm laufen und danach schlug er immer wieder auf einen Boxsack ein, bis seine Knöchel blutig wurden. Er war verschwitzt und außer Atem, verausgabte sich aber immer weiter. Als das auch nichts brachte, warf ich Nop und Eric aus dem Trainingsraum, stellte ich mich vor den Mann, dem mein ganzes Herz gehörte und zog mich aus. Nachdem wir mehrere Stunden mit Sex verbracht hatten, ließ ich ihm ein heißes Bad ein und massierte jeden einzelnen Muskel an seinem Körper. Dabei kam er endlich wieder zu sich und sah mich mit so viel Liebe an, dass meine Beine weich wurden.
Zufrieden lag ich am Samstag morgen mit Vegas im Bett und ließ ihn meinen Rücken kraulen, nachdem er mich zu früh für Morgensex geweckt hatte. Ich lag zwischen seinen Beinen, mit meinem Kopf auf seiner Brust und fiel durch seine Hände wieder in einen Halbschlaf. Doch sobald es an der Tür klopfte, war ich hellwach. Vegas zog die Decke über uns und rief herein. Die Tür wurde langsam geöffnet und Macau kam mit einem großen Tablett ins Zimmer. Sein Gleithörnchen saß auf seiner Schulter und eins hielt sich an der Bauchtasche seines Pullovers fest. Es faszinierte mich immer noch, wie er es geschafft hatte, Ihnen bei zu bringen, bei ihm zu bleiben und nur auf Komando loszuspringen. -Ich habe euch Frühstück gemacht. Ich bin gleich weg und wollte noch auf wiedersehen sagen.- berichtete er. Macau war übers Wochenende mit meinen Eltern auf einem Kurztrip am Meer. Montag hatte seine Schule einen Feiertag und so konnten sie länger bleiben. Er verbrache gerne Zeit mit ihnen und er war sie auch oft besuchen.
-Wow, das sieht super aus, danke. Hast du alles eingepackt?- fragte ich ihn.
-Ja, ich bin startklar. Denkst du bitte daran Pakpao und Suri zu füttern?- erinnerte er mich. -Na klar.- Lächelnd versuchte ich eine Hand unter der Decke herauszuziehen, ohne zu entblößen, dass wir nackt waren. Ich hielt Suri meinen Finger hin und sie klettere auf meine Hand. Vorsichtig setzte ich sie auf Vegas Schulter ab und streichelte sie. -Benimm dich bitte. Ich will keine Beschwerden hören.- sagte Vegas.
-Natürlich benehme ich mich!- warf Macau ein.
-Gut, dann viel Spaß. Und danke für das Frühstück.- sagte er und schenkte ihm sein schiefes Lächeln.
Macau strahlte sofort wieder und nachdem er sein Gleithörnchen eingesammelt hatte, ging er raus.
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Seit dem du da bist
RomansaEine Geschichte über Tay und Vegas. Seid offen, ich war es auch