Vegas POV:
Es gab nichts und niemanden, dessen Willen ich mehr respektierte, als Tays. So war es, seit ich denken kann und ich hatte vor es bis an mein Lebensende beizubehalten. Sein Charakter war ehrlich, verständnisvoll und gut. Und er traf eine Entscheidung niemals leichtfertig. Aus diesem Grund hatte ich, als er mich bat nicht mehr hinzusehen, Kinn das Tablet in die Hand gedrückt und seit dem auch nicht mehr drauf geschaut. Obwohl ich jede Sekunde in dieser Hölle für ihn da sein wollte, respektierte ich seine Bitte. Aber ich hörte zu. Jeder Aufschlag auf seinen Körper, jedes erschöpfte Wimmern und jeder angestrengte Atemzug brannte sich in mein Herz und zerfraß mich von innen. Ich saß im Wagen, auf dem Weg zu dem Ort, den Nop gefunden hatte und erwischte mich, wie ich betete. Ich versprach dem Universum alles, so lange Tay diese Qualen überstehen würde. Ich bot sogar mich als Tribut an, sobald Tay mich nicht mehr bei sich haben wollte.
Als dann noch Porsche in den selben Raum gebracht wurde, kam Hass dazu. Ich verstand nicht, wieso Porsche verschont blieb und Tay weiterhin alles abbekam. Ungeduldig klammerte ich mich an den einzigen Anhaltspunkt, den wir hatten. Es war bereits Nacht. Natürlich war der erste Ort nicht das gewünschte Ziel. Es war die Kommandozentrale, die dieser Bastard für alles genutzt hatte. Darin waren Fotos, Pläne vom Haus und Unmengen an Informationen über Tay, mich und meine Familie. Er hatte wirklich alles bis ins kleine Detail beobachtet und notiert. Trotzdem hatte er einen gewaltigen Fehler gemacht. Er hatte in diesem Haus einen Mann zurück gelassen, der ihn warnen sollte, sobald jemand dort auftauchen würde.
In dem Moment, als ich den Mann sah war mir klar, wie unaufhaltsam mein Rachezug sein würde. Ich ließ all meine angestaute Wut an ihm raus, obwohl er uns die Nummer und drei mögliche verlassene Ruinen nannte, die sich Win als versteck ausgesucht hatte. Ich schlug auf ihn ein. Mit meinen bloßen Händen brach ich seine Knochen, riss ihm Körperteile wie Finger, Ohren, Haare und seinen Hoden heraus und trat seine Rippen kaputt. Seine Schreie brachten mir einen Moment Vergeltung, aber diese Gefühl verschwand sofort wieder. Am Ende drückte ich ihm seine Augen so weit ein, bis sie in seiner Gehirnmasse schwammen und sein Körper wie eine leere Hülle zusammensackte.
Ja ich war wütend. In mir war nur noch Platz für Hass und Vergeltung und ich wusste nicht, wie ich auch nur ein bisschen davon abbauen konnte. Immer noch wütend auf die gesamte Welt kam ich aus dem Haus und sah vier Augenpaare, die auf mich gerichtet waren. Die meisten sahen mich angsterfüllt an, sogar Kinn. Nur Nop wartete ausdruckslos auf weitere Anweisungen und dieser andere Typ von Kinn, der im Gebüsch gerade seine Seele auskotzte. -Wir teilen uns auf. Es gibt drei Ruinen und da ich nicht an allen Orten gleichzeitig suchen kann, nehme ich die Abgelegenste. Kinn, wie viele Männer kannst du aufbringen?- fragte ich ungeduldig. -Hinter Bangkok ist ein Zielort, dort schicke ich meine Männer mit Kim hin und ich übernehme mit Arm und Pol die, die übrig ist.- entschied Kinn und sah auf die Pläne. -Ich will informiert werden. Sobald ihr eingetroffen seid.- forderte ich und ging zum Auto. Nop folgte mir und sah besorgt zu dem kotzenden Typen. -Sir, wollen sie ihn wirklich mitnehmen?-
-Nein!- sagte ich angewidert und wusch mir meine Hände. Welchen Nutzen hätte er für mich?
-Wir beanspruchen einen anderen Mann. Vorzugsweise jemand, der seinen Mageninhalt in sich behält, sobald er Vegas sieht.- sagte Nop und sah Kinn an. Ich setzte mich genervt mit dem Tablet ins Auto. Wenn es nach mir gehen würde, dann hätte ich niemanden mitgenommen, aber es ging um Tay und je mehr, desto besser.Ein Bodyguard, dessen Namen ich nicht kannte, setzte sich wortlos auf die Rückbank und Nop fuhr los. -Hier, du wirst ihn keine Sekunde aus den Augen lassen.- befahl ich und drückte ihm das Tablet in die Hand. Porsche unterhielt sich gerade mit meinem Herz und ein kleiner Funken Dankbarkeit blühte in mir auf. Tay war am Rande seiner Kraft, das konnte ich an der Art hören, wie er antwortete, weshalb ich Porsche für seinen Aufmunterungsversuch etwas schuldig war. -Babe, bitte beeil dich.- hörte ich ihn flüstern. Mein Herz machte einen Aussetzer und zersprang dann in eine Millionen Teile. Tay war zu gut für diese Welt. Und erst recht für meine. Er hätte all dieses Leid niemals erfahren dürfen und ich werde niemals wieder zulassen, dass ihm so eine Grausamkeit jemals wieder widerfährt.
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Seit dem du da bist
RomanceEine Geschichte über Tay und Vegas. Seid offen, ich war es auch