Auf Deck war die Schlacht vorüber. Jedenfalls sah ich keine Lebenden mehr. Nur noch Theon, der über einem Mann kniete. „Wer ist er?", wollte ich wissen und trat neben ihn. „Er kam mit mir hier her.", meinte er. Er hatte eine große Wunde am Bauch. Ein paar seiner Organe waren außerhalb seines Körpers. Keuchend starrte er uns an während er immer wieder Blut ausspuckte um nicht daran zu ersticken. „Was tot ist kann niemals sterben.", sagte ich ihm und schnitt ihm die Kehle durch. Theon sah mich erschrocken an während ich über das Deck ging. Es war mitten in der Nacht. „Sieh mich nicht so an, Bruderherz. Er hat unnötig gelitten. Wirf die Leichen über Bord. Das Schiff bringen wir Königin Daenerys zurück.", meinte ich und nahm das Steuer in die Hand. „A... Aber Eurons Schiffe...", stotterte Theon und sah sich um. „Eurons Schiffe? Du meinst die Schiffe die noch vor Königsmund stehen? Cersei hat ihm nicht erlaubt sie abzuziehen. Er nahm erst mal dieses mit. Bei der eisernen Bank wollte er neue besorgen.", erklärte ich und fuhr über das Holz. Ich liebte dieses Gefühl. Hinter dem Steuerrad zu stehen und die Meeresluft in den Haaren zu haben. Theon hisste die Segel. Er kannte ja jeden Handgriff von Klein auf. Naja... jedenfalls bis er zehn war und dann in den Norden gehen musste.
Theon lag schlafend auf dem Deck. Den Kopf auf einen Sack Weizen gelegt. Und ich stand noch immer am Steuer. Ich schloss meine Augen. Genoss die Luft. Mit einem Lächeln auf den Lippen stellte ich mir vor, wie zarte Hände über meine Schultern strichen und sich ein schlanker Körper an mich schmiegen würde während silberne Haare mein Gesicht streifen. Bald würde ich diese Vorstellung wahr machen. Die Mutter der Drachen Daenerys Tagaryan. Sie hatte es mir schon lang angetan. Als ich sie sah wollte ich sie. Direkt in dem Moment. Aber sie... mit ihrem frechen Lächeln... damit hatte sie mir nur noch mehr den Kopf verdreht. Ich wollte sie. Und sie wollte mich. Daran hatte ich nicht den geringsten Zweifel!
„THEON!", rief ich übers Deck und er zuckte hoch. „Wir sind da!", meinte ich und deutete auf die Burg, über welcher zwei Drachen flogen. Wo war denn der dritte hin? Vielleicht bei seiner Mutter. Oder sonst wo. „Anker runter!", rief ich und drehte das Boot. Theon gehorchte während ich die Segel hoch zog. Euron unter dem Kraken fahren zu sehen... das hatte mir weh getan. Der Krake gehörte mir und Theon! Euron hatte kein Recht darauf. Auch, wenn er dieses hässliche rote Auge hinzugefügt hatte. Es war mein und Theons Krake!
Lächelnd sah ich auf den vor mir liegenden Strand während Theon ruderte. „Asha? Hat dir Euron denn etwas getan? Hat er..." „Er wollte, Theon. Er wollte.", ich sah ihn an. „Ich bin dir zu Dank verpflichtet. Du kamst keine Minute zu früh. Gerade noch rechtzeitig.", lobte ich ihn und klopfte ihm anerkennend auf die Schulter. Er brauchte das. Er brauchte Anerkennung und das Wissen, dass er mir wichtig war. Nach Ramsey brauchte er das dringend. Mit einem Ruck fuhren wir an den Sand und ich sprang in das seichte Wasser. Meerwasser floss in meine Stiefel. Ich liebte dieses Gefühl. Theon stieg auch aus dem kleinen Ruderboot und zog mit mir das Boot an Land. Lächelnd sah ich ihn an. Er sah auch mich an. Eher skeptisch als ich ihn in meine Arme schloss. „Danke, Brüderchen. Am Ende kann man sich wohl doch auf dich verlassen.", lächelte ich. Theon klammerte sich an mich. „Asha ich... es... es tut mir leid... ich hätte ihn direkt..." „Ssh... nein. Du hättest es nicht gekonnt. Es ist okay.", lächelte ich und meinte es auch wirklich so. Es sollte keine Beleidigung sein aber... wie hätte ich gehandelt? Wenn Theon da in Eurons Würgegriff gestanden hätte? „Ich werde zur Königin gehen und ihr..." „NEIN... Nein... ruh dich aus, Theon. Ich gehe zu Daenerys und sag ihr mal, dass ich noch lebe.", lächelte ich und ging voraus. Theon folgte mir leicht verwirrt. Oder sah er einfach nur auf den Weg vor sich? Seit Ramsey war das schwer zu erkennen. Dieser Mistkerl hatte meinem Bruder ganz schön zugesetzt. Es hatte einiges gekostet Stinker zu töten und Theon wiederzubeleben. Aber er war ein Eisenmann. Und was tot ist kann niemals sterben.
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Salzliebe
FanfictionAsha Graufreud wurde von ihrem Onkel Euron entführt und ist nun nicht mehr von Wert im Spiel um den Thron. Doch dank ihres Bruders schafft Asha es wieder ins Spiel zurück und zu ihrer Königin. Denn als sie von Euron mitgenommen wurde war da etwas z...