Ich war auf dem Weg zu Daenerys als ich ein Räuspern hörte. Ich sah mich um. „Königin Graufreud...", hörte ich eine raue Stimme und drehte mich um. „Ser Jorah. Was kann ich für Euch tu...", ich stockte als ich die Flasche in seiner Hand fand. „Auf... Auf ein Wort...", lallte er und winkte mich hinter sich her. Ich seufzte und folgte dem alten Ritter in sein Zimmer. Er schloss die Tür und zu meiner Überraschung schloss er sich auch ab. „Ihr habt Euch nun also mit Daenerys verlobt...", meinte er und trank. Ich nickte. „Habe ich." „Ich liebe diese Frau!" „Ich weiß. Und ich finde es ehrlich gesagt etwas krank. Ihr seid doch viel zu alt für sie! Ihr könntet ihr Vater sein!" „Aber das bin ich nicht... das bin ich nicht... ich liebe sie! Und Ihr nahmt sie mir weg..." „Euch weg genommen? Ser Jorah, ihr behauptet sie zu lieben doch saht zu, wie Jon sie schlug? Ich sah nicht zu! Ich hielt sie in den Armen, als sie traurig war. Schützte sie vor Schnee! Rettete sie vor ihm und nun nehme ich sie mir zu meiner Frau! Sie will es auch." „LÜGE! Sie will mich! Sie liebt mich!", brüllte er mich an und zog sein Messer. „Steckt das Messer weg! Sie liebt Euch, wohl wahr! Doch wie einen Vater! Nicht wie einen Liebhaber!", erklärte ich. „Lüge...", er nahm noch einen tiefen Schluck und warf dann die Schnapsflasche nach mir. Ich musste mich nur leicht zur Seite beugen um auszuweichen und die Flasche an der Wand, statt an meinem Kopf, zerschellen zu lassen. „Zügelt Eure Wut!" „NEIN!", brüllte er und zitterte bereits vom Rausch. Ich wusste genau, wo mein Schwert war. Es lehnte wohl noch am Bett meiner Geliebten. Verdammt... „Ich vergöttere diese Frau! Ich folgte ihr durch die Wüste. Übers Meer... durch Westeros. Ich sah zu wie sich Jon zu ihr legte. Ich sah zu wie Ihr Euch zu ihr legtet." „Ihr sagt es! Ihr saht nur zu. Saht zu, als sie von Khal Drogo vergewaltigt wurde. Saht zu, wie sie durch die Wüste taumelte. Saht zu, wie Jon Schnee sie schlug und Ihr grifft NIE ein!", langsam kam auch in mir die Wut auf. Was bildete sich der alte Ritter ein? „ICH griff ein! Ich tötete Schnee! Und sie liebt mich! Bei meinem Antrag flehte ich sie an ihr Herz sprechen zu lassen! Sie tat es! Und nun stehen wir hier.", brüllte ich ihn an. Er zuckte zusammen und hielt den Dolch vor sich. „Sie gehört zu mir..." „Sie gehört zu keinem alten Mann!", brüllte ich. Er trat näher, holte aus und stemmte sein ganzes Gewicht nach vorne als er zu stach. Ich wich zur Seite, packte seinen Körper als er neben mir war, und schubste ihn nur noch schneller nach vorne, so, dass sein Schädel gegen die Wand knallte. Er sank zu Boden und ich nahm ihm das Messer ab. „Werdet erst einmal nüchtern, Ser. Wenn ich zurück komme entschuldigt Euch bei mir. Dann muss Daenerys hiervon nichts erfahren.", erklärte ich und drehte mich um. Hinter mir raffte er sich auf. „Graufreud...", ich sah mich um und sah gerade noch so seine Faust, bevor ich zurücktaumelte und mein linkes Auge hielt. „Verdammter...", ich schlug ihm in die Magengrube und sofort danach trat ich noch auf die selbe Stelle. Er ging zu Boden. „DAS wird sie nun erfahren müssen! Denn ich werde meine Verlobte nicht über die Herkunft dieses blauen Auges belügen!", erklärte ich und ging. Ich konnte ihn ja verstehen, dass er sie liebte. Doch hatte ich genug von Konkurrenz! Ich erlaubte keine mehr! Und für den Ritter, der solange Daenerys Leid mit angesehen hatte, hatte ich keine Sympathie.
Als ich zurück in das Zimmer meiner Geliebten ging spürte ich bereits die Wärme in mein Auge steigen. Es schwoll wohl schon an. Na großartig... spätestens morgen Abend wäre das also blau... verdammt... Genau die Nächte die ich mit Daenerys auf See hatte...
Daenerys wand mir den Rücken zu und bürstete gerade vor dem Spiegel ihr seidenweiches Haar. Es sah aus wie gesponnenes Silber... so wunderschön. Eine Farbe, ähnlich wie die Gischt. Ich wusste nicht, was ich tun sollte... sollte ich mich ihr nähern und ihr, wie üblich, einen Kuss auf den zarten Nacken hauchen? Doch dann würde sie mein geschwollenes Auge sehen... würde ich nichts tun, wäre es wohl noch schlimmer und so oder so würde sie bald mein Auge sehen und ich würde sie nicht über den alten Ritter belügen. „Geht es dir gut?", Daenerys legte die Bürste weg und sah mich über den Spiegel an. Ich seufzte. „Ja... naja... es geht schon.", meinte ich und nahm das vermisste Schwert, welches tatsächlich am Bett gelehnt hatte. „Asha...", sie stand auf. „In dem letzten Jahr hatte ich die Ehre dich kennen zulernen. Bei allen Göttern, wir sind verlobt! Nun sprich, was ist vorge... Asha, dein Auge...", sie legte ihre Hand an meine Wange und sah mich an. Ich wich ihrem Blick aus. „Asha... wer war das?", ich schwieg. „ASHA! Sprich mit mir!", meine Geliebte zwang mich ihr in die Augen zu sehen und ich seufzte. „Es war Mormont...", gestand ich. „Ser Jorah? Aber... wieso?" „Er war betrunken." „Jorah trinkt nicht." „Doch war er betrunken und trank auch noch vor meinen Augen. Und er hielt mir einen Vortrag wie ungerecht er es findet, dass ich mich mit Euch verlobte.", erzählte ich. Sie sah mich bestürzt an. „Er liebt dich." „Ich weiß... doch erwiderte ich diese Liebe nicht! Ich liebe doch nur dich...", sie kuschelte sich an mich. „Ich weiß... aber egal. Er warf eine Flasche nach mir und ich wich aus. Er zog ein Messer und..." „Bei allen Göttern... Asha... und du ließt dein Schwert hier! Hat er...", sie musterte genau jeden Millimeter meines Körpers um einen Riss in der Kleidung zu finden. „Nein. Ich wich aus und schlug seinen Kopf gegen die Wand. Dann ging er zu Boden und ich nutzte die Gelegenheit zur Flucht. Ich wollte dem Alten nicht unnötig weh tun.", meinte ich. „Asha... ich... ich weiß nicht was ich sagen soll... soll ich dir danken, dass du Jorah nicht getötet hast... oder soll ich fluchen, dass du ihn nicht erschlagen hast?", sie sah mich traurig an. Ich zuckte mit den Schultern. „Ich... ich wünschte du ständest nicht vor dieser Entscheidung..." „Doch stehe ich davor. Und es wird Konsequenzen haben. Doch nun... nun habe ich keine Zeit mehr dafür... können wir abreisen?" „Ja. Gegen Mittag. Doch Sansa erhielt noch einen Brief.", meinte ich und reichte ihn Daenerys. Sie las ihn schnell durch.
Als sie fertig war hatte sich ihr Blick verfinstert. „Dieser... Bei allen Göttern er machte nicht mal vor seiner Schwester halt." „Cousine." „Cousine... ja... Was mache ich nun damit? Wenn ich absage, dann habe ich Lord Sunderland gegen mich!", entrüstete sie sich. „Grundsätzlich ist Lord Sunderland ein kleiner Lord, sein Heer wird aus vielleicht 40 kleinen Schiffen bestehen. Die zertrümmern wir beim durchsegeln. Oder du verbrennst sie in Sekunden, wie du willst." „Aber ich kann doch nicht einfach Jons Wort brechen!" „Doch. Du sagst ihm, dass Sansa bereits verlobt ist. Und Jon dieses Angebot ohne dein Wissen abschickte.", schlug ich vor. „Sansa ist verlobt?" „Bald. Aber das soll uns die nächsten Tage nicht belasten. Hast du bereits gepackt?" „Noch nicht." „Dann pack deine Sachen fertig, dann trage ich sie dir aufs Schiff und wir können ablegen. Theon müsste schon alles vorbereitet haben.", lächelte ich. Sie nickte und hauchte mir einen Kuss auf den oberen Teil meiner Wange, wo die Schwellung begann. „Ich schwöre dir, meine Liebste, ich werde ihn zur Rechenschaft ziehen.", sie gab mir noch einen Kuss auf die Lippen, bevor sie sich wieder zum Packen wand. „Ich sollte wohl in mein Zimmer. Meine Rüstung liegt noch dort.", meinte ich und ging. „Wozu brauchst du deine Rüstung?", wollte Daenerys noch wissen, doch ließ ich ihre Frage unbeantwortet. Die Rüstung nahm ich aus mehreren Gründen mit. Ein erster Grund war, dass es einfach gut möglich war, einen Attentäter abwehren zu müssen. Ein zweiter Grund war, dass ich auf den ehemaligen Geliebten meiner Geliebten treffen würde! Und sollte er es noch einmal bei ihr versuchen... so müsste er einiges einbüßen! Der letzte Mann, der versucht hatte mit Daenerys zu schlafen, verlor Schwanz, Hände und zuletzt den Kopf.
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Entschuldigt, dass gestern nichts mehr kam. Aber abends war ein Mittelaltermarkt und zur Eröffnung gab es ein abendliches Turnier. Ich konnte nicht widerstehen. Aber dafür kommt heute noch ein Kapitel.

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Salzliebe
FanfictionAsha Graufreud wurde von ihrem Onkel Euron entführt und ist nun nicht mehr von Wert im Spiel um den Thron. Doch dank ihres Bruders schafft Asha es wieder ins Spiel zurück und zu ihrer Königin. Denn als sie von Euron mitgenommen wurde war da etwas z...