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Die Sonne schien ausnahmsweise über den Eiseninseln als ich Daenerys fand. Sie stand unten an den Felsen von Peik. Von hier aus konnte man die Seilbrücke sehen, von der Euron meinen Vater gestoßen hatte. Sie stand da. An den Felsen. Ihr roter Umhang wehte im Wind und die Gischt war laut genug, sodass ich unbemerkt hinter sie treten konnte ohne mich anschleichen zu müssen. „Gefallen Euch meine Inseln?", die Königin zuckte zusammen. „Asha... erschreckt mich doch nicht so!", mahnte sie doch lächelte ich. „Vergebt. Ich wollte Euch nur darauf hinweisen, es ist ein wunderschöner Tag. Einer der seltenen auf Peik. Möchtet Ihr vielleicht etwas mit mir ausreiten?", wollte ich wissen. „Gerne.", lächelte sie und sah mich erwartend an. Lächelnd beugte ich meinen Arm damit sie ihren einhängen konnte. Eine Ehre sie so in der Öffentlichkeit, oder wie auch immer man einen felsigen Platz hinter der Burg bezeichnen konnte, führen zu dürfen. „Ich habe uns bereits Pferde organisiert. Wir reiten ein paar Wege abseits ab. Ich kenne jeden Stein auf Peik.", lächelte ich und die Königin nickte.

„Asha?", wollte Daenerys wissen als wir mutterseelenallein zwischen Wiesen ritten. „Ja?", lächelte ich. „Ich... ich muss Euch wohl bei eine Kleinigkeit einweihen und fürchtete in der Burg zu viele Ohren.", gestand sie. „Verständlich bei diesen Zeiten. Dann sprecht. Mir könnt Ihr alles sagen.", lächelte ich. „Nun...", sie leckte sich nervös über die Lippen. „Die weißen Wanderer.. sie kommen immer näher. Sie haben die schwarze Festung schon lange überrannt. Alle bei der Mauer sind tot oder in der Armee der Wanderer. Ich hoffte, dass das unwegsame Gelände sie aufhalten würde. Denn der Nachtkönig bleibt über seiner Armee. Sie überrannten Mulwarft, Königinkron und wandten sich gen Osten. Vor drei Tagen fiel Karholt. Die Burg ist zerstört. Die Wanderer kletterten über die Burgmauern, wenn der Drache sie nicht zerstörte.", erklärte sie und sah zum Himmel. Bei allen Göttern... „Aber... wenn sie sich gen Osten wenden und bei Karholt sind, dann sind sie weit weg von Winterfell.", meinte ich. „Wohl wahr. Doch... Doch der Nachtkönig scheint wirklich zu denken wie einer von uns. Nur ist er noch klüger... Seine Wanderer ziehen weiter, schrieb Jon, nach Grauenstein. Ich bete zu den Göttern, dass sie dann weiter nach Witwenwacht ziehen..." „Ansonsten?" „Ansonsten reiten sie gen Winterfell. Wir verlieren den Norden. Der Norden fällt. Alle Nordmannen ziehen mit den Wanderern umher." „So wie Ihr sprecht habt Ihr einen Plan." „Natürlich, Asha. Wenn ich keinen hätte und mir sicher wäre, dass wir alle bald für den Nachtkönig kämpfen, würde ich zurück in die freien Städte seegeln. Die Wanderer werden mit ziemlicher Sicherheit nach Grauenstein weiter ziehen und dann wohl nach Winterfell. Doch von Grauenstein aus werden wir einen mittelgroßen Trupp Soldaten fortschicken. Diese locken die Wanderer östlich der Schafskopfhügel entlang. Ab da ist alles gut. Die Wanderer werden nicht umkehren und an ihren Seiten befindet sich Wasser. Einmal der gebrochene Arm und einmal das zitternde Meer. Sie werden unweigerlich auf die nächste Festung treffen. Auf Witwenwacht. Und dort schlagen wir zu.", erklärte sie. Ich nickte. Witwenwacht... ein dünner Landstrich der ins Meer ragte. Und da die Wanderer nicht schwimmen konnten, der ideale Punkt um zuzuschlagen. „Jon schickt seine Armee ihnen nach. Auf See wartet Ihr. Wenn Ihr die Wanderer seht möchte ich, dass Ihr Eure Schiffe aufreiht. Die Bögen spannt und einen Pfeilregen auf die Wanderern herablasst. Wir müssen in einem vernichtenden Schlag alle Wanderer töten. Oder mindestens den Nachtkönig. Brandon vermutet, dass der Nachtkönig der Schlüssel ist. Entweder fällt er und alle anderen fallen sofort. Oder er fällt und die anderen Wanderer sind nur noch dumme Puppen die man problemlos töten kann. Doch bei einem ist er sich sicher, in dem Moment, in dem der Nachtkönig fällt, in dem Moment kommen keine neuen Wanderer hinzu.", erklärte meine Königin. Ich nickte. „Doch die Schiffe aufreihen... ist das nicht zu gefährlich?", wollte ich wissen. „Ihr meint... wegen dem Eisdrachen." „Ganz recht." „Dafür braucht Ihr ein Schiff mit zuverlässigen Männern. Tyrion lässt dieses Gerät bauen und etwas umstrukturieren. Er wird eine Spitze aus Obsidian bauen lassen. Ich weiß nicht, wie gut man vom Schiff aus zielen kann doch müsst Ihr den Drachen treffen.", Danerys wischte sich unauffällig über die Augen. „Tötet Viserion.", bat sie. Ich nickte. „Und den Nachtkönig.", versprach ich und sah sie mitleidig an. „Ich werde diesen Krieg für Euch gewinnen, meine Königin. Das schwöre ich Euch.", lächelte ich und Daenerys sah mich an. Wir wussten beide, dass ich alles für Daenerys tun würde.

SalzliebeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt