Ich starrte sie an. „Z... Z... Zwi... Zwillinge?", presste ich hervor. „Zwillinge.", bestätigte meine Frau. „Zwillinge...", hauchte ich. Zwei Kinder... „Dann... Dann...", ich stand wankend auf. „Asha was tust du?" „Ich... ich sollte Euron schreiben, dass er die Kinderzimmer herrichtet...", murmelte ich. „Euron ist tot." „Aeron..." „Aeron kann uns nicht ausstehen." „Ich... ich meine Theon..." „In Winterfell. Meinst du Victarion?" „Ja. Ja... Victarion...", hauchte ich und taumelte davon. Ich war fertig. Ich stand komplett neben mir als ich taumelnd aufstand und mich auf den Stuhl am Schreibtisch fallen ließ. Mit zitternden Händen schrieb ich in kurzen, wirren Sätzen auf, was ich von Euro... Victarion verlangte, bis Daenerys meine Hand mit der Feder nahm und zurück zog. „Asha. Hör auf. Leg dich hin. Das war eine harte Nachricht." „Mir geht es schon gut. Ich... ich schreibe nur." „Asha leg dich hin. Brauchst du ein Bier?" „Nein...", ich trank nicht seit Daenerys Schwangerschaft. „Dann hör wenigstens auf so wirren Mist aufzuschreiben. Leg dich hin, du bist ganz nebenbei überarbeitet.", erklärte sie und zog mich zum Bett. „Nein, nein... ich bin nicht..." „Hast du schon mal in den Spiegel gesehen? Du siehst furchtbar aus! Deine Augenringe gehen ja schon fast als Kriegsbemalung durch! Leg dich hin und morgen reden wir in Ruhe darüber. In Ordnung?", hauchte sie. Ich nickte und ließ es zu, dass sie mich auf die Matratze drückte, mir meine Klamotten auszog, sich neben mich legte und mir einen Kuss gab, bevor sie die Decke über uns zog. Sie kuschelte sich an mich. „Freust du dich auf die Kinder? Ein bisschen?", wollte sie wissen. Ich schluckte. „Ich gewöhne mich an den Gedanken. Und ich bin erleichtert, dass so wenigstens einige Erbfragen geklärt sind.", brummte ich. Daenerys nickte und lehnte ihre Stirn an meine Schulter. "Mehr kann ich wohl nicht von dir verlangen. Du kannst Kinder nicht ausstehen, ich weiß. Ich werde dich so gut es geht belasten! Ich meine... wenn die Kinder schreien, dann werde ich selbst gehen! Du musst nichts tuen! Du..." "Daenerys... so meine ich das nicht. Es ist schwer für mich... ich kann Kinder wirklich nicht ausstehen. Aber ich glaube, dass deine... dass unsere anders sind. Ich glaube ich werde die beiden mindestens so lieben wie dich. Und wenn sie auch nur annähernd so sind wie du, dann werden sie sicher wissen, wie sie mich in kürzester Zeit um den Finger wickeln.", ich zog Daenerys in meine Arme. "Ich WILL diese Kinder. Ich freue mich sogar auf sie bloß, dass es jetzt zwei sind hat mich überrascht. Aber ich will auch diese Kinder mit dir groß ziehen. Mach dir da keine Sorgen, wenn ich diese Kinder nicht wollen würde, dann würde ich dir zu Mondtee raten. Aber ich will diese Kinder. Ich träumte einst von Drachenbannern und Krakenbannern, die auf Peik und Drachenstein hängen. Dieser Traum hat sich erfüllt. Königsmund fehlt mir noch. Doch heute...", ich legte meine Hand an ihre zarte Wange. "Ich sehe unsere Zukunft auf Peik. Mit zwei wunderschönen silberhaarige Kindern. Mit dir und mir auf dem Salzthron.", ich hauchte ihr einen Kuss auf die Lippen und sie lächelte. "Asha Graufreud, ich liebe dich.", hauchte sie und lehnte ihre Stirn an meine Schulter. Ich lächelte. "Ich liebe dich auch, Daenerys Graufreud.", hauchte ich wobei Dany diesen Namen mit einem Lächeln quitierte. Auf dem Papier hieß sie zwar Targaryen, doch war sie als meine Frau eine Graufreud.
Als ich aufwachte lag Daenerys halb auf mir. Zärtlich legt ich eine Hand an ihren großen Bauch und strich sanft darüber. Plötzlich spürte ich einen sanften Tritt und lächelte. Dann einen deutlich stärkeren Tritt. Egal, wer da fester trat, ihn würde ich als Erben einsetzten! Irgendwie war es doch besser, wenn Daenerys zwei Kinder bekam. Für die Erbfrage... Und so fügte sich alles wieder. Den Göttern sei Dank war Brandon Stark nicht hier um mich für meine Dummheit zu schallen. Bereits seine erste Prophezeiung hatte ich sehr spät verstanden. Beinahe zu spät um etwas zu verhindern. Die Drachen spiegelten überraschend gut uns Menschen wieder. Der Nachtkönig, der den Drachen zu Fall brachte und damit alles zerstörte. Es hatte Jon Schnee wiedergespiegelt. Der König des Nordens, der meine geliebte Drachenkönigin zu Fall bringen wollte und mit ihrer Macht Westeros in eine Tyrannei stürzen wollte. Und nun die drei Drachen. Drei Drachen wurden meiner Frau geschenkt. Einer starb. Meine Frau bekam einst ein Kind, welches verstarb. Nun bekam sie zwei. Und das würden wohl nun ihre letzten sein. Drei Kinder, drei Drachen. Ein Kind starb, ein Drache starb. Unglaublich. „Ich glaube, die Kinder lieben dich.", lächelte Daenerys als ein weiterer Tritt gegen meine Hand kam. „Sie treten nach mir. Ist das Liebe?" „Sie zeigen dir, dass sie da sind.", Daenerys sah mich an und strich mir eine Strähne aus dem Gesicht. „Ich weiß, du bist eigentlich kein Familienmensch... aber ich weiß auch, dass du das ganze gut machen wirst.", lächelte sie und gab mir einen Kuss. Ich lächelte. „Ich werde mir alle Mühe geben.", ich lehnte meinen Kopf an ihren.
Ein Klopfen störte die Ruhe unserer noch nicht ganz vollständigen Familie. „Herein!", rief Daenerys. Ich sah sie verwirrt an, da wir hier unbekleidet zusammen im Bett lagen. „Wir sind verheiratet, Asha. Wir dürfen das Bett teilen.", flüsterte sie und ich nickte. Ein junger Bote kam herein, der einen Brief in der Hand hielt. „Meine Königinnen, Lord Tyrion hat eine Nachricht für Euch!", verkündete er. „Sprecht!", forderte ich und sah ihn erwartend an. Den Boten schien der Anblick kein Stück zu stören. War wohl normal... wobei... es stimmte eigentlich. Vater hatte auch am Morgen bereits Boten empfangen, wenn er noch mit Mutter im Bett lag. „Lord Tyrion lässt ausrichten, dass die Armeen der Unbefleckten bereit sind. Ebenso wie die Dothraki. Auch ein Kapitän der Graufreud-Flotte gab bekannt, dass alles bereit wäre!", verkündete er. „Lord Tyrion rät dazu bald aufzubrechen bevor die falsche Königin Cersei Verdacht schöpft und das Sammeln der Streitmächte bemerkt.", erklärte der Bote. Ich nickte. „Gut. Daenerys?", ich sah sie auffordernd an. „Wir müssen aufbrechen." „Ich breche auf! Du bleibst hier! Deine Leibwächter habe ich bereits wieder her beordert! Sagt Lord Tyrion...", ich sah den Boten an. „Dass meine Flotte morgen aufbrechen kann, wenn es in seinem Sinne ist.", befahl ich. Er nickte und ging. „Morgen? Asha..." „Ich weiß. Aber irgendwann müssen wir diesen Krieg führen. Ich und Daario verschafften uns Zeit. Doch eines Tages hat die goldene Kompanie ihre Flotte ersetzt. Und dann ist der Krieg verloren! Darum müssen wir bis dahin bereits gesiegt haben! Und du, Daenerys, bleibst hier! Und wenn ich dich ans Bett keten muss!", erklärte ich. Sie sah mich traurig an. „Aber..." „Nein! Halfdan und Ivar werden auf dich Acht geben.", erklärte ich. „Wieder die beiden? Aber..." „Nein.", ich stand auf und zog mich an. „Vergib mir aber es ist besser so! Ich bin ein aktiver Kämpfer! Du bleibst hier und erteilst Befehle! Spiele das Spiel um Throne. Und ich bin nur zu gerne deine Schachfigur.", erklärte ich. Sie sah mich traurig an. „Asha, du bist aber so viel mehr für mich als eine Schachfigur! Du bist meine Ehefrau! Du..." „Ich weiß. Aber ich will deine Schachfigur sein. Die falsche Königin töten und dir den eisernen Thron schenken. Und unseren Kindern.", lächelte ich und gab ihr einen Kuss. „Ich gehe runter. Ich sehe mir alle Schiffe noch einmal genau an... es kann eine Weile dauern. Theon soll in Winterfell bleiben. Bis er da ist ist eh alles vorbei. Und er hat genug um die Ohren. Der Mann muss eine Hochzeit planen!", meinte ich und ging.
Erst spät in der Nacht, als Daenerys schon lange schlief, legte ich mich leise zu ihr. Die Schäden an den Schiffen waren behoben. Die eiserne Flotte stand Daenerys in voller Kraft zur Verfügung und bis auf die, die ich zur Verteidigung Peiks und Drachensteins benötigte, hatte ich alle in Richtung Dorne geschickt. Morgen würde der Teil von Drachenstein abreisen. Ich zog meine schwangere Ehefrau in meine Arme. Sie gab ein Brummen von sich, drehte sich um und vergrub ihr Gesicht im Schlaf an meiner Schulter. Ich lächelte. Das tat sie sogar unbewusst im Schlaf. Ich hauchte ihr einen sanften Kuss auf den Kopf und schloss die Augen. Sanft sog ich den Geruch meiner Frau ein, bis der Schlaf mich übermannte.
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Salzliebe
FanfictionAsha Graufreud wurde von ihrem Onkel Euron entführt und ist nun nicht mehr von Wert im Spiel um den Thron. Doch dank ihres Bruders schafft Asha es wieder ins Spiel zurück und zu ihrer Königin. Denn als sie von Euron mitgenommen wurde war da etwas z...