Über Meeren ging bereits die Sonne auf als wir darauf zu segelten. Daenerys stand neben mir vorne am Schiff. „Sie sehen uns bereits.", bemerkte ich und sah die Handelsmänner, die skeptisch das Schiff betrachtete. „Kennt man dein Schiff hier?" „Man sieht uns in diesen Gewässern selten. Das letzte Mal um dich zu holen. Und da kamen wir gleich mit der ganzen Flotte. Und hin und wieder plündern meine Männer hier.", bemerkte ich. „Ach daher werden sie das Banner kennen.", seufzte meine Verlobte. Ich grinste und zog sie in meine Arme. Selten kamen wir so weit raus um zu plündern. Vielleicht hatte sich ja Euron einst blicken lassen. „Bin ja gespannt wie deine Leute reagieren wenn sie sehen, dass ihre Mhysa mit einer der gefürchtetsten Plünderinnen dieser Meere verlobt ist.", grinste ich und gab ihr einen Kuss in die Halsbeuge. Sie stieß mich spielerisch weg und sah mich provozierend an. „Asha, seit ich dich kenne musste ich einiges lernen. Wie ihr Graufreuds lebt und zu sterben gedenkt. Und ich weiß noch nicht die Hälfte. Und als meine Verlobte musst du heute lernen, wie man sich in den freien Städten benimmt. Willst du dich noch umziehen?", wollte sie wissen und sah mich an. Auch ich sah an mir herunter. Meine Rüstung mit dem ledernen Harnisch geziert von einem Kraken. „Sehe ich nicht gut aus?" „Du siehst großartig aus. Aber... wird es dir nicht zu warm?", wollte sie wissen. Sie selbst hatte ein goldenes, leichtes Kleid gewählt, welches an manchen Stellen leicht durchschimmerte. Doch so oder so konnte man perfekt ihre wunderschöne Figur erkennen. Ich sah erneut an den Hafen, wo die Händler zur Sicherheit ihre Wahren auf ihre Schiffe brachten und lächelte. Da war man einmal in guter Absicht unterwegs und schon erwarteten alle das schlimmste...
Daenerys und ich hatten die Kapuzen der schwarzen Umhänge ins Gesicht gezogen als wir nebeneinander das Schiff verließen und uns durch die Menschenscharen drängten. „Komm. Bleib nah bei mir!", mahnte ich meine Geliebte. Ich hörte die Menschen um mich in allen möglichen Sprachen sprechen. Doch größtenteils... Valyrisch? „Dany, hörst du, was sie sagen?", wollte ich wissen und sprach sie bewusst mit ihrem Spitznamen an, da ich nicht wusste was passieren würde, würde ich ihren Namen nennen. „Das ist valyrisch mit starkem Akzent... einige sprechen über uns. Hauptsächlich fürchten sie sich vor deinen Männern. Die Frau da, im grünen Kleid, wurde grade von ihrem Mann angewiesen mit den Kindern nach Hause zu gehen und die Tür zu verriegeln. Ebenso befahl es dieser Mann dort seiner Frau.", erklärte sie. Ich nickte. Ihre Angst war verständlich. „Zur Pyramide geht es am schnellsten da entlang.", erklärte Daenerys und zog mich in eine Gasse. Ich sah hinter mich und entdeckte meine Eisenmänner, von denen uns einige folgen konnten. „Bleib nahe bei meinen Männern! Es ist hier gefährlich!", mahnte ich. „Das hier ist meine Stadt, Asha. Hier ist es für mich nicht gefährlich.", meinte sie. „Aber ich wäre beruhigt, wenn du nahe bei meinen Männer bleibst. Bitte.", bat ich und sie nickte. Als die Menschenmassen dichter wurden legte ich einen Arm um Daenerys und nahm ihre Hand in meine wobei wir uns durchdrückten. „Da links.", Daenerys drückte mich in die Gasse und dann auf eine breitere Straße. „Noch ein Stück.", meinte meine Verlobte als ich zu meinem Ärger bemerkte, dass uns keine Eisenmänner mehr folgten. Doch für den Notfall hatte ich mein Schwert unter dem Mantel und ebenso meine Axt.
Vor der Pyramide schritten wir die Treppen hinauf. Hoch oben auf dem Monument prangte eine schwarze Flagge mit dem roten Drachen darauf. Kurz vor dem Tor hielten uns zwei Wachen an. „Keligon! iōragon iēdrosa!", hielten sie uns an. „Emi naejot jikagon isse se ȳdragon naejot se Āeksio hen pyramid!", erklärte Daenerys den Männern, dass wir den Herren der Pyramide sprechen mussten. „Skoros gaomagon jaelā?", wollte der Soldat wissen, was wir von ihm wollten. Daenerys zog die Kapuze vom Kopf. „Jaelan naejot ȳdragon Dārio Naharis lo ziry ōregon ñuha oktion!", antwortete Daenerys ihnen, dass sie sehen wollte, ob Naharis ihre Stadt gut hielt. „Ñuha dāria...", die Wachen fielen auf die Knie und ich hätte kein Valyrisch lernen zu brauchen um zu wissen, dass sie Daenerys ihre Königin nannten. „Māzigon isse!", die beiden standen auf und öffneten uns die Tore. Daenerys lächelte mich an und wir traten ein.
Daenerys trat zielstrebig den Gang entlang und ich tat mich nicht leicht mit ihr Schritt zu halten. Was aus meinen Eisenmännern werden würde wusste ich noch nicht ganz aber hatte ich nun keine Zeit mich darum zu kümmern! Vor zwei großen Toren blieb Daenerys stehen. „Öffnet!", befahl sie ihnen in der gemeinen Zunge und die Männer, wohl Söldner, öffneten. Zum Vorschein kam ein recht großer Saal der zum größten Teil aus einer langen Treppe rauf zum Thron bestand. An den Seiten der Treppe waren kleine Becken. Ganz oben saß ein Mann. Er trug ein weites Hemd und eine dunkle Hose. Hatte dunkelbraunes, etwas längeres Haar und einen eben solchen Bart. „Du hättest sie sehen sollen, Gero! Diese Frau war...", er stockte als er bemerkte, das er Besuch hatte. Sein Blick fiel auf Daenerys und er sprang auf. „Meine Königin!", er rannte die Treppen herunter und zog sie in seine Arme, wobei er die Kleinere hoch hob. Meine Hände ballten sich zu Fäusten. „Meine geliebte Königin...", er vergrub sein bärtiges Gesicht am Haar MEINER Geliebten. Ich gab ein Knurren von mir, dass ich nicht unterdrücken konnte. „Daario... genug...", bat Daenerys. Das war er also. Dieser Mann da war Daario Naharis. Er war gut 1,80m groß... vielleicht 1,83m. Jedenfalls schien er deutlich größer als Theon. Doch etwas kleiner als Mormont, dessen herbeigeführtes blaue Auge sich langsam zu verfärben begann. „Deinem Wachhund scheint es nicht zu passen, dass ich dich so anfasse. Schon okay, Hündchen. Ich bin ganz lieb zu deiner Herrin.", grinste er überheblich. Ich musste das Bedürfnis unterdrücken ihm meine Axt ins Gesicht zu rammen. „Daenerys. Du warst so lange fort. Komm.", er legte sein Hand an ihre Wange. „Gehen wir doch in dein altes Schlafzimmer. Ich bringe uns etwas Wein und ich zeige dir, wie sehr ich dich vermisst habe.", er beugte sich herunter zu meiner Geliebten und kam ihren Lippen für meinen Geschmack viel zu nahe. Ich griff unter meinen Umhang und umfasste den Dolch über meinem Schwert fest. Eine kurze Berührung ihrer Lippen und ich würde ihm den Dolch durch den Hals rammen! „Daario... nein! Ich bin verlobt!", mahnte Daenerys und stieß den Söldner etwas weg. „Ich weiß. Du hast mir ja gesagt, dass du dich verloben musst... aber... was der glückliche Hurensohn nicht weiß...", erneut kam er ihr näher und ich wollte ihn töten! „Daario, nein! Ich habe mich verliebt! Es wird nicht nur eine politische Ehe werden, sondern auch eine aus Liebe! Hier.", sie hob die Hand mit ihrem Ring. „Diesen Ring trage ich erfüllt von Glück und Stolz!", erklärte sie. Daario grinste. „Komm. Ich erinnere dich daran, wessen Körper du vor deiner Abreise liebtest.", grinste er und nahm ihre Hand. Sie versuchte diese weg zu ziehen doch hielt der grinsende Söldner sie fest. Er schien die Verlobung für einen Scherz zu halten! Ich atmete tief durch. „Daario, lass es! Ich werde heute Nacht nicht..." „Trink doch wenigstens mit mir.", Naharis zog sie ein paar Schritte vor. „Lass ihre Hand sofort los, oder ich schneide sie dir ab!", meine Stimme klang ruhig doch unterstrich das nur meinen Ernst. Der Söldner sah mich belustigt an. „Oh... eine Hündin. Und wieso ärgert dich das so sehr, wenn ich deiner Königin was gutes tue? Oh glaube mir, wenn sie morgen früh wieder zu dir kommt wird sie dir sogar den Sold erhöhen.", grinste er und zog meine Verlobte in seine Arme. Ich riss mir den Umhang runter und zog mein Schwert. Es war genug! „Lass sofort deine Finger von MEINER Verlobten oder ich schneide dich in Stücke!", brüllte ich. Die Wachen im Raum zogen ebenso doch war es mir egal. Der Söldner sah mich verwirrt an und Daenerys trat hinter mich. „DEINE Verlobte? Wer bist du?", wollte er überheblich wissen und baute sich vor mir auf. „Ich? Ich bin Asha Graufreud. Herrin der Eiseninseln! Königin von Salz und Fels!", knurrte ich. „Ach ja... du bist das Weib, dass Daenerys die Schiffe lieferte. Und als Dank soll sie dir nun das Bett wärmen.", er verschränkte die Arme. „Steckt die Waffen weg!", wies Daenerys die Wachen an und sie gehorchten. Ich ließ mein Schwert in der Hand. „Ganz ruhig, Graufreud!", er hob abwehrend die Hände und trat ein paar Schritte vor zu mir. „Nein! Du machst dich schamlos an meine Verlobte ran! Ich liebe sie und du sprichst so über sie! Dafür sollte ich dich..." „Asha... ich bat dich einen Kampf zu vermeiden. Bitte.", sanft strich mir Daenerys über den Arm bis ich ihn sinken ließ. Naharis sah Daenerys verwirrt an. Ihr Blick ruhte nur auf mir und ich sah aus dem Augenwinkel ihren liebevollen Blick, den mir meine Verlobte so oft schenkte. „Gut... also wenn du nicht in Lust vergehst, was brauchst du dann von mir, Daenerys?", brummte er. „Ich muss dich um etwas bitten, Daario. Es geht um die Sicherheit von Westeros.", erklärte Daenerys. „Gut. Dann besprechen wir das im Ratssaal. Aber ohne deinen Wachhund.. oder deine Verlobte je nachdem wie du sie betiteln willst.", brummte der Söldner. „Ich betitle Asha gerne als meine Verlobte, Geliebte und zukünftige Ehefrau, Daario. Und ich verlange von dir, dass du ihr als solche auch deinen Respekt zollst.", erklärte Daenerys. Naharis nickte missmutig und trottete Daenerys voran. Ich folgte ihr unsicher ein paar Schritte bis ich draußen Geschrei hörte. „Sieh nach, Asha. Ich komme schon zurecht. Aber so fluchen nur deine Männer.", meinte Daenerys. Ich nickte und rannte zum Haupttor.

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Salzliebe
FanfictionAsha Graufreud wurde von ihrem Onkel Euron entführt und ist nun nicht mehr von Wert im Spiel um den Thron. Doch dank ihres Bruders schafft Asha es wieder ins Spiel zurück und zu ihrer Königin. Denn als sie von Euron mitgenommen wurde war da etwas z...