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„Du kannst ruhig trinken.", flüsterte mir Dany zu doch winkte ich ab, als ich die Dienerin mit dem Weinkrug fort schickte. „Nein. Du darfst nicht trinken so tue ich es auch nicht. Außerdem würde ich niemals meine Hochzeit durch einen Rausch vergessen wollen.", erklärte ich und sah weiter den Gauklern zu. Mittlerweile tänzelte der Bär auf einem Fass und hielt einen Ball auf der Nase während die Tänzerin mit einem Schellenkranz um ihn herumsprang und der Spaßmacher auf den Schultern des Riesen stand, während beide gemeinsam mit Fackeln jonglierten. „Und nun, werte Lords und Ladys, meine Damen und Herren und vor allem das Königinnenpaar, sehet das große Finale! Doch zuerst, wie es in unserer Gruppe Tradition ist reichen wir den Gastgebern den Kelch!", verkündete er und der Spaßmacher sprang mit einem Salto von den Schultern des Riesen. Die Tänzerin drehte sich herum und nahm einen Kelch, den sie bei Seite gestellt hatten. Mit Schwung sprangen sie und der Feuerschlucker auf den Tisch vor uns und reichten uns mit einer tiefen Verbeugung die Kelche. „Meine Königinnen.", wir nahmen die Kelche an. „Du solltest nicht trinken.", bemerkte ich. „Asha, ein Schluck wird dem Kind nichts tun.", lächelte sie und der Feuerschlucker erhob seinen Becher. „Auf das Königinnenpaar!", grinste er und sah mir direkt in die Augen. Was war das für ein Blick? „Auf das sie... noch lange unser schönes Land regieren werden.", er führte den Becher zum Mund und wir machten es ihm nach. Laif... ein Name, der bei den Eiseninseln verbreitet war... doch Wasser, so hießen die Bastarde in den Kronlande... die Bastarde von Königsmund. Nach wie vor sah mir der Gaukler in Schwarz in die Augen und nun konnte ich seinen Blick deuten. Der Geruch der in meine Nase strömte war eindeutig Wein doch sein Blick war ein vorfreudiges Grinsen! Ich nahm den Kelch herunter und legte meine Hand an Daenerys Handgelenk, um auch ihr den Kelch vorsichtig zu entziehen. „Bitte, werter Laif Wasser, nehmt doch Ihr zuerst aus dem Becher der Königin.", lächelte ich und streckte ihm den Becher entgegen. „Was?", er hielt sein Grinsen aufrecht. „Trinkt. Ich bitte Euch.", lächelte ich und er trat ruhig näher. Tänzelte dabei sogar. „Gut... wenn Ihr es wünscht.", meinte er und nahm mir den Kelch ab. „Auf Euer Wohl.", grinste er und führte den Kelch zu seinen Lippen. Mit einem Ruck schüttete er den Inhalt des Bechers über seine Schulter, griff in seine Weste, zog etwas und ich stürzte schnell zur Seite. Ich hörte einen kurzen hölzernen Ton. „Verflucht.", knurrte er und die Tänzerin warf ihm ein Schwert zu. Ich zog ebenso meines. Daenerys stand auf und ich schob sie hinter mich. Das Messer in meiner Stuhllehne, welches perfekt meine Kehle getroffen hätte, zog ich und reichte es ihr. Damit sie nicht unbewaffnet schien. Laif stürzte sich auf mich doch war er ein Überraschungskämpfer. Keiner, der im direkten Kampf gewinnen konnte. So konterte ich den Angriff mit dem neuen Schwert, bevor ihm einer der herbeieilenden Wachen den Speer in den Rücken rammte. Ein Brüllen erfüllte den Raum als der Bär fiel. Die Gaukler griffen uns an doch waren wir bei Weitem in der Überzahl und da mir bewusst gewesen war, dass so etwas geschehen konnte, hatte ich die Sicherheitsmaßnahmen vervielfacht. So fiel der Bär mit duzenden Pfeilen im Körper. Die Tänzerin wurde von fünf Männern gepackt. Der Riese sofort erschlagen, bevor er zuschlagen konnte. Der Bärenführer hatte einige Pfeile abbekommen, die für den Bären bestimmt gewesen waren. Die Lautenspielerin wollte fliehen. Doch wurde auch sie gepackt. Sie zog ein Messer, wobei sie schon am anderen Ende des Raumes war. Ein Wachmann stieß ihr seine Axt in den Kopf und ebenso traf es den Trommler, der ihr gefolgt war. Davos Sturm, der Spaßmacher, wurde lebend erwischt. Und als Ruhe eingekehrt war, und man die fünf Leichen und den toten Bären in die Mitte des Raumes schliff, waren auch ich und Daenerys wieder beruhigt. So viel ich sah, hatte es nur zwei meiner Männer erwischt. „Asha...", Daenerys sah mich an. „Alles gut. Mir ist nichts passiert. Das war ein guter Versuch. Geht es dir gut?", wollte ich wissen und meine Frau nickte. Gut. „Führt sie vor!", befahl ich als ich mich setzte. Jetzt hatte der schöne Stuhl eine Kerbe... 

SalzliebeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt