Immer wieder stemmte ich mich bei den Liegestützen hoch. „Du bist stärker als du aussiehst.", bemerkte Theon der noch einen weiteren Sandsack auf meinen Rücken legte. Der Schweiß tropfte bereits auf den Boden. „Asha, das waren jetzt schon 240.", bemerkte er. „Und?", keuchte ich. „Genug." „Noch lange nicht! Heute habe ich Zeit um zu trainieren. Auf dem Schlachtfeld entscheidet es sich dann, ob es genug war.", presste ich hervor. Meine Arme schmerzten und zitterten. „Asha, dir reißen noch die Muskeln! Lass den Mist!", meinte er. „Sei still, Theon! Nimm noch einen Sandsack! Sind erst drei...", keuchte ich. „Es sind genug.", beschloss er nun. „Moment...", brummte ich. „Wie viel?" „294...295...296... 297...", meine Arme zitterten wie wild und ich konnte mich kaum mehr halten. „298...299...", meine Arme wollten nicht mehr und ich musste all meine Kräfte zusammen kratzen um mich noch ein letztes Mal hochzustemmen bevor ich keuchend zusammen brach. Theon hob die Sandsäcke von mir. Die hatten wir uns vom Hafen geliehen. Meine Arme pochten schmerzhaft und brannten. Doch war ich zufrieden. „Nur noch morgen, Theon. Was willst du tun?", wollte ich wissen. „Mmh... die Rüstung polieren und die Schwerter schleifen.", meinte er. „Ich meine... willst du was trinken?", wollte ich wissen. „Nein... lieber keinen Alkohol vor der großen Schlacht. Du solltest das auch nicht tun, Asha.", meinte er. „Pff... was soll ich sonst vor der Schlacht tun?", brummte ich. „Das, was du mir geraten hast. Dich gebührend von Daenerys verabschieden.", erklärte er. Ich drehte mich auf den Rücken und starrte an die Decke. „Natürlich tue ich das aber..." „Aber?", fragte er nach als ich stockte. „Aber ich weiß nicht, ob ich zurückkehre... oder eher zurückkehren will.", meinte ich. Sofort sprang Theon zu mir auf den Boden, kniete sich neben mich, packte meine Schultern und pinnte mich so auf den Boden. Erschrocken sah ich ihn an. „Asha... was sagst du da?" „Lass es, Theon...", brummte ich. „NEIN! Asha, was sagst du da?", wollte er mit deutlich mehr Nachdruck wissen. „Ich... Theon was habe ich denn... wenn ich überlebe? Ich habe das Wissen, dass die einzige Frau die ich je geliebt habe und lieben werde im Bett eines Mannes liegt, der sie wie Dreck behandelt. Dann noch eine Insel auf der ich mit meinem Volk in Isolation lebe. Am Ende werde ich dann wohl irgendeine Frau heiraten, die ich niemals auch nur ansatzweise so lieben kann wie sie. Und wenn ich falle... dann... nun dann bekomme ich diesen ganzen Dreck nicht mehr mit... Dann speise ich an der Seite von Vater, Rodrik und Maron in den Hallen des ertrunkenen Gottes.", erklärte ich. „Asha! Du wirst nicht fallen! Du..." „Und du wirst dann Lord von Peik. Ach was rede ich... dann bist du nicht länger Prinz sonder König der Eiseninseln. Du erhältst alle Titel, die Vater einst trug. Theon Graufreud. Erster seines Namens König der Eiseninseln, Herr von Peik, König von Salz und Felsen. Sohn des Seewinds und Lord Schnitter von Peik.", erklärte ich. „NEIN! Vergiss es, Asha! Wage es nicht zu fallen! Du bleibst bei mir! Ich werde nicht Peik regieren! Du bist ein Kind von Peik! Hast dein ganzes Leben dort gelebt und kennst ihre Sitten. Sie wollen DICH als Königin. Nicht mich!", erklärte er. Ich seufzte. „Dann bringe ich eben den Nachtkönig um. Aber du musst mir einen Gefallen tun, Theon.", erklärte ich. Er sah mich erwartend an und ich sah ihm in die Augen. „Vertraue mir und gehorchte mir. Egal was ich dir während der Schlacht befehle. Gehorche!", erklärte ich. „Wa..." „Schwörst du es?", wollte ich wissen. Theon schluckte. „Ich schwöre es.", erklärte er. Ich lächelte. „Gut.", ich starrte wieder an die Decke während ich so auf dem Boden lag. Dann schloss ich meine Augen.
Als es an der Tür klopfte öffnete ich sie wieder. Inzwischen war gut eine halbe Stunde vergangen doch ich war nur hier gelegen und hatte das Ziehen meiner Muskeln genossen. „Theon, mach mal auf.", brummte ich und setzte mich auf. Theon ging gehorsam zur Tür und schloss diese auf. Sofort machte er einen Schritt zurück um sich verbeugen zu können. „Meine Kö..." „Schon gut, Lord Graufreud. Bald müsst Ihr mich nicht mehr so nennen. Bald seid Ihr selbst ein Prinz.", lächelte sie. Ich rappelte mich auf und klopfte mir schnell den Dreck von der Hose. Theon schloss die Tür. „Daenerys, was verschafft mir die Ehre?", strahlte ich. Auch sie lächelte. „Ich wollte dich sehen... übermorgen um diese Tageszeit sind wir bereits auf dem Weg nach Witwenwacht.", erklärte sie. „Moment... wir? Ihr begleitet uns?", ich trat auf sie zu. „Ja." „Nein! Das könnt Ihr nicht! Es ist zu gefährlich! Es..." „Ein Drache kann nur mit einem Drachen bekämpft werden. Ich muss dem Nachtkönig gegenüber stehen und..." „Nein!", ich packte ihre zarten Schultern. „Das könnt Ihr nicht! Daenerys, wenn Ihr fallt... dann war alles umsonst. Bitte. Vertraut mir. Ich werde den Nachtkönig töten. Dann könnt Ihr alle verbliebenen Wanderer verbrennen. Aber bitte! Ich flehe Euch an! Begebt Euch nicht in diese Gefahr. Bitte...", flehte ich. „Asha ich muss! Ich bin die Königin! Ich..." „IHR befehlt im Hintergrund!", erklärte ich. „Ich... ich kann doch nicht in der Burg sitzen und nichts tun!" „Darum bitte ich Euch auch gar nicht. Bleibt nur zurück bis der Nachtkönig fällt. Vertraut mir. Bitte...", flehte ich sie an. „Warum?", wollte sie wissen und sah mich durch ihre wunderschönen violetten Augen an. Wer außer ihr hatte bitte violette Augen. „Weil ich... weil der Gedanke zu Euch zurück nach Drachenstein zu kommen der einzige Grund für mich ist... der... der einzige Grund für mich ist noch nicht zu meinem Vater und meinen Brüder zu gehen... es... ich weiß es selbst nicht... Ihr schickt mich auf eine Insel zurück, so trostlos und kalt wie ich es einst war! Zu Männern und Frauen deren Herzen ebenso voll Kälte sind. Zu kahlen Steinen... selbst die offene See, die einst alles für mich war sie... sie gibt mir keine Wärme mehr! Und auch, wenn ich weiß, dass Ihr mich auf diese Insel schickt und ich dort bis zum Ende meines armseligen Lebens fristen muss... so reichen mir die... vielleicht drei Tage, die ich nach dem Kampf mit Euch habe um mich am Leben zu erhalten!", erklärte ich ihr. Sie sah mich verwundert an. „Und Euer Bruder?", wollte sie wissen. „Theon... der neue König der Eiseninseln... Er würde seine Arbeit gut machen. Da bin ich mir sicher." „Asha, ich werde nicht die..." „Es ist unnötig, Theon. Ich sagte dir bereits, ich werde zurückkehren. Für die paar Tage mit meiner Königin.", lächelte ich und legte meine Hand an ihre zarte Wange. „Also... in zwei Tagen geht es los. Ich rate Euch, wartet, bis ich den Drachen und seinen neuen Herren getötet habe. Dann verbrennt sie alle.", lächelte ich. „Du zitierst meinen Vater.", bemerkte sie. „In diesem Fall kommen seine Worte gut. Wer weiß, vielleicht war Euer Vater nur seiner Zeit voraus.", lächelte ich. Auch sie lächelte leicht. „Gut... ich werde nach Euch ankommen. Ich werde mich fern halten.", erklärte sie. Ich lächelte. „Gut.", ich strich der Kleineren eine silberne Strähne aus dem Gesicht. „Wie viel Tage haben wir nach dem Kampf?", wollte ich wissen. „Nun... wir befinden uns nach wie vor im Krieg... ich werde dir direkt nach der Schlacht die Eiseninseln geben. Ich werde dich persönlich auf Peik krönen. Wenn es bei euch üblich ist werde ich ebenso einen eurer Priester dabeihaben.", meinte sie. „Onkel Aeron.", warf Theon ein. „Ja... aber wenn mich der Kerl noch mal ertränkt zieh ich ihn mit!", brummte ich wofür mich Daenerys fragend ansah. „Eines Tages erkläre ich Euch genau meine Kultur.", lächelte ich. „Es klingt nach einer harten Kultur.", bemerkte sie. „Ihr kennt mich, Daenerys. Was werde ich wohl für eine Kultur haben?", lächelte ich und sie nickte. Doch dann sah ich sie wieder ernst an. „Wieso seid Ihr wirklich hier?", wollte ich wissen. „Asha... wir sollten das unter vier Augen klären...", meinte sie. „Vor meinem Bruder habe ich keine Geheimnisse. Und wenn Ihr mich jetzt nicht sofort ins Bett ziehen wollt kann er bleiben. Wenn doch wird er schon gehen.", lächelte ich und sah im Augenwinkel, wie Theon rot anlief. „Gut... nach Eurer Krönung bleiben wir selbstverständlich in ständigem Kontakt. Du wirst deine Flotte stärken je nachdem, wie weit sie übermorgen beschädigt wird. Ihr bleibt meist auf Peik. Hin und wieder treffen wir uns. Zentrum bleibt nach wie vor Drachenstein. Ich werde Jon Schnee heirate um seine Armee zu erhalten und um Einfluss im Norden zu erhalten. Dir empfehle ich ebenso eine politische Ehe. Dann bist du nicht so allein auf Drachenstein.", meinte sie. „Was?", keuchte ich und auch Theon starrte sie fassungslos an. Ich packte ihre Schultern und beugte mich runter um ihr tief in die Augen zu sehen. „Was sagtet Ihr da? ICH? Eine politische Hochzeit?", keuchte ich. „Ja... ich habe bereits jemanden für Euch im Auge. Natürlich berücksichtigte ich, dass Ihr Frauen bevorzugt. Ich werde ihren Einfluss stärken bevor ich sie mit Euch vermähle.", erklärte sie und drehte sich um, um zu gehen. Doch packte ich sie wieder und drückte sie leicht gegen die Wand. „Wie könnt Ihr das tun? Ich liebe Euch! Nur Euch allein! Daenerys, ohne dich bin ich ein Nichts! Ich werfe all mein Vermögen, all mein Hab und Gut, mein Erbrecht und meine Schiffe ins Meer nur um an deiner Seite stehen zu dürfen! Und du... du willst mich mit irgendeiner Hure verheiraten?", knurrte ich. Sie leckte sich nervös über die Lippen. Ihre Augen waren gerötet. „Um ehrlich zu sein war es ihre Idee. Sie ist in der Selben Lage wie Jon Schnee. Sie wird, nachdem wir gewonnen haben, einen Teil Westeros regieren und die hielten nie wirklich zum Rest. Somit heiratet sie Euch." „A... Aber die Eiseninseln gehören dann doch nicht mal mehr zu Westeros!", wand Theon ein. „Das ist wahr. Doch hat sie mir ihre bedingungslose Kooperation versprochen, wenn ich sie mit Euch vermähle und sie somit Euch und die Eiseninseln bekommt.", meinte sie. Ich schluckte und dachte scharf darüber nach wer ein solches Interesse an mir hätte. Und wer war in der selben Position wie... bei allen Götter... „Sie ist ein Bastard! Sie hätte niemals ein Recht darauf Dorne zu regieren!", brüllte ich. „Sie war die Geliebte von Oberyn Martell. Sie zog seine Kinder auf. Sie speiste einst in den Sälen von Doran Martell. Das Volk würde sie als Herrin annehmen. Vor allem mit Euch als Unterstützerin. Und auf Dorne ist es den Menschen egal, ob ihre Lady das Bett mit einer Frau oder einem Mann teilt." „Moment...", wand ich ein. „Ich teile hier das Bett mit niemandem außer Euch! Ich..." „Seid nicht albern, Asha. Ihr tatet es bereits. Mit vielen Frauen außer mir. Mit Huren. Mit Bauerntöchtern. Dienerinnen und nicht zuletzt hattet Ihr sie bereits im Bett.", meinte sie. „A... Aber... aber ich liebe dich, Daenerys!", erklärte ich. „Mag sein. Doch...", sie legte ihre Hand an meine Wange. „Doch müssen wir alle Opfer bringen. Auch du. Ich hatte bereits eine Zwangsehe. So schlimm ist es ni... nun... es ist erträglich... und ich kenne dich. Du wirst ihr zeigen wie sie sich zu verhalten hat." „Aber..." „Nichts aber. Asha, es ist auch nicht angenehm für mich. Doch wirst du es in wenigen Wochen bekannt geben. Und wenn die Zeit reif ist wirst du Ellaria Sand heiraten.", erklärte sie und ging. Ich blieb stehen und starrte ihr fassungslos nach. „Da... Das war ein Witz, oder? Theon das war ein Witz!", keuchte ich. „Asha ich glaube nicht..." „Das muss ein Scherz gewesen sein! Ein böser Scherz! Oder nein! Es ist ein Traum... ich träume! Ich habe eindeutig einen Albtraum.", versuchte ich mir einzureden und begann mir leichte Ohrfeigen zu verpassen. „Wach schon auf...", flehte ich verzweifelt. Theon packte meine Hände und zog sie weg. „Beruhige dich, Asha... das kann nicht ihr Ernst sein! Ich reden mit Ellaria und..." „Nein!", stoppte ich Theon. Ellaria... das war auf ihrem Mist gewachsen. „ICH rede mit Ellaria. Was ihr einfällt so mit mir zu verfahren als wäre ich irgendeine Kuh auf dem Viehmarkt!", knurrte ich und stürmte aus der Tür. Mein Herz schlug für Daenerys. Doch stand es nicht in ihrer Macht mich an Ellaria weiterzugeben. Allerdings wollte meine Wut nicht aufflammen... hatte ich doch nach wie vor die geröteten Augen meiner Königin im Kopf. War ihr eine Träne entkommen, als sie hinausgestürmt war? Oder hatte ich nun komplett den Verstand verloren?
Und nun wieder zum Interview-Teil. Diesmal wieder mit nur einer Frage:
Frage an Daenerys: "Königin Daenerys, was genau empfindet Ihr für Asha?"
Daenerys: "Ähm... Nun ich... ist es überhaupt relevant? Meine Zukunft ist klar, sollte ich den Krieg überleben. Ich werde Jon Schnee heiraten. Asha wird Ellaria heiraten... sollte Asha sie nicht vorher erschlagen was ich so langsam befürchte... Aber... ich kann nicht leugnen dass ich nur ungern Lord Schnee heirate. Er ist ein Tyrann. so sehr er auch den edlen Ritter spielen will so ist er tief im Inneren verdorben. Und Asha... sie ist wild wie die See. Teils erinnert sie mich an den Khal. Sie ist wild, stark und ungezähmt. Nur ich schaffe es sie zu zähmen. Und sie würde jeden Menschen in ganz Westeros eigenhändig erwürgen nur um mich Lächeln zu sehen. Mein Herz schlägt in ihrer Gegenwart wie wild und als Ellaria mit ihrem Angebot zu mir kam fiel mir der Kelch aus der Hand doch... doch ich weiß, dass Asha allein auf Peik am Ende wohl aus einem der Türme springt. So soll sie wenigstens Ellaria haben. Und ich habe Jon Schnee... Einen Bastard so kalt wie Eis... er wird mich in eine kalte Burg im Eis ziehen und... es ist schon wahr, ich bin der letzte Drache und er zerrt mich ins Eis. So muss sich Viserion gefühlt haben... verdammt... ich habe mir um ehrlich zu sein abgewöhnt über mich und Asha nachzudenken. Ich genieße jeden Moment mit ihr. Doch werde ich mein Leben mit Jon verbringen. Immer wenn sich der Gedanke an eine Ehe mit Jon grausam in meinen Kopf schiebt, so trinke ich. Dazu riet mir Tyrion und es funktioniert... so halbwegs. Also ist es irrelevant wie ich für Lady Graufreud empfinde. Nicht wahr? Für uns gibt es wohl keine Zukunft."
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Salzliebe
FanfictionAsha Graufreud wurde von ihrem Onkel Euron entführt und ist nun nicht mehr von Wert im Spiel um den Thron. Doch dank ihres Bruders schafft Asha es wieder ins Spiel zurück und zu ihrer Königin. Denn als sie von Euron mitgenommen wurde war da etwas z...