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Da ich wusste, dass Daenerys niemals Jorah Mormont zu sich ins Bett lassen würde, hatte ich auch keine Bedenken als ich auf mein Schiff ging. Er würde vor ihrem Zimmer wachen. „Asha?", ich drehte mich um. „Theon! Komm, hilf mir mal hier sauber zu machen...", brummte ich. Er nickte und räumte meine Kleidung und Rüstung zusammen, die er auf mein Bett legte. „Haben wir ein Zimmer frei?", wollte ich wissen. „Ähm... n... nein...", gestand er. „Macht's dir was aus, wenn ich bei dir schlafe?", wollte ich wissen. „Nein, nein.", meinte Theon. „Ich schlaf auf dem Sofa. Ist deine Kajüte und dein Bett.", erklärte ich. „Du darfst gerne mein Bett haben und ich schlaf auf dem So..." „Nein! Theon, es ist DEINE Kajüte.", erklärte ich und er beließ es dabei.

Zum gut 10. Mal schüttelte ich das Kissen auf und richtete die Decke perfekt an. Eigentlich war ich ein unordentlicher Mensch aber für Daenerys würde ich jedes Staubkorn einzeln beseitigen. „Klopf, Klopf...", ich drehte mich um und sah den Zwerg, der durch die Tür kam, die ich Idiot offen gelassen hatte. „Lord Lennister... was kann ich für Euch tun?", wollte ich wissen und versuchte ihn von der Karaffe auf dem Tisch abzulenken. Die hatte ich grade mit dornischem Wein aufgefüllt! Nur das Beste für meine Königin. Der war nicht für den Zwerg bestimmt! „Ich wollte Euch sprechen.", erklärte er. „Na gut. Kommt mit, gehen wir an Deck.", erklärte ich. „Das denke ich ist keine gute Idee.", er schloss die Tür wieder. Was wollte der Zwerg denn nun noch von mir? „Ihr habt ein Auge auf die Königin geworfen.", begann er. „Ja. Genauso wie Ser Jorah und so ziemlich jeder der sie jemals gesehen hat. Ihr müsst schon etwas genauer werden, kleiner Lord.", erklärte ich. „Ihr habt mit ihr geschlafen." „Nein.", kam es sofort von mir. „Nicht?", der Zwerg zog eine Augenbraue hoch. „Ihr wollt mir weis machen dass Ihr, Asha Graufreud, die wohl schönste Frau Westeros noch nie angefasst habt? Obwohl ihr mehrfach in ihrem Zimmer geschlafen habt?", wollte er mit hochgezogener Augenbraue wissen. Jetzt war mein schauspielerisches Geschickt gefragt. Ich drehte mich um und stützte mich mit den Händen am Tisch ab. „Ich wollte, Lord Tyrion. Glaubt mir! Ich wollte nichts mehr als das aber... sie hat mir sehr klar gemacht was sie davon hält. Sie sagte mir, dass ich eine großartige Kriegerin sei aber... aber sie will mich nicht. Nicht so.", seufzte ich und ließ mich auf den Stuhl fallen. Tyrion sah mich verwundert an. „Ihr überrascht mich, Lady Graufreud.", gestand Tyrion. „Ich hätte gedacht, dass Ihr sie schon des Öfteren im Bett hattet.", meinte er. Ich lachte bitter auf. „Ich fürchte, Ihr unterschätzt die Königin und Ihr überschätzt meine Fähigkeiten. Die Königin ist glatt wie ein Aal und es ist unmöglich sie zu verführen. Das habe ich einsehen müssen.", seufzte ich und rieb mir die Schläfe. Tyrion nickte. „Dann könnt Ihr Euch mit Ser Jorah zusammen tun.", grinste er. „Ha. Ha. Sehr witzig, Lord Zwerg.", brummte ich. „Entschuldigt, Lady Graufreud. Ich konnte es nicht lassen.", grinste er. „War's das oder wollt Ihr noch weiter den Finger in die Wunde legen?", brummte ich. „Nein, nein. Bin schon fertig.", grinste er und ging. Nun grinste ich. Ich, Asha Graufreud hatte Tyrion Lennister belogen und er hatte mir aus der Hand gefressen. Ich war die Königin der Lügen!

„Das auch?", brüllte er. „Ja! ALLES!", rief ich und meine Eisenmänner verluden die Kisten. „Und wehe einer von Euch fasst das an! Dem schneide ich höchstpersönlich die Finger und Weichteile ab!", rief ich. Die Kisten waren mit allerlei feinen Kleinigkeiten voll. Von dornischem Wein bis Süßigkeiten, gutem Fleisch und Gewürzen. Alles für meine Königin. Nur das Beste vom Besten! Und selbstverständlich alles aus der Kasse der Graufreuds bezahlt. „Lady Graufreud. Sagt bloß Ihr sauft diese süße Pisse?", wollte einer meiner Eisenmänner wissen. Ich zuckte mit den Schulter. „Ich bekomm es runter aber in erster Linie ist es für die Königin. Und du solltest dich etwas besser ausdrücken. Sag nicht süße Pisse zu dornischem Wein! Versucht so was zu vermeiden wenn die Königin da ist.", erklärte ich. „Hä? Die Königin verbietet uns so viel und jetzt sollen wir auch noch wie ein paar hochwohlgeborene Lords reden die nicht ein Haar am Sacke haben?", brüllte er. „JA!", ich brüllte ihn noch deutlich lauter an und er zuckte zusammen. „Damit sie uns nicht noch mehr verbietet.", ich trat näher auf ihn zu und er trat zurück. „Damit sie uns nicht noch mehr verbietet! Je zivilisierter wir aussehen desto weniger wird sie uns kontrollieren und dann kann sie uns nicht so viel verbieten!", brüllte ich. Er stolperte rückwärts über eine Kiste und lag vor mir. „Ist das klar?", wollte ich wissen. „J... Ja... Glasklar, Lady Graufreud...", stotterte er. Ich nickte. „Gut.", dann wand ich mich wieder den Männern zu, die das Schiff beluden. Aber da ich müde wurde und Ser Jorah heute Nacht vor Daenerys Zimmer warten würde, ging ich in meine Kajüte um zu schlafen.

SalzliebeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt