Es dämmerte bereits als ich wieder am Steuerrad stand. Mein Blick auf der Drachenkönigin die an der Seite stand und sehnsüchtig in die Ferne blickte. Ob sie ihre Drachen vermisste? In zwei Tagen währen wir wohl da. Wir steuerten aber nicht Weißwasserhafen an sondern einen etwas kleineren Hafen. Näher an Winterfell. Und so würden wir gleichzeitig oder sogar noch vor dem König des Nordens ankommen. Daenerys ging unter Deck, wohl in ihre Kajüte und auch ich überließ das Steuerrad einem anderen. Aber ich ging nicht in meine Kajüte. Ich ging mir den Schmerz wegsaufen.
„...des dornischen Schwert war gemacht aus schwarzem Stahl und sein Kuss...", sangen sie doch ich hörte es kaum. Ich stand wankend auf und ging an Deck. Ich war besoffen. „Und dann hab ich zu ihr gesagt: Also wenn Ihr mal einen echten Eisenmann ficken wollt statt eines kleinen Schneejünglings, dann stelle ich mich gerne zur Verfügung!", grinste einer meiner Eisenmänner zu meinem Steuermann. „Sicher nicht. Das glaube ich dir nicht!", erwiderte dieser als ich hoch zu ihnen ging. „Und ob! Ehrlich! Die zieht mich in ihr Zimmer, reißt mir die Hose runter und lutscht meinen Schwanz als gäbe es kein Morgen! Ich sag's dir, die kleine Targaryen kann's.", grinste er. „Du hast mit Königin Daenerys geschlafen obwohl ich es verboten habe?", knurrte ich obwohl mir bewusst war, dass er es nicht getan hatte. „Lady Graufreud ich..." „Obwohl du den strickten Befehl hattest sie nicht anzufassen hast du's getan?", ich packte ihn am Kragen und stieß ihn die Treppen runter. Rumpelnd krachte er auf das Deck. „Lady Graufreud... nein! Ich... ich habe sie nicht angerührt!", schwor er. „Und was hast du grade gesagt?", wollte ich wissen und zog ihn am Kragen hoch. „Ich hab doch nur geprahlt!", wimmerte er. „Ach? Du erzählst Lügen über deine Königin?", ich schlug ihm ins Gesicht. Er rappelte sich auf, griff mich an doch ich konterte und er bekam noch eine auf die Nase. Er lag auf dem Boden und ich trat auf ihn ein. Ich ließ meine ganze Wut an ihm raus. Dass ich mich verliebt hatte. Dass ich so dumm war und Daenerys Targaryen mein Herz geschenkt hatte. Dass ich es nicht schaffte, dass sie mich auch liebte bis ich bemerkte, dass der Mann unter mir sich kaum noch rührte. Dann hob ich ihn hoch. „Wer bist du?", wollte ich wissen. „Ro... Roderick Peik...", wimmerte er. Ich packte ihn und warf ihn ins Wasser wo er schreiend landete in die Fluten klatschte. „Lady Graufreud!", keuchte der Steuermann. „Weiter Kurs halten!", befahl ich als ich wieder runter zu meiner Mannschaft ging und weiter trank.
„Asha? Asha?", Theon klopfte mir leicht gegen die Wange als ich die Augen öffnete. Ich lag auf dem dreckigen Boden und hatte meine Füße auf die Bank gelegt. Ich war wohl rückwärts runtergefallen. „Asha? Komm steh auf!", Theon zog mich hoch wobei ich mich kaum rühren konnte. Zu betrunken war ich. Theon legte meinen Arm um seine Schulter und er zog mich so in seine Kajüte.
„Asha? Was ist denn los?", wollte er wissen und drückte mich in sein Bett. „WAS LOS IST?", brüllte ich und starrte ihn an. „Betrunken bin ich!", brummte ich. „Wieso hast du dich so betrunken?", wollte er wissen. „Halt's Maul Theon.", brummte ich. „Nein, Asha. Du warst schon oft betrunken aber diesmal sah es wirklich so aus als würdest du dich halb umbringen wollen! Und hast du ernsthaft einen Eisenmann von Bord geworfen?", wollte er wissen. „Er hat es verdient! Er hat gesagt, dass Daenerys seinen kleinen Schwanz gelutscht hat aber sie würde das nie zulassen sie..." „Verdammt, Asha! Wieso berührt sie dich so?", wollte er wissen und drückte mich in die Matratze, damit ich nicht um mich schlagen konnte. „WEIL ICH SIE LIEBE VERDAMMT!", schrie ich und Tränen rannen aus meinen Augen. Das fühlte sich komisch an. Ich hatte seit ich ein kleines Kind war nicht mehr geweint. Theon ließ mich vor Schrecken los. „Ich liebe sie, Theon. Und das habe ich ihr gestern gestanden. Ich liebe sie so sehr dass es weh tut aber sie... sie wird Jon Schnee heiraten! Was will sie auch mit mir? Ich bin doch nichts wert für sie.", weinte ich. Theon starrte mich nur an bevor er mich in seine Arme zog. Ich versuchte mich aus seinem Griff zu lösen allerdings war er stark und ich betrunken. „Asha... ich wusste nicht, dass es dir um Gefühle geht.", erklärte Theon. „Sei still und lass mich los!", ich versuchte weiter aus seinen Armen zu entkommen als ich ihn endlich von mir stieß starrte ich ihn wütend an. Wobei sich meine Wut nicht gegen Theon richtete. Aber gegen alles andere! „Wieso sollte ich sonst so an ihr hängen? Theon, wenn es mir nicht um Liebe ging hätte ich alle Huren um Drachenstein gevögelt aber nein! Nur sie... und die eine in Braavos aber seit ich sie wirklich kenne habe ich niemand anderen mehr genommen!", schrie ich unter Tränen. Theon sah mich mitleidig an als ich den leeren Becher vom Tisch schlug, welcher scheppernd gegen die Wand knallte. Ich schlug auf den kleinen Tisch und stützte dabei mein gesamtes Gewicht sowie meine Kraft darauf, was einen riss im Holz zur Folge hatte. „Wieso, Theon? Wieso kann sie mich nicht lieben? Ich weiß wieso aber... wieso kann sie nicht über den ganzen Dreck hinwegsehen?", Tränen rannen unkontrolliert meine Wangen herunter und ich würde am liebsten mit einem Stein um den Fuß gebunden von Bord springen. Theon ließ mich toben und weinen. Und ich versuchte irgendwie die schmerzhafte und unangenehme Mischung aus Wut und Trauer in den Griff zu kriegen wobei ich alles, was mir in den Weg kam kurz und kleine schlug.
Nachdem ich noch mehr zerschlagen hatte, mehr geweint hatte und Theon letzen Endes meine Arme festhielt und mich nicht mehr los ließ konnte ich mich beruhigen. Wobei beruhigen falsch war. Ich hatte nur einfach keine Kraft mehr und saß auf dem Stuhl. Theon hatte mir einen nassen Lappen gegeben, mit dem ich mein Gesicht halbwegs säuberte. „Theon... du warst ja auch mal besser bestückt... wie hast du's mit den Frauen gemacht? Hattest du in Winterfell eine Geliebte?", wollte ich wissen und schämte mich dafür, dass ich meinen kleinen Bruder mit so etwas belästigte. „Nein. Ich muss die enttäuschen. Ich hatte früher viele Frauen manche sogar freiwillig, unbezahlt und ohne, dass ich ihnen drohen musste aber... geliebt habe ich keine.", gestand er und kratzte sich verlegen am Hinterkopf. Ich wuschelte ihm durch die rotbraunen Locken. „Ach Theon... du bist nicht wirklich hilfreich.", seufzte ich und stand auf um mich auf die Couch zu legen. Mein ganzer Körper war schwer vom Alkohol doch etwas vertrug ich noch also griff ich nach dem Weinschlauch. „Asha, du hast genug.", bemerkte Theon. „Noch lange nicht.", ich trank gierig bis mir der Wein aus den Mundwinkeln lief. Er war nicht gut. Er war sauer aber stark alkoholisch. „ASHA NEIN!", er zog mir den Weinschlauch weg und ich funkelte ihn wieder böse an. „Gib ihn wieder her.", knurrte ich. „Nein. Asha bitte, tu mir den Gefallen! Du hast genug. Schlaf dich aus. B... Bitte.", er sah mich bettelnd an und erinnerte mich wieder an den weinerlichen was auch immer er damals war, den ich in den Hundezwingern von Winterfell gefunden hatte. „Von mir aus.", brummte ich und Theon warf mir mit einem leichten Lächeln eine Decke über. „Schlaf gut, Asha. Und bitte... mach dir nicht zu viel Sorgen.", bat er. „Pah! Jon Schnee wird die Frau die ich liebe ficken und heiraten. Über was sollte ich mir Sorgen machen...", brummte ich und Theon blies mit einem Seufzen die Kerze aus.
DU LIEST GERADE
Salzliebe
FanfictionAsha Graufreud wurde von ihrem Onkel Euron entführt und ist nun nicht mehr von Wert im Spiel um den Thron. Doch dank ihres Bruders schafft Asha es wieder ins Spiel zurück und zu ihrer Königin. Denn als sie von Euron mitgenommen wurde war da etwas z...