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Der Drache landete mit Daenerys und ich kniete nieder. Ich riss an der Kette und Cersei fiel auf alle viere. Ebenso knieten die anderen nieder. Ich drückte Theon die Kette in die Hand. So hätte ich meine Arme für meine Frau frei. Ich hörte Schritte. Daenerys kam problemlos vom Drachen. Schritte über den Platz bis ein paar hellbraune Stiefel vor mir stehen blieben. „Steh schon auf und begrüße mich.", hörte ich meine Frau. Ich lächelte und stand auf. „Es freut mich dich wieder zu sehen, Daenerys.", lächelte ich und sah ihr endlich wieder in die violetten Augen. Ich legte meine Hand an ihre Wange und sah ihr tief in die Augen. „Ich habe dich so vermisst, auf See.", ich presste meine Lippen auf ihre und sie erwiderte meinen Kuss sofort. Sanft löste ich mich von ihr. „Heute Nacht zeige ich dir, wie sehr ich dich vermisst habe. Doch den Tag wirst du regieren müssen.", hauchte ich gegen ihre Lippen. Sie gab mir noch einen kurzen Kuss, bevor sie sich straffte. „Liebste, Daenerys!", verkündete ich und meine Stimme schallte über den Hof. „Ich schwor dir am Tag unserer Hochzeit meine Liebe und Treue! Versprach dir drei Geschenke! Die Herrin der Eiseninseln schenkte dir natürlich ein Schiff wie es die Welt noch nicht sah! Und heute, Liebste, schenke ich dir den Thron von Westeros und die Krone!", verkündete ich. Jubel brach von allen Seiten aus. Daenerys lächelte, bis ihr Blick auf Cersei fiel. „Ser Jaime!", rief Daennerys als Cersei ihren wütenden Blick erwiderte. Cerseis Blick zeigte reinen Hass. Doch Daenerys wusste um ihren Triumpf. „Meine Königin.", Jaime trat neben sie. „Jaime... Liebster Bruder... bitte... töte sie... TÖTE SIE!", brüllte sie verzweifelt und zappelte an der Kette. Theon hielt sie. Jaime sah seine Schwester an und kniete vor ihre auf den Boden um mit ihr auf Augenhöhe zu sein. „Cersei, Liebste Schwester, ich habe mit Daenerys geredet! Sie wird eine gute Königin sein. Vertrau mir! Sie versprach mir dich gehen zu lassen! Bitte, ergib dich! Wir beide leben gemeinsam in den freien Städten und ziehen unser Kind groß! Nur du, ich und das Kind! Bitte, lass nicht noch eines unserer Kinder wegen diesem verfluchten Thron sterben.", flehte er. Cersei starrte ihn an. „Jaime... DU IDIOT! Töte sie! Töte sie du Dummkopf! Bring sie um! Töte dir Huren! Töte sie alle!", brüllte Cersei. Jaime wich zurück. „Cersei, bitte. Lass uns das Kind nehmen und gehen! Ich flehe dich an!" „ES GIBT KEIN KIND DU IDIOT! Ich war nicht mehr schwanger, seit ich Tommen in mir trug! Ich habe gelogen um dich zu halten! Verdammt und jetzt töte sie!", brüllte sie und zappelte. Jaime trat zurück. „Nein... Cersei du lügst... bitte... sag mir wo unser Kind ist!", bat Jaime. „Es gibt kein Kind, Jaime! Sie sind alle TOT! Joffrey, Myrcella und Tommen! Das waren unsere Kinder! Nach Tommen kam kein Kind mehr!", rief sie aus. „Was?" „DU IDITO! BRING SIE UM! TÖTE SIE ALLE! TÖTE SIE ALLE! TÖTE SIE ALLE!", rief sie immer wieder aus. Ich starrte sie an. „Mmh... ist es der Inzest oder ist es der Thron der die Leute durchdrehen lässt?", brummte ich und packte Cersei am Kragen. Victarion riss sich den  Ärmel ab und knebelte Cersei damit. „Töte sie alle!", war das Letzte, was sie brüllen konnte. „Jaime, Ihr dürft mit ihr gehen, wenn Ihr wollt.", gestattete Daenerys. „Was soll ich mit ihr?", Jaime sah sie traurig an. „Das ist doch nicht mehr meine Schwester! Das ist eine Verrückte! Ich weiß nicht was ich mit ihr tun soll! Nehme ich sie mit, so wird sie alles versuchen um wieder aufzusteigen!", erklärte er. Ich nickte und sah Daenerys an. „Sie wird eine Anhörung bekommen. Doch Jaime, es wird nicht darauf ankommen ob sie lebt oder stirbt. Im Prozess... bei dem was sie getan hat... es wird nur darauf ankommen wie sie stirbt. Der Einzige Grund sie am Leben zu lassen wäre eben unsere Abmachung.", bemerkte Dany. Jaime sah Cersei an. „Cersei... bitte versprich mir, dass wir beide einfach gemeinsam leben können. Weg vom Thron. Weg von allem, was uns Vater einst nahm! Vater verheiratete dich einfach so um dich mir weg zu nehmen! Bitte... lass uns so leben wie wir es einst wollten!", flehte er. Victarion löste ihren Knebel. „JAIME! TÖTE SIE! TÖTE SIE ALLE!", brüllte sie aus Leibeskräften bevor Victarion sie wieder knebelte. Jaime schüttelte traurig den Kopf. „Führt sie vor Gericht... Königin Daenerys, richtet Cersei. Ich vertraue auf Euer rechtes Urteil.", hauchte er und ging davon. Ich knickte meinen Arm ab und trat neben Daenerys. „Darf ich Euch zu Eurem Thron geleite, liebste Königin?", lächelte ich. Sie nickte und nahm meinen Arm als wir uns auf den Weg machten. „Asha! Du blutest am Kopf!", bemerkte Daenerys. „Das war noch mein Glück! Eine Sekunde länger und ich hätte geendet wie Oberyn Martell! Doch Victarion und Theon retteten mich. Siehst du den Kopf am Speer den Clegane da trägt? Das ist sein Bruder. Der Berg.", lächelte ich. Sie starrte den Schädel an. „Götter... ist das ein Mensch?", hauchte sie. Ich zuckte mit den Schultern. „Ich habe nicht die geringste Ahnung. Doch komm. Der Thron wartet darauf, dass endlich eine Targaryen auf dem Thron sitzt.", lächelte ich. „Wie geht es den Kindern?", wollte ich wissen. „Prächtig!", sie schloss die Augen und schüttelte leicht den Kopf. „Rodrik kommt nach deinem Haus." „Wie das? Ich sah ihn doch erst einmal!" „Genügte anscheinend! Er ist fordernd. Sehr! Ich danke dem Ertrunkenen, dass er dich in mein Leben gebracht hat! So hat Rodrik eine starke Hand die ihn erzieht!", bemerkte er. Ich grinste. „Den Jungen erziehe ich zu einem anständigen Mann!", grinste ich. „Und wie geht es Rhaenys?", wollte ich wissen. „Sehr gut! Dafür, dass sie einen solchen Bruder hat ist sie ebenso stark!" „Ich freue mich darauf, wenn die beiden Quälgeister durch die Burg sausen und ich ihnen hinterher jagen darf, damit du etwas Ruhe bekommst.", lächelte ich und hauchte ihr einen Kuss auf den Scheitel. „Ich weise die Diener später an das Schlafzimmer des Königspaars zu beziehen. Heute Nacht, wenn ich alle ersten Regierungsangelegenheiten geklärt habe und den Krieg beendet habe, dann zeige ich dir die ganze Nacht, was im letzten Jahr ohne dich so sehr vermisst habe.", raunte sie mir ins Ohr. Ich grinste. „Ich muss gestehen, ich hatte Angst, dass du es nicht aushältst, ein Jahr ohne mich." „Du hattest Angst, ich suche mir eine Gespielin?", grinste sie. „Ich fürchtete teils... aber ich vertraue dir blind." „Zu Recht! Asha ich lebte ein Jahr abstinent!", erklärte sie und streckte sich, um mit ihrem Mund nah ein mein Ohr kommen zu können. „Du kannst dir kaum vorstellen wie sehr ich dich in diesem Moment begehre! Ich würde dir am liebsten hier und jetzt die Kleidung vom Leib reißen und da wären mir die Blicke aller anderen egal! Am liebsten würde ich dich hier und jetzt nehmen. Aber wir müssen uns beide gedulden. Bei Sonnenuntergang werde ich mich zurückziehen. Tyrion wird mit unseren Kindern wohl bald am Hafen sein. Tyrion wird über Nacht für mich regieren. Er will Cersei nicht sehen. Aus Angst, er könnte eine Dummheit begehen wenn er sie sieht. Wie geht es deinem Kopf?" „Gut genug um mich die ganze Nacht um meine Frau zu kümmern.", grinste ich und drückte sanft ihren Arm. Das Jahr ohne Daenerys hatte auch an mir gezehrt. Vor allem, da es fast ein einhalb Jahre her war, dass wir körperlich waren.

Cersei wurde neben uns her gezerrt bis sie vor den Stufen auf die Knie gestoßen wurde. Ich geleitete Daenerys zum Thron. Sie sah den eisernen Thron von Westeros an und strich über die Schwerter aus dem er bestand. „Dreh dich zu deinem Volk, Liebste.", hauchte ich an ihr Ohr und sie gehorchte. Wir sahen in die Gruppe. Alles war voll. Meine Männer. Die Unbefleckten. Theons Männer. Ellarias Männer und auch Ellaria selbst erkannte ich hinten! Auch einige aus Königsmund waren eingetreten. „Volk von Westeros! Wir haben schwere Zeiten hinter uns!", verkündete Daenerys und sah mich auffordernd an. Ich nickte verstehend. Ich wusste, was sie wollte. Ich hatte gekämpft. Ich hatte die Strapazen des Krieges am eigenen Leib erfahren. „Dieser Krieg war lange. Seit sechs Jahren wütet der Krieg in Westeros! Denn die Maester werden den Anfang des Krieges mit dem Tod König Robert Baratheons betiteln! Viele fielen! Brüder und Väter fielen. Schwestern, Mütter und Frauen wurden geschändet! Der Krieg hat wie eine Bestie in Westeros gewütet! Die Dunkelheit hat uns verschlungen! Doch wir überlebten! Wir überlebten den Nachtkönig! Wir überlebten den grausamen Kindskönig Joffrey! Wir überlebten die irre Königin Cersei! Wir überlebten. Wir sahen zu wie sich die Eiseninseln abspalteten. Wir sahen, wie sich der Norden abspaltete! Und nun ist alles geeint! Die Eiseninseln stehen unter Daenerys Kontrolle. Zumindest stehen die Eiseninseln unter meiner Kontrolle und ich stehe zu meiner Frau! Der Norden gehört Sansa Stark! Ihr Mann ist Theon, mein Bruder! Ellaria Sand hat die Kontrolle über Dorne! Sie steht zu uns! Westeros ist geeint! Der Tag bricht an! Die lange Nacht ist vorbei, der Sommer kommt!", verkündete ich und zog die Krone von Westeros. Ich trat hinter Daenerys. Sie hob ihr Haupt und ich setzte ihr die Krone auf den Kopf bevor ich zurück trat. „Lang lebe Königin Daenerys! Erste ihres Namens! Königin der Andalen und der ersten Menschen! Einzige wahre Königin von Westeros!", rief ich aus. „Lang lebe Königin Daenerys! Lang lebe Königin Asha! Lang lebe Königin Daenerys! Lang lebe Königin Asha!", riefen sie aus und ich führte Daenerys zum Thron. „Ich schenkte dir ein Schiff.", hauchte ich an ihr Ohr. „Ich schenkte dir die Krone von Westeros. Ich schenke dir den Thron von Westeros.", hauchte ich und sie setzte sich. Ich stellte mich an ihre Seite und sie nahm sanft meine Hand. „Kniet nieder vor der Königin!", rief einer und das Volk fiel auf die Knie. Ich wollte ebenso doch Daenerys hielt mich hoch. Ich sah sie an. „Wir sind einander ebenbürtig, Liebste. Vergiss das nie.", lächelte sie und ich nickte.

Der Tag verging schleppend. Daenerys unterzeichnete tausende von Briefen. Und ich ließ mich von einem Maester versorgen. Ließ mir die Kopfwunde nähen und so weiter. Anscheinend war mein Kopf doch recht in Mitleidenschaft gezogen worden. Der Berg hatte ganz schön zugedrückt. Allerdings ging es. Ein dicker Verband zierte nun meinen Dickschädel. „Königin Graufreud.", ich drehte mich um als ich gerade auf dem Krankenbett saß. Ich sah mich um. „Lord Tyrion! Wie geht es Euch?", lächelte ich und sah ihn an. „Gut, gut. Ihr habt das wirklich nicht schlecht gemacht.", bemerkte er. „Ich danke Euch.", grinste ich und stand auf. „Einen Krieg geführt und halbwegs in einem Stück überlebt für Lord Zwerg! Vergebt, aber ich tat es eher für Daenerys als für Euch.", grinste ich und trank einen kleinen Schluck von meinem Mohnblumensaft. So ging es mir deutlich besser und die Kopfschmerzen schwanden. „Daenerys ist für die Rolle einer Königin geboren! Wahrlich, sie macht es gut. Der Krieg ist beendet. Es ist vorbei.", lächelte der Zwerg von dem sichtlich etwas abfiel. „Den Göttern sei Dank.", grinste ich und stand auf. Leicht pochte mein Schädel doch ich ignorierte es. „Wann löst Ihr Daenerys ab?", wollte ich wissen. „In einer Stunde.", bemerkte er. Dann fiel mir auf, was ich fragen wollte. „Wo sind meine Kinder?" „Ihr seid kinderlos.", lächelte der Zwerg. Wäre er nicht so verdammt gut in der Politik würde ich den Zwerg für diese Bemerkung persönlich aus dem Fenster werfen! „Daenerys Kinder sind meine Kinder! Verdammt wo sind sie?", knurrte ich. „Sie sind in den königlichen Gemächern. Zumindest im Zimmer daneben.", bemerkte er. Ich nickte und ging los.

Langsam und andächtig trat ich in den Raum. „Rodrik? Rhaenys?", lächelte ich und trat langsam ein. Ein Glucksen kam von meinem Sohn als ich näher zur Wiege trat und hinein sah. Rodrik saß aufrecht. Sein silbernes Haar hing ihm ins Gesicht und er sah mich mit großen violetten Augen an. Ich hob ihn hoch. „Beim Ertrunkenen... du bist schwer.", lächelte ich und er klammerte sich an meine Schulter. Rhaenys wimmerte und so hob ich sie ebenso hoch. Ein Kind an je einer Schulter. Götter hätte man mir vor zwei Jahren gesagt, ich würde am Ende des Krieges in der Ehe und mit zwei Kindern enden, so hätte ich mich von den Klippen gestürzt. Doch nun wollte ich nirgends anders mehr sein.

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