Ich hatte mir mein dunkelgrünes Hemd angezogen und meine dunkelgrüne, lange Jacke. Ich saß auf dem Platz am Ende der Tafel und wartete. Es war der höchste Stuhl. Der, des Lords. Die Tür schwang auf und ein Wachmann trat herein. „Bei den Göttern es ist also wahr.", gerade als der Wachmann etwas sagen wollte drängte sich der alte Lord Sparr vorbei. Seinen Vornamen kannte ich nicht. Man nannte ihn nur: Der Sparr. Sein Sohn und Erbe stand an seiner Seite. Steffarion Sparr. „Ihr lebt.", bemerkte der junge Erbe. Ich nickte. „Ja. Ich lebe und habe meine Lebenszeit nicht verschwendet. Setzt Euch.", befahl ich und die beiden nahmen Platz. Das Haus Sparr war ein recht kleines Haus auf Gross Wiek, eine Insel der Eiseninseln. Ihr Gebiet war recht klein. Es war nur sechs Wegstunden vom Land der Guthbruders entfernt. Steffarions Umhang zierte ihr Wappen. Es zeigte ein gelbes Schrägkreuz auf blauem Grund. Es klopfte. „Ja?", rief ich. Erneut öffnete sich die Tür und Lord Guthbruder trat zusammen mit Lord Merlyn ein. Sie waren wohl zusammen gereist. Auch sie waren beide Lords von Gross Wiek. Ihre Erben gingen hinterher. „Lady Graufreud. Schön Euch wiederzusehen.", lächelte Meldred Merlyn, Lord von Kieslingen. Er war schon immer ein Unterstützer von mir. Schon als das letzte Mal ein König gewählt wurde, beim Königsthing, konnte man ihn nicht von Euron überzeugen. „Lord Meldred. Was für eine Freude Euch wiederzusehen.", lächelte ich. „Ebenso. Und Ihr habt Euch endlich den Thron geholt.", lächelte er. Da er keinen Erben hatte, soviel ich wusste, war er allein und trug auf seiner Brust sein Wappen. Zwei grüne Wasserabflüsse auf weißem Grund. Lord Guthbruder räusperte sich und lenkte damit meine Aufmerksamkeit auf sich. „Lord Gorold Guthbruder. Es ist schon wieder eine Weile her.", lächelte ich. „Ja... das letzte Mal als ich das Knie vor Eurer Königin beugen musste.", brummte er. Ich nickte. „Ja. Aber nun haben wir eine Verbündete mit Drachen.", lächelte ich. Bei Lord Guthbruder war ich vorsichtig. Er trug Verräter-Blut in sich. Denn einer seiner Vorfahren war im Zeitalter der Helden König der Eiseninseln gewesen. Dafür hatte er gewartet bis der alte König verstarb. Ein Königsthing wurde einberufen während der Sohn des toten König, Torgon Graueisen, fort war. Urragon Guthbruder tötete alle aus der Familie des alten Königs. Als Torgon zurückkehrte rebellierte er. Fand viele Unterstützer da ein Guthbruder nie ein guter König sein könnte. Sogar die Priester und Kapitäne des Königs unterstützten ihn. König Urragon Guthbruder wurde von seinen eigenen Kapitänen in Stücke gehackt. Das sagte doch schon einiges aus. „Setzt Euch, Lord Guthbruder.", meinte ich und er nickte. Als er mir den Rücken zudrehte erkannte ich sein Wappen. Das schwarzgoldene Schlachthorn auf dunkelrotem Grund. Das Haus Guthbruder war leider auch ebenso wichtig wie verräterisch. Es hatte viele Nebenlinien verteilt auf Alt Wiek und Orgmont. Haus Guthbruder von Schotterstein, Orgmont, Leichensee, Krähenspitz, Niederbinge und natürlich der Haus Guthbruder von Hammerhorn, dessen Vertreter sich nun setzte. „Wie geht es Hammerhorn?", wollte ich wissen. „Nun... der letzte Sturm hat die Hartsteinhügel ganz schön erschüttert. Meine Burg hat auch darunter gelitten. Doch steht Hammerhorn wie seit Jahren in den Bergen.", lächelte er. Ich nickte. „Schön.", meinte ich und sah auf. „Lord Harlau! Ich habe Euch noch gar nicht bemerkt.", bemerkte ich. „Nun... ich wollte Euch nicht unterbrechen.", lächelte mein Onkel Rodrik Harlau Lord von Zehntürmern. „Ich muss zugeben, ich habe Euch nicht erwartet. Ich dachte, Ihr würdet Eure Schwester als Vertreterin zählen.", lächelte ich. „Gwynesse?", er sah mich fragend an. „Ich rede von meiner Mutter! Alannys!", meinte ich. „Oh... ja... Ihr habt Recht. Aber ich... nichts gegen Eure Mutter aber... nun..." „Ihr könnt sie nicht ausstehen.", lächelte ich. „Nun ich..." „Es ist in Ordnung. Sie stand kurz vor der Geburt des Sohnes des Verräters Euron.", verkündete ich. Verwirrtes Raunen ging durch die Reihe meiner Gäste. „Ich stach sie nieder. Tötete den Verräter-Bastard noch im Mutterleib. Ihr geht es gut. Meine Mutter wird sich bald erholt haben.", meinte ich. Rodrik nickte. „Gut...", seufzte er und spielte mit dem Saum seines Umhangs, welcher von seinem Wappen geziert wurde. Eine silberne Sense auf schwarzem Grund. „Vergebt, Lady Graufreud. Ich bin spät.", Lord Germund Botlin von Herrenhort trat herein. Auf seiner Brust prangte sein Wappen. Ein Schwarm Fische auf hellgrünem Grund. Nun eigentlich war Lord Germund stark mit den Graufreuds verbunden. Allerdings hatte ich da eine Kleinigkeit getan... vor Jahren! Ich war nun mal kein Unschuldslamm auch, wenn ich Frauen bevorzugte hatte ich in der Vergangenheit einiges an Mist gemacht... „Wie geht es Eurem Sohn?", lächelte ich. „Nach wie vor ist er ein Mündel von Lord Baelor Schwarzfluth...", brummte er. „Ich sprach von Eurem Erben. Von Balon.", meinte ich. „BALON!", brüllte er uns sein Sohn kam herein gerannt. Er war gewachsen. Ich kannte ihn als pickeligen Jugendlichen. Nun sah er seinem Vater sehr ähnlich. Er war zu einem jungen, starken Eisenmann herangewachsen. „Setzt Euch. Beginnen wir über die Zukunft zu sprechen.", meinte ich und setzte mich.

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Salzliebe
FanfictionAsha Graufreud wurde von ihrem Onkel Euron entführt und ist nun nicht mehr von Wert im Spiel um den Thron. Doch dank ihres Bruders schafft Asha es wieder ins Spiel zurück und zu ihrer Königin. Denn als sie von Euron mitgenommen wurde war da etwas z...