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Vor ihrer Tür atmete ich ein paar Mal durch. Wie konnte sie es wagen? Ich stampfte durch die Burg unfähig einen genauen Gedanken zu fassen. Ich brauchte jetzt jemanden, an dem ich meinen Frust raus lassen könnte.

Vor der Burg schneite es und es stürmte. „Hey! Hey Ares! Wo bist du?", zischte der blonde Schankbursche von vorhin. „Kleiner, komm mal her!", rief ich. Der Junge schnellte herum und starrte mich an.„Hörst du nicht? Du sollst herkommen!", er starrte mich nur weiter an. „Was willst du?", wollte er verwirrt und ängstlich wissen. Mit schnellen Schritten stand ich bei ihm und packte ihn am Kragen. Er schrie kurz auf. „Du hast zu gehorchen wenn eine Lady dich ruft und sie mit dem gebührenden Respekt anzusprechen!", knurrte ich und stieß ihn in den Dreck. Rücklings lag er im Schlamm und kroch von mir weg bis er an die Wand des Schweinestalls stieß. „Dir bring ich Manieren bei.", ich hob meine Faust und wollte ihm gerade die Nase brechen als mich plötzlich jemand zu Boden riss. Mit einem Keuchen landete ich im Dreck. Wütend stieß ich die Person von mir die sich so schnell wie möglich aufrappelte. Als ich aufsprang starrte ich das Mädchen vor mir an. Sie war deutlich größer als der Junge und auch größer als ich. Sie war vielleicht 1,70m groß. Also nur zwei Zentimeter größer als ich. „Fluppi, lauf!", schrie sie dem Jungen zu der immer noch im Dreck lag und uns panisch ansah. „Du kleine Göre...", knurrte ich, zog mein Schwert und schlug zu. Das Mädchen packte blitzschnell eine Metallstange aus der Schmiede neben uns und wehrte meinen Schlag gerade noch so ab. Ich sah ihr an wie ihr der Schlag gegen die Stange weh tat, da das natürlich ungefedert aufs Handgelenk ging. Aber anders hätte ich ihr den Schädel gespalten. Wütend riss ich ihr die Stange aus der Hand, steckte mein Schwert weg und zielte mit meinem Handrücken auf ihre Wange. Frech wich sie meinem Schlag aus. „Lady Graufreud, vergebt mir meine Frechheit allerdings sind wir Diener von Lady Stark und...", weiter kam sie nicht denn ich schlug ihr meine Faust ins Gesicht. Keuchend fiel sie zu Boden. Ich setzte mich auf sie und schlug weiter auf sie ein während sie ihr Bestes gab sich zu wehren. Hin und wieder verpasste auch sie mir eine. „Ihr dreckigen Stark-Verliebten... Euer Lord ist ein Nichts!", knurrte ich. Sie stieß mich weg und rappelte sich auf. Schützend trat sie vor den Jungen statt zu laufen. Wie dumm von ihr. „Du kleine, dreckige...", ich packte die Eisenstange und schlug zu. Ich traf direkt ihre Schulter und sie kippte zur Seite. „LUISA!", schrie der Junge unter Tränen. Der Junge war recht klein. Vielleicht 1,61m groß. Das Mädchen wollte sich aufrappeln nachdem sie mit dem Gesicht im Dreck gelandet war doch schlug ich erneut zu. Sie schrie nicht. Gab nur ein schmerzhaftes Stöhnen von sich. Stand aber wieder auf und diesmal ließ ich sie. Über ihr Gesicht lief Blut. „Ich... ich möchte... ich möchte die Gäste der Starks nicht schlagen...", keuchte sie. Ich grinste. „Pech. Ich will nämlich grade sehr gerne die Diener der Starks schlagen!", grinste ich. Und holte erneut aus. „ARES! HILFE! ARES! LIEBLING! HILFE!", schrie der Junge panisch in Richtung Schmiede als die Eisenstange erneut zuschlug. Sie wich aus und packte die Stange. Panisch starrte sie mich an. „Fluppi, LAUF! Lauf doch!", brüllte das Mädchen den Jungen an als ich ihr die Stange wieder entriss, sie weg warf und mein Schwert zog. „Na warte du kleine...", ich holte aus. Das Mädchen wich zurück, stolperte und lag im Dreck. Grinsend stellte ich mich über sie. „Sag gute Nacht.", grinste ich und holte weit aus wobei ich direkt auf ihren Kopf zielte. „NEIN!", der Junge sprang auf meinen Rücken und klammerte sich an mir fest. Ich versuchte ihn abzuschütteln doch hielt er sich fest. „LASS SIE IN RUHE!", schrie er während ich nach ihm schlug. Langsam erschöpfte mich dieser Mist hier und meine Wut ebbte ab. Ich schaffte es den Jungen am Kragen zu packen und stieß ihn zu Boden wobei er auf dem Mädchen liegen blieb die versuchte aufzustehen. Beide rappelten sich auf und erneut drückte sie ihn hinter sich. „Las... Lasst uns... lasst uns gehen! Er... er hat nichts getan...", keuchte sie und stand taumelnd vor mir. Ich steckte mein Schwert weg. „Eines muss man dir lassen. Zäh bist du ja.", brummte ich. Sie keuchte laut. „Da... Danke, La... Lady Graufreud.", keuchte sie lächelnd. „Aber er hat nicht gehorcht er..." „Vergebt, aber er hat Euch nicht gehört. Aber... wenn Ihr Eure Wut an jemandem auslassen wollt... dann an mir!", sie breitete einladend die Arme aus um mir eine hohe Trefferfläche zu geben. „Aber lasst ihn in Ruhe. Er hat nichts getan." „Dein Bruder?" „Nicht laut unserem Blut aber ja. Er ist quasi mein kleiner Bruder. Ich beschütze ihn bis zum Schluss.", keuchte sie. Ich nickte. Das kannte ich. „Ich habe meine Wut bereits ausgelassen.", der Junge sprang vor das Mädchen und hielt sie knapp fest als sie zusammen sackte. Grade so konnte er sie stützen. „Wenn... wenn Ihr... wenn Ihr Eure Wut an jemandem auslassen müsst... da... dann fordert Lord Bas... Lord Schnee heraus.", keuchte sie. „Wolltest du ihn gerade Lord Bastard nennen?", grinste ich. „Nein!", kam es sofort von ihr. Ich grinste. „Glaubst du, Lord Schnee kann mich besiegen?", grinste ich. Nun zogen sich auch ihre Mundwinkel hoch. „Ich hoffe, Ihr besiegt ihn. Am besten bis zum Tod.", keuchte sie. „Aber du trägst doch da ganz stolz seinen Schattenwolf.", ich deutete auf ihr Wollhemd mit dem Schattenwolf darauf. „Und wenn ich in Dorne leben würde, würde ich die Sonne und den Speer tragen. Und wenn ich auf Peik leben würde, würde ich Euren Kraken tragen. Ich bin hier geboren also diene ich den Starks. Dafür kann ich nichts.", brummte sie und Blut lief aus ihrem Mundwinkel. Ich lächelte. „Da.", ich reichte ihr die Metallstange und sie stützte sich darauf. Der Junge half ihr. „Du gefällst mir. Du hältst mehr aus als so mancher Mann.", lächelte ich. „Ich danke Euch, Lady Graufreu...", sie kippte um. Ich und der Junge griffen nach ihr und halfen ihr wieder auf. „Danke ich... danke.", meinte sie und humpelte zu einer Bank auf die sie sich setzte. „Komm, ich bring dich heim. Wir sind fertig.", meinte der Blonde und legte ihren Arm um seine dürren Schultern. Sie versuchte so wenig Gewicht wie möglich auf den Jungen zu stützen. „Ich entlasse euch für heute. Gute Nacht.", meinte ich und ging. „Gute Nacht, Lady Graufreud.", hörte ich die Beiden. Ein junger, muskulöser Mann kam mir entgegen. „Guten Abend, schöne Frau...", mit einem Faustschlag ins Gesicht unterbrach ich ihn und er stolperte zur Seite. „Zicke...", knurrte er und ich holte erneut aus. „Ares!", hörte ich den Jungen. „Fluppi, bleib doch von dem Weg! Der ist doch der größte Idiot der..." „Kleiner!", grinste der Junge doch ich packte ihn und drückte ihn an die Wand. „Wie hast du mich genannt?", knurrte ich und er sah mir in die Augen. Das verletzte Mädchen stolperte neben mich und zog ein Messer welches sie ihm an die Kehle hielt. Sie hatte es bei unserem Kampf nicht gezogen. „Ares, du dreckiger kleiner Bastard.", knurrte das Mädchen während ich ihn fest hielt. „Tu ihm nichts. Dich kann man dafür bestrafen.", meinte ich und stieß den Jungen in den Schnee. „Mich nicht. Denn er hat die Lady von Peik beleidigt.", ich zog mein Schwert. „Bei allen Göttern... Lady Graufreud ich wusste nicht, dass Ihr...", schon rammte ich ihm mein Schwert ins Herz. „ARE...", das Mädchen hielt den Jungen fest und hielt ihm den Mund und die Augen zu. „SSh... besser so. Morgen wirst du froh sein.", meinte sie und zog ihn taumelnd weg wobei sie ihn gut festhielt. Wie sie trotz ihrer Wunden den Kleinen halten konnte war mir ein Rätsel. Doch ich sah, dass sich im Schnee hinter ihr eine Blutspur zog. Vielleicht würde sie die Wunden, die ich ihr zugefügt hatte ja nicht überleben. Leid täte es mir nicht. Und um den toten Jungen da im Dreck tat es mir auch nicht leid. Es hatte ja was gebracht. Ich könnte nun in Frieden schlafen.

SalzliebeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt