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Völlig verkatert wachte ich auf. Aber nicht in meinem Zimmer. Im Schlafzimmer des Lords... also doch mein Zimmer. Aber wo hatte dann meine Mutter die Nacht verbracht? Naja egal. Solange sie nicht neben mir lag und ich am Ende noch über Nacht mit meiner verhassten Mutter gekuschelt hatte war alles gut. Aber warum roch es hier drin nach Blut? Ich sah kein Blut an mir. Ich blutete auch nicht. Ich hatte gestern begonnen mit meinem Onkel zu trinken nachdem ich offiziell zur Herrin der Eiseninseln ernannt wurde und dann... nichts. Keine Ahnung was dann passiert war. Die Tür ging auf und eine junge Frau kam herein. „Guten Morgen, meine Lady.", lächelte sie und brachte mir eine Schüssel mit gesüßtem Haferbrei. „Ich danke Euch. Wer schickt Euch damit?", lächelte ich. „Ihr. Ihr sagtet mir gestern Nacht ich soll Euch das bringen.", lächelte sie. „Würdest du mir sagen, was gestern geschehen ist?", wollte ich wissen. Sie lächelte, setzte sich an die Bettkannte und spielte mit der Decke. Ich ließ es einfach zu. „Nun... Ihr habt Euch mit Eurer Mutter gestritten... es artete auf und... ihr habt einen Dolch gezogen und..." „Moment... war da nicht noch was mit meiner Mutter?", wollte ich wissen. Sie seufzte. „Nun Eure Mutter erzählte Euch gestern dass sie schwanger war von Eurons Kind.", erklärte sie. „WAS? Eurons... ach ja... das hat sie mir ja erzählt...", brummte ich. „Ja..." „Moment... schwanger war?" „Ja. Ihr zogt einen Dolch und stacht auf Eure Mutter ein. Immer wieder. Dann rieft Ihr einen Maester. Ihr geht es gut aber... nun sie war im 9. Monat und das Kind war eh schon recht klein und schwächlich.... Es hat die Stiche nicht überlebt.", gestand sie. Ich nickte. „Nun gut... besser keinen weiteren Bastard von Euron.", seufzte ich. „Ja..." „Und was geschah dann? Wo ist das Blut hin?", wollte ich wissen. „Nun Ihr taumeltet zu Eurer Zimmer und stießt mit mir zusammen. Ihr habt mich von oben bis unten gemustert, gegrinst und mich an der Hüfte zu Euch gezogen. Ihr wolltet wissen, ob ich es je mit einer Frau getrieben hätte...", ihre Wangen färbten sich rosa. Ich grinste. „Und was habt Ihr mir geantwortet?", grinste ich. „Dass Ihr betrunken seid. Ihr befahlt mir Euch zu waschen und so ließ ich Euch ein Bad ein. Ich wusch Euch das Blut vom Körper während ein anderer Diener das Blut hier drin reinigte. Ihr bemerktet immer wieder dass ich schön sei und ich sollte Euch ins Bett helfen. Ich gehorchte doch meintet Ihr, Ihr seid die Herrin von Peik also sollte ich Euch in dieses Schlafzimmer bringen. Nun Eure Mutter liegt eh noch beim Maester also gehorchte ich. Ihr wolltet mich verführen doch... nun...", ich lächelte warm. „Ihr wolltet nicht mit einer betrunkenen Irren schlafen.", lächelte ich. Sie nickte zaghaft. „Das ist in Ordnung. Ansonsten noch etwas?", wollte ich wissen. „Nein. Ich musste mich auch nicht groß gegen Euch wehren. Kaum wart Ihr unter der Decke wart Ihr eingeschlafen. Ich zog Euch die Stiefel und den Harnisch aus und ließ Euch dann liegen.", erklärte sie. Ich nickte. „Ich danke dir. Hier...", ich zog den Beutel voll Gold der an meinem Gürtel hing, den ich noch trug, und warf ihn ihr zu. „L... Lady Graufreud... das ist zu viel...", keuchte sie. Ich winkte ab. „Hey, du hast mir gestern gute Dienste erwiesen. Verfüg mit dem Geld, wie du willst.", lächelte ich und schickte sie fort. Dann begann ich den Brei zu essen. Ich hatte also meine Mutter niedergestochen. Naja früher oder später hatte es dazu kommen müssen.

„Nein. Das ist unmöglich! Ihr werdet das tun. Habt Ihr mich verstanden, Onkel?", wollte ich wissen und sah Victarion an. „Ja, meine Lady. Trotzdem wären so viele Lords besser geeignet als ich.", bemerkte er. „Doch mache ich nur Euch zu meinem Stellvertreter. Denn ich vertraue Euch.", meinte ich und ging allein weiter ins Krankenzimmer. Ein einzelner keuchender Patient lag darin. Ich setzte mich neben das Bett. Der Maester trat herein. „Lady Graufreud! Wollt Ihr Euch nach der Lage Eurer Mutter erkunden?", wollte er wissen. „Ja. Wie geht es ihr?", brummte ich. „Nun, sie wird wohl eine ziemlich große Narbe behalten. Und dass sie noch lebt ist ein Wunder. Sie wird sich wieder erholen. Doch...", er seufzte. „Euer Bruder hat es nicht überlebt... das Baby in ihrem Bauch starb.", erklärte er. Ich nickte. „Dachte ich mir schon fast. War ja auch Sinn der Sache." „A... Aber wie konntet Ihr Euren eigenen Bruder im Mutterleib töten? Den Sohn Eures Vaters! Sein letztes Kind!", keuchte er. Ich schüttelte den Kopf. „Es war wenn dann nur mein Halbbruder. Ein Peik, kein Graufreud. Auch, wenn es Euron Graufreuds Sohn war. Den Bastard eines Verräters dulde ich nicht in meinem Zuhause!", erklärte ich. „Oh... nun ich dachte mir bereits, dass es nicht der Sohn Eures hohen Vaters ist. Dafür ist er zu lange verstorben.", meinte er und ging wieder. Ließ mich mit meiner Mutter allein. Langsam öffnete sie die Augen. „Bitte... etwas Mohnblumensaft...", wimmerte sie. „Stell dich nicht so an.", brummte ich. Sie riss die Augen auf und starrte mich an. „Asha... was bei allen Göttern tust du noch hier? Hast du nicht schon genug angerichtet?", knurrte sie. Ich grinste und lachte leise. Dann zog ich mit einer blitzschnellen Bewegung meinen Dolch und drückte ihn ihr an die Kehle. Sie hielt die Luft an. „Ich wollte mich nach der Lage meiner Mutter erkundigen. Ich wollte nachprüfen, ob dieser Bastard auch wirklich tot ist. Und du solltest dich in Respekt üben! Ich bin Herrin der Eiseninseln! Mein Stellvertreter ist Victarion und glaube mir, er wird sicher keinen Respekt für die Schlampe haben, die die Beine breit gemacht hat für den Mann, der bereits Victarions Frau entehrt hat.", ich zog den Dolch zurück. „Sei froh, dass ich es nicht so halte wie er! Victarion erwartete sicher von mir, dass ich dich tot prügel. Aber Sippenmord... nun... ich will es mir nicht mit dem Ertrunkenen verscherzen.", grinste ich. „Nein... du tötest mich nicht... habe ich nie geglaubt. Du hast nicht den Mut mich zu töten. Du tötest lieber ein ungeborenes Kind und leckst die Fotze der Drachenschlampe statt...", sie verstummte als ich ihr meine Faust ins Gesicht schlug. „Der kleine Bastard war schuldig bevor er lebte. Wessen Fotze ich in meiner Freizeit lecke ist nicht Eure Sache, Mutter. Und wenn Ihr unsere Königin erneut eine Schlampe nennt muss ich Euch hinrichten lassen. Oh bitte nennt sie noch einmal so.", grinste ich. Sie wurde blass und hielt sich die blutende Nase. Blieb aber still. Ich nickte. „Und Ihr nennt mich feige...", seufzte ich und ging.

So. Nun müsste ich meiner Königin schreiben. Ansonsten würde sie mich wohl nicht mehr so bald zurückrufen. Also dachte ich nach. Der Formhalber und weil ich nichts Besseres im Moment zu tun hatte würde ich sie im Brief mit gesamtem Titel anschreiben.

Meine Königin, Daenerys Targaryen, erste ihres Namens, Königin der Drachenbucht, Königin der Andalen, der ersten Menschen und der Rhoynar, Regentin der sieben Königslande, Protektorin des Reiches, Mutter der Drachen, Khaleesi und Herrscherin des Dothrakischen Meeres und des Grasmeeres, Lady von Drachenstein und Casterlystein,
ich, Eure treuergebene Vasallin, habe die Eiseninseln unter meine Kontrolle bekommen. Ich wurde erneut zur Herrin der Eiseninseln gemacht und im Namen des ertrunkenen Gottes getauft. Die Eiseninseln gehören ausnahmslos Euch. Ich werde in den nächsten Tagen oder Wochen wohl alle Lords zusammenrufen. Wahrscheinlich allerdings erst in zwei Wochen, da die Lords sich vorher nicht zu mir bequemen wollen. Aber bitte schreibt mir bald wann ich wieder an Eure Seite treten soll.
Asha Graufreud, Lady von Peik, Herrin der Eiseninseln.

Ich unterschrieb, faltete den Brief und hielt das Siegelwachs in die Flamme. Währenddessen suchte ich im Tisch meines Vaters, an dem ich saß, den Siegelring. Mir war gerade aufgefallen, dass ich den noch brauchte. Mein Vater hatte ihn meist getragen. Es war ein Erbstück. Angeblich hatte einer unserer Großväter einen Schmied verprügelt um ihn zu bekommen. Um nicht den goldenen Preis zahlen zu müssen. Andererseits sagte auch eine andere Geschichte, dass Aegon der Eroberer ihm den Ring geschenkt hatte. Alle möglichen Geschichten gab es. Doch ich hatten den Ring nur in der Hand meines Vaters gesehen oder an seinem Finger. Nun nahm ich ihn aus der Schublade und drückte den Ring in das Siegelwachs. Der Kraken des Hauses Graufreuds zeichnete sich nun im grünen Wachs ab. „Mädchen!", rief ich das Mädchen zu mir, die mich heute früh mit meinem Kater versorgt hatte und die ganze Zeit in der Ecke gestanden hatte. „Bring das zum Maester. Er soll es nach Drachenstein schicken.", befahl ich. „Ein Brief für die Königin?" „Ja...", brummte ich. Sie nickte und verschwand schnell. Was ging sie es an, wohin Ihre Herrin einen Brief verschickte?

SalzliebeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt