POV Ellaria
Die Nachricht hatte mich schwer getroffen. Es war ärgerlich. Asha wäre eine gute Partie gewesen. Sie war gut aussehend, stark, hatte einen alten Namen und ein Königreich! Nun... sie war nicht Oberyn doch mein Geliebter war tot. Ich musste in die Zukunft blicken. Auch hatte ich seit Langem nichts mehr von meinen Töchtern gehört. Ich seufzte und sah aufs Meer hinaus. Meine geliebten Töchter. Einst hatte ich acht. Vier von mir. Vier von anderen Frauen. Doch liebte ich sie alle. Sie waren die Sandschlangen! Gefährlich und das wusste jeder. Und jede hatte die Anmut und Schönheit ihres Vaters geerbt. Die Kinder anderer Frauen hatte ich genauso geliebt wie meine eigenen! Obara, Nymeria, Sarella, ... Obara meine geliebte Ziehtochter. Die Älteste und bei allen Göttern die Stärkste. Ihre Mutter hatte sie zu Oberyns Ehren als sein erstes Kind nach ihm benannt. Meine geliebte Obara... Von Euron brutal aufgespießt... Nymeria, die zweitälteste. Auch, wenn sie Obara an Kraft unterlag so war sie doch schöner. So wunderschön und klug. Mein geliebtes Ziehkind... Ihre Mutter hatte sie nie gekannt. Nur mich. Und bei allen Göttern auch sie liebte ich. Sie konnte mit der Peitsche umgehen wie keine Zweite. Und Euron hatte sie erdrosselt... Sarella... um ihr Leben musste ich bangen. Ich wusste nicht was geschehen war! Ihre Schwester schickte mir einst bei Nacht und Nebel einen Raben. Schrieb, ich solle den Brief sofort verbrennen. Doch im Nebel war Tinte im Brief verlaufen! Ich hatte Sarella gelesen. Sie sei ausgezogen um ein Maester zu werden. Es passte gut zu ihr. Seit Oberyn ihr gezeigt hatte wie man einer Schlange das Gift abzapfte war sie fasziniert von Tränken und allem Möglichen. Doch nur Männer durften zu Maestern werden. Allerdings las ich im späteren, an Stellen an denen ich lesen konnte, von einem auszubildenden Maester namens Alleras. Und wenn ich so darüber nachdachte, so hatte sich das kluge Kind als Mann ausgegeben und lernte nun. Denn Alleras war der Name von Sarella. Nur eben rückwärts. Meine leiblichen Kinder liebte ich genauso. Eine Träne entkam mir als ich an die kleine Tyene dachte. Tyene... meine geliebte Tochter... ich hatte sie verhungern sehen... eines Tages war sie einfach zusammen gebrochen und nie wieder aufgestanden. Asha kam viel zu spät. Ich wischte meine Tränen fort. Doch kam sie mir zur Hilfe. Als einzige. Elia, meine älteste leibliche Tochter war sicher irgendwo in der Wüste Dornes bei ihren Geschwistern. In Sicherheit. Fort von Städten und Dörfern. In Sicherheit vor den Lennister. Ich lachte leise und verzweifelt als ich daran dachte, wie ich mich immer über ihren Geruch beschwerte. Sie liebte schon immer das Reiten und Ritterspiele. So roch sie immer nach Pferd. Zu meinem Leidwesen. Und ich betete zu den Göttern dass sie lebte. Ihr schwarzes Haar, welches sie immer im schwarzen Zopf trug, glich dem Meinen. Und ihre Augen... bei allen Göttern blickte ich in ihre Augen sah ich Oberyn. Ich hatte sie verlassen... da war sie 16... heute müsste sie bereits 18 sein. Eine junge Frau... Als Robert starb und der Krieg begann war sie erst 14... Obella, mein zweites Kind, müsste heute 16 sein. Sie war so wunderschön und zierlich. All meine Kinder waren so... wie ihr Vater so schön. Dorea... ihre kleine Schwester, mein drittes Kind, müsste nun... zwölf Jahre alt sein... immer noch ein kleines Kind. Hoffentlich gab Elia auf sie Acht... Kalter Angstschweiß lief mir den Rücken herunter als ich an meine Jüngste dachte. An Loreza. Sie war erst elf... und kindlicher als ihre Schwestern! Hoffentlich gaben sie alle aufeinander Acht. Schon lange hörte ich nichts mehr von ihnen. Ich wusste auch nicht wie ich ihnen schreiben könnte! Wusste ich doch nicht, wo sie waren. Meine einzige Möglichkeit meine Kinder wieder zu sehen wäre es, Dorne zu regieren. Dann würden meine klugen Töchter von allein zu ihrer Mutter zurückkehren. Von einst acht Sandschlagen waren nur noch fünf übrig. Eine davon wurde nun als Mann zum Maester. Die noch Lebenden hoffentlich irgendwo in der Wüste Dornes. Und irgendwie war ich auch dankbar in Daenerys Diensten zu stehen. Da sie den Schmerz einer Mutter kannte, die bereits ein Kind begraben musste. Wenn auch nicht so viel wie ich. Und wir beide hatten keinen Leichnam gehabt an dem wir trauern konnten. Auch wenn sie so viel jünger war und ich anfangs dachte, dass die Drachen für sie wie Hunde wären und niemals mit dem Tod meiner Töchter zu vergleichen wären so sah ich doch den tiefen Schmerz in den violetten Augen der Königin. Und dieser Schmerz war genau derselbe den ich spürte. Das verband uns. Darum mochte ich die Königin. Doch arbeitete ich mit Jon gegen sie. Weil ich Dorne liebte und regieren musste. Das hätte Oberyn von mir gewollt.
Es klopfte und riss mich vom Fenster weg. Schnell packte ich den Dolch vom Tisch und versteckte ihn im Saum meines Kleides. „Herein!", rief ich und straffte mich. „Guten Abend, Lady Sand.", grinste Jon Schnee. „Lord Stark. Guten Abend. Was kann ich für Euch tun?", wollte ich wissen. Er war mir nicht geheuer. Doch brauchte ich ihn! Und ich musste dringend mit ihm sprechen. Er schloss die Tür. „Ich wollte Euch sagen, dass alles nach Plan läuft. Ihr erhaltet nach dem Sieg Dorne. Als Lady. Ich werde König und heirate Daenerys. Und Asha erhält als Königin die Eiseninseln. Und Ihr werdet Asha heiraten.", lächelte er. „Asha heiraten? Soll das ein Scherz sein? Ist sie noch nicht tot?", wollte ich wissen. „Nein! Keine Angst. Sie lebt und wird sicher wieder aufstehen. Das schwöre ich Euch.", lächelte er. „Was nützt mir der Schwur eines Bastards?", knurrte ich. Sofort hatte er mich am Hals gepackt und drückte mich gegen die Wand. Erschrocken tastete ich nach dem Dolch und umklammerte den Griff. „Nennt mich noch einmal Bastard und...", ich drückte ihm das Messer an die Kehle. „Lass... Lasst mich sofort los...", knurrte ich so gut ich durch seinen Würgegriff konnte. Er ließ mich los und sofort hielt ich den Dolch bedrohlich zwischen uns. „Wenn Königin Asha stirbt ist unsere Abmachung vorbei! Dann werde ich Königin Daenerys erzählen, was ich für Euch tat!", drohte ich und nickte zum Kamin. „Pah! Als würde sie Euch Glauben schenken.", brummte er. „Würde sie Euch glauben?", ich sah ihn trotzig an. „Was wollt Ihr der Königin als Beweis bringen? Asche?", lachte er. „Wer sagt, dass ich den Brief verbrannte?", wollte ich wissen. Natürlich hatte ich ihn verbrannt doch musste er es nicht erfahren. „Habt Ihr ihn gelesen?", wollte er wissen. „Ja!", log ich. Nun grinste er. „Ihr habt ihn verbrannt. Ohne ihn zu lesen. Denn ansonsten wärt ihr weit fortgelaufen.", grinste er und ging. Ich blieb allein stehen. Verwirrt sah ich ihm nach. Was war in dem Brief gestanden? Vor wenigen Tagen war Jon zu mir gekommen und hatte mir gesagt, er würde mich bei der Ehe mit Asha unterstützen und Daenerys überreden, wenn ich einen Brief abfangen würde. So ging ich in den Taubenschlag. Lauerte lange bis ein Brief ankam. Wie Jon sagte mit dem Kraken der Graufreuds darauf. Ich hatte zu dem Zeitpunkt nicht gewusst, dass Asha so schlimm verletzt war. Jon sagte, es ständen nur Forderungen zur Aberkennung seines Lordtitels darin. Also verbrannte ich ihn. Doch was konnte für ein Brief von Ashas Schiff gekommen sein? Es war nach der Schlacht. Doch bevor sie hier eintraf... Ich setzte mich aufs Bett. Mit Asha war ich mir nach wie vor nicht sicher. Sie würde mich schlagen. Sie wäre nicht gut zu mir. Doch könnte ich sie wohl mit den Jahren milder stimmen. Asha kannte nur meine drei Kinder, die ich verloren hatte. Meine Angst war, dass sie die anderen kennen lernte. Denn diese waren wahrlich wunderschön. Und Asha nicht dafür bekannt sich lange beherrschen zu können. Doch könnte Asha mit ihren Stieftöchtern schlafen? Mit den Älteren... sie waren kaum jünger als Asha selbst! Ich konnte sie schwer einschätzen... wieso Jon mich überhaupt mit der Eheschließung unterstützte war mir ebenso ein Rätsel. Dieser Mann verbarg einiges. Und es grauste mir davor ihn meinen König zu nennen.
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Salzliebe
FanfictionAsha Graufreud wurde von ihrem Onkel Euron entführt und ist nun nicht mehr von Wert im Spiel um den Thron. Doch dank ihres Bruders schafft Asha es wieder ins Spiel zurück und zu ihrer Königin. Denn als sie von Euron mitgenommen wurde war da etwas z...